Mittwoch, 18. Mai 2022

German Open der J24 in Grömitz

 

Die diesjährigen German Open der J24-Klasse fanden vom 13. - 15. Mai ausgetragen vom Grömitzer Segel-Club in der Lübecker Bucht statt.


Für den Klub am Rupenhorn gingen erstmalig zwei von den insgesamt 16 teilnehmenden Schiffen an den Start. Das Juniorenteam um Hannes Heß auf dem Boot der Klassenvereinigung, sowie die Vereins-J. Die Klub-J24 trat mit neuer Steuerfrau Nina Tölke, die zuvor eher im Jollensgeln unterwegs war, zu ihrer zweiten Dickschiffregatta an. Mit an Bord der Damencrew waren außerdem Henrike (Genua), Feli (Spi), Frauke (Mast) und Theresa (Vorschiff). Damit waren wir insgesamt 40kg unter dem zugelassenen Gesamtgewicht von 400kg. 

Tag 1 (8, 13, 8) 

Es waren insgesamt 9 Rennen geplant, erster Start war um 11:55 Uhr. Wir fuhren schon etwas eher raus, um die Manöver zu trainieren, da wir in dieser Konstellation vorher nicht gesegelt waren. Windvorhersage war mäßig, Tendenz zunehmend, es zogen einige leichte Regenfelder durch, die Wind mitbrachten. Als Kurs wurde ein up- and Down mit Ablauftonne gesegelt. Aller Überraschung nach fuhren wir im ersten Rennen nach einem holprigen Start an der Leetonne dann über die linke Kursseite als 4. um die Tonne 1. Im ersten Spikurs war das Feld noch recht eng, wir verpassten mit einer unsauberen Tonnenrundung einige Boote. Die nächste Kreuz führen wir erneut über links. Es erfasste uns ein starker Linksdreher. In der letzten Runde war das Feld in zwei Gruppen geteilt mit einem enormen Abstand von etwa einem Schenkel des Kurses, wir befanden uns jedoch genau mittig und fuhren somit recht entspannt als 8. ins Ziel. Das Rennen lief insgesamt 90min und war damit doppelt solang wie die vorgesehene Sollzeit. Das nächste Rennen wurde dann auf 2 Runden verkürzt. Wir starteten leider nicht frei. Als wir Wendefreiheit erlangten, fuhren wir über die rechte Kursseite, gingen aber im hinteren Mittelfeld ums Luvfass. Den Spikurs fuhren wir ebenfalls über rechts, aber da Feli angeschlagen war (verschleppte Erkältung) und schon ab diesem Rennen kaum eine Stimme mehr besaß, stellte sich das Abstimmen auf dem Spikurs als eine Herausforderung dar. Auf der 2. Kreuz frischte der Wind plötzlich mächtig auf, unsere fehlenden 40kg waren spürbar. Wir entschieden uns im letzten Downwind gegen den Spinnaker und waren mit Genua und dafür ohne Sonnenschüsse nicht bedeutend langsamer. Dennoch erreichten wir hier nur Platz 13.
 
Das letzte Rennen dieses Tages wurde dann von der gesamten J-Klasse unter Fock gesegelt. (Auf der J24 trimmt man ab etwa einer Windstärke von 18-20knt von der großen Genua auf die kleinere Fock um). Der Wind erreichte in den Böen bis 27 Knt, das war ein ordentlicher Pfiff. Wir fuhren ohne Spi, was uns tatsächlich nur im letzten Rennen ein Boot kostete. Insgesamt erreichten wir hier einen 8. Platz. Auf dem Weg in den Hafen stellten wir fest, dass unser Groß am Achterlik eine Einrissstelle hatte. Wir telefonierten uns durch die Segelmachereien in Grömitz und erfuhren viel Hilfsbereitschaft. Wir fanden eine Segelmacherin, die sich unseres Großsegels gegen einen Obulus für die Kaffeekasse nach Feierabend (an einem Freitag nach 17 Uhr!!!) annahm.Wir befanden uns auf Platz 10.

Tag 2 (15, 11, 10, 14)

Tag 2 startete wieder mit ordentlichem Knatterwind, es wurden bereits im Hafen 19Knt gemessen. Windvorhersage war aber abnehmend - beruhigend. In den ersten beiden Rennen verzichteten wir nicht zuletzt aufgrund mangelnder Eingespieltheit des Teams, fehlender Stimme und Vollkraft der Spifahrerin auf den Spinnaker. Wir konnten das Chaos der anderen Boote aus einer relativ "entspannten" Position aus betrachten. Ein Team erlitt im ersten Rennen sogar einen Baumbruch. Glücklicherweise blieben uns solche Malöre erspart.
Ab dem 3. Rennen an diesem Tag flaute es tatsächlch etwas ab, wir wechselten auf Genua und zogen auch wieder den Spi. Wir rutschten auf den 12. Rang ab. Fazit des Tages: Die gesamte Crew (mit Ausnahme unserer Kraftmaschine Henrike) sollte Bizeps Training betreiben. 


 

Tag 3 (11, 11)

Tag 3 erfreute uns mit Berlin-ähnlichen drehigen Leichtwindbedingungen und wenig Welle. 
Nach eher bescheidenen Starts in beiden Rennen fuhren wir dennoch im Mittelfeld mit.Wir begangen leider am Leegate (natürlich gleich 2mal den gleichen) Vorfahrtsfehler, weshalb wir in beiden Rennen kringeln mussten und einige Boote kassierten. Insgesamt verblieben wir auf dem 12. Gesamtplatz der German Open. 
Allgemeines Resümee: Unsere Starts sind noch ausbaufähig, ein Dickschiff fährt doch anders los als eine Jolle. Wir haben wieder viel gelernt, insbesondere unsere neue Steuerfrau kann sich über viele neue Eindrücke/Erfahrungen und Wissenszuwachs freuen. Wir hatten alle jede Menge Spaß, Teamsegeln ohne Stimme ist deutlich erschwert. Es ist noch Luft nach oben und wir werden weiterhin volles KaRacho geben!   
 




Die Ergebnisse:

Glückwunsch an die Jungs vom hungrigen Wolf, die der Tradition nach im Anschluss an die Siegerehrung im Hafen anbaden durften.Wir wurden als bestes Frauenteam geehrt (von 2!).

 

Weitere Fotos und Videos (auch vom Anbaden) findet ihr hier: https://www.facebook.com/j24germanopen2022

Vielen Dank auch an unseren treuen Sponsor Dirk, der uns mit seiner Firma Accurat Personaldienstleistungen ein Zugfahrzeug plus Sprit ermöglichte. 


Wir sehen uns in einem Monat zur Rupenhorn Regatta!  


Bericht schrieb Feli

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen