Montag, 7. April 2014

Relegation 2014



Unsere erste Regatta für 2014 ist die Relegation für die Segelbundesliga. Anfang April ist das Wetter dieses Jahr zwar vielerorts schon fast sommerlich, in Glücksburg an der Flensburger Förde ist es leider mit unter 10°C, wenig Sonne  und ordentlich wind zwischen 18 und 33 Knoten relativ ungemütlich.  Sinn und Zweck dieser Monsterveranstaltung mit 61 Teilnehmenden Teams und etwa 90 geplanten Wettfahrten in zweieinhalb Tagen ist das Aussegeln der verbliebenden 5 freien Plätze in der 1. und den 18 freien Plätzen in der neuen 2. Segelbundesliga. Mit dabei ist das ‚Who is Who‘ der deutschen Segelszene, abgesehen von der gesetzten 13 Erstligavereinen (zum Beispiel: Berliner YC, DTYC, NRV, VSaW, YCBG, …), allen voran natürlich der Klub am Rupenhorn mit Malte, Thilo, Olaf und Simon.
Gesegelt wird auf sechs J70 und acht J80. Die Rennen sollen im Schnitt ca. 20 Minuten dauern. Dann müssen regelmäßig die Teams ausgetauscht werden so dass inkl. Startzeit ca. 10 Minuten Wechselzeit hinzukommen. Dafür fahren 14 Motorboote zwischen der Wechselzone, direkt hinter der Ziellinie, und dem Steg des DHH hin und her. Zusätzlich sind auf der Bahn zwei Juryboote pro Startgruppe, zwei Reparaturboote und zig Helfer an Land. Gestemmt wird dieser Aufwand von einer Vielzahl von ehrenamtlichen Helfern aus dem Flensburger Segelclub und vor allen vom Deutschen Hochseeverband Hansa (DHH), der auch die J80 stellt.
von www.segelbundesliga.de
Am Freitagmorgen haben wir um kurz nach 10 Uhr unseren ersten Trainingstermin auf einer der J70. Es bläst ganz ordentlich und wir legen uns auf dem ersten Vorwindgang unter Gennaker ganz ordentlich auf die Seite. Baumniederholer öffnen reicht nicht, wir müssen das Gennakerfall kommen lassen und schon richtet sich die Kiste wieder auf. 
von www.segelbundesliga.de
von www.segelbundesliga.de
Die J80 sind wir ja schon gewöhnt, aber die J70 ist deutlich kleiner, verdammt viel leichter und damit natürlich auf kippeliger. Alles in allem muss man aber sagen, dass das Schiff ganz gut gelungen ist, wann erst Mal über die zwergigen Ausmaße hinweg ist. Wenn es mit 6 BFT bläst geht das Boot unter Gennaker auch richtig gut ab. Da hat man schon Probleme mit dem Motorboot hinterher zu kommen.
Nach der ersten Wasserung kriegen wir das Boot immer besser in den Griff, aber dann kommen vor Ende unserer Trainingszeit mehrere Motorboote zu uns und teilen uns das vorzeitige Ende der Trainingseinheit und genauer aller Trainingseinheiten mit.

von www.segelbundesliga.de
von www.segelbundesliga.de



Auszug aus unserem WhatsApp Feed:

Fr 14:21; Hallo Leute, viel Wind und schon zwei gebrochene J80 Masten.

Etwas verwundert steuern wir den Hafen an und können flügellahme J80 bewundern. Die Böen sind mit über 30 Knoten etwas zu heftig geworden und die Masten vermutlich nicht ordentlich für das Wetter getrimmt. Der Wind macht nicht nur einen Strich durch die Trainingsvorbereitung sondern verschiebt auch den Start für die erste Wettfahrt, 

Fr 14:22; Startverschiebung bis 16 Uhr wegen Wind und Schäden.
Fr 16:00; Startverschiebung bis 17 Uhr.

der ursprünglich auf 14 Uhr angesetzt war um drei Stunden nach hinten. Dann sollen die Spitzenwindgeschwindigkeiten auf ein überschaubareres Niveau sinken.
Tatsächlich hat es sogar drei J80 erwischt. Aber bis 17:00 sind alle Masten ausgetauscht und es kann wie geplant losgehen.

Fr 20:19; Erste Wettfahrt auf J80: Prima Start, top Manöver (der Gennaker durfte nicht gesetzt werden) und sicher als erste in Ziel.
Fr 20:40; Zweite Wettfahrt: direkt im einer Anschluss auf einer J70, vom Training wussten wir, dass Kisten sehr wackelig sind. Auch hier sind wir ohne Tüte auf der Bahn.
Fr 20:43; Die Wettfahrtleitung begann das Startverfahren, obwohl wir noch nicht bereit waren. Wurden dann noch am Startschiff abgedrängt und mussten abdrehen. Mit 20s Rückstand ging es dann auf die Bahn.

Das war leider ein kleiner Ausreißer in der sonst fast makellosen Durchführung des Events. Nach dem Wechsel bleiben einem Team 2 Minuten um das übergebene Boot durchzuchecken. Bei Schäden etc. kann dann das Reparaturboot gerufen werden, was natürlich bei den Starkwindbedingungen relativ häufig in Anspruch genommen werden musste. Das Startschiff hat sich aber von der Tatsache, dass einige Boote noch nicht Startbereit waren nicht beirren lassen und das nur 3 Minütige Startverfahren eingeleitet. Wir haben zwar den Start trotzdem noch geschafft, anderen Teams erging es aber noch schlechter. Sie waren nicht in der Lage zu starten, weil die Genua, oder der Gennaker in Fetzen lag. Glücklicherweise ließ sich diese Problematik auflösen, indem diese Rennen für die betreffenden Teams gestrichen wurden, da am Ende nur der Durchschnitt aus den gesegelten Rennen zählt. Darüber hinaus wurde die Kommunikation zwischen den Wechselmotorbooten und dem Startschiff verbessert, so dass solche Probleme nicht wieder auftauchten.

Fr 20.45; Manöver waren gut, sind ran gekommen und knapp als Dritte ins Ziel. Nicht zufrieden , aber ok.

Das Abendprogramm beinhaltet ein wenig Freibier und die Begrüßung/Vorstellung der Vereine, FSC, Liga eV und DHH. Das straffe Programm zieht einen frühen Start am Samstag nach sich so dass wir uns gegen das Durchfeiern der Nacht entscheiden müssen.
Der Tag verspricht wenig Wind (5-7 Knoten) der im Laufe des Tages auch noch weiter abnehmen soll. 

Sa 12:16; 3. Renne auf J70: Start an der Starttonne. Auf Steuerbordbugvor allen vorbei. Auf dem Downwind drängt uns eine J80 ab und wir sind Zweite am Leetor. Auf der Kreuz haben wir wieder die Führung übernommen, aber auf dem letzten Vorwindgang decken wir den direkten Verfolger und fahren auf die falsche Seite raus. Die zwei nächsten Verfolger rutschen auf der anderen Seite mit Dampf an uns vorbei und kurz vor uns ins Ziel. Schade, wieder Dritte.
Sa 15:45; 4. Rennen: J80. Normaler Start, Zweite an Tonne 1. Halbwegs gut gelaufen, aber nicht überragend, noch Zwei Plätze auf der zweiten Kreuz verloren und als Vierte ins Ziel.
Sa 17:22; 5.
Sa 17:24; Gute Manöver, aber an der Tonne 1 in ein stehendes Pulk gefahren. Kamen nicht durch und auf nicht vorbei.
Sa 19:30; 6. Rennen mal wieder auf einer J70. Die ist sportlicher und liegt Malte heute bei wenig Wind einfach besser ;)
Sa 19:31; Nochmal einen schönen Sieg zum Ende des Tages gesegelt.

Dieser versöhnliche Abschluss war wichtig für unser Ego. Dieser leichte Wind lag uns auf den J80 leider nicht so gut. Mit den zwei Siegen auf unserem Konto liegen wir im Bereich der zweiten Bundesliga und sind bis dato bester Berliner Verein und im Grunde ganz zufrieden. Unsere Kollegen aus dem Kieler Yachtclub, die von den J80 Regattabahnen kennt haben sich durch vier solide Rennsiege an die Spitze gesetzt. Das zeigt auf jeden Fall, das fundierte Bootskenntnis durchaus hilfreich sein kann. Der nächste Tag verspricht solidere Windbedingungen um die 3 Beaufort und da sollten wir nochmal mit unseren J80 Kenntnissen punkten können.

So 10:18; 7. Rennen J70. Start und Startkreuz waren gut. Zwei Boote sind an der Tonne vor uns. Einer hätte uns Raum zum Wenden geben müssen. Wir haben das nur lautstark verbal mitgeteilt und das dazugehörende Handzeichen nicht gemacht und mussten dann selber einen Startkringel machen. Das klappte unter Gennaker nicht wie erhofft. Letzter: 0 Punkte. Sehr bitter.

Im Ziel erklärt uns der Schiedsrichter die Situation nochmal en Detail. Wir kamen auf Steuerbordbug an der Luvtonne raus. Der Münchener Yachtclub ein wenig voraus kommt noch frei durch. In Luv von uns liegt ein weiteres Boot, so dass wir nicht einfach wenden können. Außerdem kommen die ersten Boote über Backbordbug auf Kollisionskurs auf uns zu. Wir müssen Wegerecht gewähren und unterwenden, verlangen dafür Raum zum Wenden von unserem Kontrahenten in Luv. Legen um, er auch, wir müssen im Ausweichen, er uns auch. Wir protestieren, er protestiert und wir bekommen die rote Fahne, er grün. Wir verstehen die Welt nicht mehr. Das Problem war, das man Raum zum Wenden ankündigen muss mit dem Ruf, „Raum zum Wenden‘‘ und einem Armzeichen nach Luv. Das haben wir nicht gemacht, damit haben wir offiziell kein Raum nach Luv gefordert, trotzdem den besagten Kontrahenten behindert und damit einen Strafkringel verdient. Verdammt ärgerlich. Jetzt müssen wir sogar um die zweite Bundesliga kämpfen.

So 13:19; 8./9. Rennen auf J80: kurz hintereinander bei etwa 3 BFT. Einfach schöne Bedingungen. Starts, Manöver und Bootsspeed waren sehr gut. Zweimal 100 Punkte, es geht also wieder vorwärts.

So 13:21; Sie schaffen all Rennen wie geplant. 

Wir sind im vorletzten Rennen des Tages, haben eine J80 mit einem Riss im Gennaker übernommen und benötigen Hilfe vom Reparaturboot. Eine weitere J80 ebenfalls, so verzögert sich unser Start und die J70 werden uns vorgezogen. Glücklicherweise gehen die Reparaturen glatt und wir können uns pünktlich an den Start stellen. Der Start ist in Ordnung. Wir kriegen leider keinen richtigen Speed ins Boot, möglicherweise waren die Fockholepunkte zu weit hinten. Wir kriegen es nicht raus, fahren aber unseren Stiefel halbwegs solide, ohne taktische Schnitzer, nach Hause und werden, wenn auch knapp (nach Hinten), Vierte. Mehr war da leider nicht rauszuholen. Damit gibt es nochmal 57,14 Punkte auf unser Konto, das zieht unseren Schnitt ein klein wenig nach unten, aber es sollte unsere Platzierung in der zweiten Segelbundesliga nicht gefährden.
Wir stellen die J80 noch im Hafen ab und klarieren ein wenig und dann geht auch schon Richtung umziehen und ab Richtung Berlin, bzw. Hamburg. Das endgültige Ergebnis gibt es dann auf der Autofahrt, allerdings ändert sich die Liste noch ein paar Mal.

So 17:10; 16. Platz von 61.

Damit sind wir auf Platz 11/18 in der zweiten Liga gelandet. Und einer von drei Berliner Vereinen in der neuen zweiten Bundesliga.

Freitag, 4. April 2014

Bundesliga Laufsieg!

Malte, Simon, Thilo und Olaf haben bei der Bundesliga Relegation gerade den ersten Platz in Ihrer ersten Wettfahrt errungen. 8 weitere Läufe stehen noch aus, die Ergebnisse kann man live auf  Twitter verfolgen.

https://twitter.com/SegelBundesliga

Die Pairingliste findet ihr hier, der KAR hat die Nummer 57. Eine Liste der Vereine findet ihr hier.

Viel Spaß beim Mitfiebern
Julius