Donnerstag, 25. Oktober 2012

Senatspreis 2012 im Wannsee



Der Senatspreis vom Berliner Yacht-Club, diese Jahr wieder die Berliner Bestenermittlung und damit eine 3-Tagesveranstaltung. Malte war wegen einer Univeranstaltung am Freitag verhindert, aber zum Glück hatte sich Jochen bereiterklärt an seiner Statt die Pinne zu führen, bevor er dann am späten Abend mit Julius zur FD-Regatta nach Leipzig weiter zieht.
Für den Freitag sind nur zwei Wettfahrten angesetzt und der Start ist auf humane 14 Uhr gelegt. Somit gilt es das übliche Wannseeprozedere abzuspulen: Treffen im Klub, Boot wassern, Boot aufbauen und umziehen. Zwei Segler bringen das Boot Richtung Wannsee, während einer (Jochen) ein Auto zum BYC fährt. Mangels Zeit wird Jochen dann im SV03 eingeladen und wir peilen, zeitlich schon unter Druck, das Startschiff an. 10 Minuten vor dem Start kommen wir an einem Startschiff an, es ist aber leider das Falsche. Die kleine Korrektur kostet nochmal 9 Minuten und wir schaffen es gerade so pünktlich über die Startlinie zu fliegen.
Jochen muss sich erst noch an das Schiff gewönnen, also fangen wir alles erst mal langsam an. Die Manöver klappen gut, der Wind dreht wie Hölle so dass auf jeder Kreuz neu gewürfelt wird. Schlussendlich queren wir als 5. die Ziellinie, aber wir haben Glück und kommen um die nun eigentlich anstehende Aufgabe, den KV Bericht zu schreiben, herum weil der Klassenpräsi diesen schon als Bezahlung für das Verleihen seines Bootes an Wiebke & Crew delegiert hat.
Der zweite Start ist etwas zögerlich, weswegen wir in den Abwinden unseres Vordermanns landen. Freiwenden fällt zwischen Ufer und den Gegnern leider auch flach. Erst nach quälenden Minuten ist es endlich so weit: Der Weg auf die rechte Seite wird frei. Leider haben wir schon so viel Zeit verloren, dass wir als Vorletzter an Tonne 1 ankommen. Auf dem Spikurs überholen wir nur ein Boot. Die zweite und dritte Kreuz sind besser und wir schnappen uns ein Boot nach dem anderen. Auf dem letzten Down-Wind arbeiten wir uns noch auf den dritten Platz vor, doch dann passiert mal wieder einer unser Klassiker: An der Tonne 4, nur noch die 100m kurze Zielkreuz vor Augen, wassern wir den Spi. Bis er wieder sicher im Boot ist, haben uns die nahen Verfolger überholt und so wird es nur ein 8. Platz.
Bei Gulasch, Fischbrötchen und Freibier lassen wir den Abend ausklingen.

Samstag, zweiter Wettfahrttag: Malte sitzt wieder im Boot. Die Streamline wird aufgeriggt und es geht los auf die Bahn. Bei etwa 3 Windstärken und strahlenden Sonnenschein waren es schöne Segelbedingungen. Doch das Startschiff für unsere Bahn A lässt auf sich warten und kommt erst mit Verspätung längsseits eines anderen Motorboots zum Start. Das sieht doch sehr nach Wettfahrtleiteralbtraum #1 aus, kaputtes Startboot.
Der Start zur 3. Wettfahrt gelingt nicht ganz so ordentlich, dank einer kleinen Match-Race-Einlage mit/gegen Herrn Kadelbach. Auch die Taktik auf der Kreuz lässt immer wieder zu wünschen übrig, der Wannsee macht einem das aber heute auch nicht einfach. Zwar kommen wir immer wieder an die Führenden heran, aber jedes überholte Boot wird auch wieder verloren. Wir kommen als 4. ins Ziel, als Wehrmutstropfen erfahren wir schon das der Sieger der Wettfahrt einen Frühstart hatte und später an Land stellen wir fest das das gleiche Schicksal auch den drittplatzierten getroffen hat. Damit sind wir für diese Wettfahrt auf den 2. Platz vorgerückt.
Die zweite Wettfahrt des Tages läuft besser. Die Startkreuz nach rechts war richtig, nur Carlo auf der 2076 fährt noch weiter in die Abdeckung der Insel vor Kladow, bekommt einen sehr guten Dreher nach der Wende und kommt vor uns wieder raus. Auch Wiebke, dieses Mal auf dem Präsi-Boot 2073, hatte es über links vor uns geschafft. Auf dem ersten Down-Wind überholen wir sie wieder und kommen kurz hinter Carlo an Tonne 3 an. In der zweiten Runde verkürzen wir zwar unseren Rückstand auf den Führenden kommen aber leider nicht vorbei, also 2. im Ziel.
Beim 3. Start dann ist die Eingewöhnung endlich beendet und wir fahren den Startvorsprung unangefochten bis ins Ziel.
Der Wind hat merklich abgenommen als das Vorbereitungssignal zur vierten Wettfahrt ertönt. Der Start ist gut, auf der Kreuz treiben wir schnell, dank des Umtrimmens in der langen Pause zur 4. Wettfahrt. Die Luvmarke runden wir an 3. Position. Auf dem Vorwindkurs überholen wir das Führungsduo durch konsequentes suchen von Windfeldern. Den Vorsprung sichern wir über die zweite Kreuz, doch ab hier ist erstmals bleierne Flaute. Das Feld schiebt sich wieder neu zusammen bis alle mehr oder weniger auf gleicher Höhe liegen. Dann hat die Wettfahrtleitung doch noch Erbarmen mit uns und ein Motorboot zieht vorbei und zeigt uns die Flagge N: Abbruch der Wettfahrt. Natürlich setzt kurz danach der Wind wieder ein, aber wir sind ganz froh, da das Flautenloch uns wahrscheinlich eh den Sieg gekostet hätte.
Am Land gibt es im Anschluss das berühmte Senatspreis Abendessen mit ganzen Schweinen vom Spieß, Büfett mit allem Drum und Dran und natürlich Freibier. Bei vorzüglichem Essen und Gerstensaft sitzen wir mit den anderen Seglern zusammen und lassen die beiden Tage Revue passieren.

Der Sonntag begrüßt unsein wenig rauer. Gute 5 Beauforts wühlen den Wannsee auf, aber die Sonne lässt uns nicht im Stich. Umtrimmen ist sehr notwendig, aber als eingespielte Crew können wir bei dem starken Wind unsere Vorteile voll ausspielen. Die Starts laufen gut, die Manöver sind erste Sahne und wir können uns in den ersten beiden Wettfahrten mit klaren Siegen krönen. Nach der zweiten Wettfahrt geht das große Rechnen los: müssen wir noch die letzte Wettfahrt mitsegeln oder reicht es schon mit den beiden Streichern um nicht mehr vom Thron gestoßen werden zu können. So richtig sicher sind wir uns nicht, haben uns da ja auch schon mal ordentlich vertan, also segelten wir die 3. Tageswettfahrt mit. Es ist ja schließlich auch Hammer-Wetter, wenn auch mittlerweile ein wenig flauer.
Der Start ist gelungen doch an der 1 sind Wiebke und Crew trotzdem vor uns. Auf dem Down-Wind können wir an ihnen vorbeiziehen, aber unsere Achillessehne, die Spibergung geht mal wieder schief. Ist zwar diesmal nur eine Kleinigkeit, aber wir können nicht sofort ein Halse um die Tonne machen und Wiebke rutscht wieder durch. Auf der zweiten Kreuz setzen wir alles auf Angriff, kommen noch mal ran. Auf dem zweiten Vorwindkurs versuchen wir es alternativ über die linke Seite, aber die Halse ist kein Glanzstück und der Dreher ist auch nicht mit uns. So bleibt es dann bei Platz 2 im Ziel.
Malte und Simon segeln das Boot zurück, setzen mich aber vorher auf eine Streamline vom „Berliner“, damit ich das Auto holen kann. Bei uns wird dann schnell das Boot abgebaut und ab geht es zur Siegerehrung in den Berliner Yacht-Club.

Sieger des Senatspreises 2012 in der Streamline-Klasse wurde das Streamline-Team Berlin, die GER 2065, also Wir!

Montag, 1. Oktober 2012

Cela-Cup 2012 im VSaW



Nachdem im letzten Jahr der Cela-Cup abgesagt werden musste, ging es dieses Jahr mit neun Streamlines, über 20 H-Booten und knapp 20 Drachen im VSaW auf den Wannsee. UnserZiel: den Cela-Cup zu gewinnen.
Samstag um 8:15 Uhr Treffpunkt im Klub. Die Streamline musste aufgebaut und gekrant werden. Simon und Malte segelten sie anschließend an den Wannsee, ich fuhr mit dem Auto, kaufte auf dem Weg noch Verpflegung für das Wochenende, meldete im VSaW und fuhr dann mit unserem Klassenpräsi aufs Wasser, um dort zu Malte und Simon überzusteigen.
Etwa drei Windstärken und schönes Wetter waren vorhergesagt, so dass es zu einem schönen Wochenende werden konnte.
Um kurz nach 11 Uhr war das erste Ankündigungssignal. Der Start am Startschiff verlief ohne Probleme, wir lagen über dem gesamten Feld und konnten die Winddreher gut mitnehmen. Als Erster erreichten wir die Tonne 1, suchten und fanden die Windfelder auf dem Downwind, denn der Wind auf der Großen Breite war nicht überall gleich gut, und passierten als Erster das Luv-Tor. Ohne größere Patzer absolvierten wir die folgenden zwei Runden und gelangten als Erster ins Ziel. Also ein schöner Start-Ziel-Sieg in der ersten Wettfahrt. Fing ja schon mal sehr gut an.
Zweite Wettfahrt: Wieder Start am Startschiff und dann mit freiem Wind zur Tonne eins. Unsere Seite war nicht ganz bevorteilt, trotzdem rundeten wir als Zweite das Luv-Fass. Die 2055 überholten wir gemütlich in Luv und ohne viel Hektik erreichten wir das Gate, wo wir wieder die richtige Tonne nahmen. Auf den folgenden Kreuzen kam uns die 2076 immer wieder in die Quere. Mit den richtigen Windfeldern auf den Vorwindkursen blieben wir aber weiter vor ihnen. Zweiter Zieleinlauf wieder als Erster.
Dritte Wettfahrt: Während des Startverfahrens näherte sich ein Schubverband der Startlinie, die genau übers Fahrwasser reichte. Erst war die Tonne, eine Minute später das Startschiff und wieder kurze Zeit später die Tonne bevorteilt. Der Schuber würde beim Start die Linie kreuzen, also entschied sich Malte für das Startschiff. Bei 30 Sekunden war klar, dass es die falsche Seite war, und der Schuber teilte die Linie genau in zwei Hälften. Der Wettfahrtleiter hatte zum Glück Erbarmen mit uns und brach den Start ab.
Der zweite Versuch verlief ohne größere Probleme. Auf der Kreuz erwischten wir nicht immer die richtigen Dreher und rundeten die Tonne 1 mitten im Feld. Auf dem Downwind überfuhr uns dann auch noch einer der Verfolger, aber wir konnten noch einige Plätze gut machen. Die zweite Kreuz verlief besser und wir erreichten als Dritter das Luv-Fass. Der zweite Vorwindkurs wurde problematisch. Durch zwei misslungene Startversuche der Drachen waren diese und die H-Boote nun direkt voraus, bei über 40 Schiffen gab es auch kein freies Plätzchen mehr, um mit freiem Wind dort hindurch zu kommen. Eine Halse nach der anderen war angesagt, um im Zickzack-Kurs durch die sehr viel langsameren Boote zu kommen. Die Halsen verliefen gut, aber hektisch war es trotzdem. Der Führende und sein Verfolger konnten auf der dritten Kreuz ihren Vorsprung noch etwas weiter ausbauen und hatten auf dem letzten Downwind etwa 300 bis 400 Meter Vorsprung. Wir blieben in der Mitte und siehe da, genau dort ging eine starke Böe entlang. Halbwind, Simon und ich im Trapez, der Wind hatte um etwa 30° gedreht, schossen wir förmlich an den beiden vor uns vorbei, die 2073 halste noch kurz vor uns, deckte uns dann aber nicht mehr ab. Sie gingen um die rechte, wir um die etwas bevorteilte linke Tonne auf die kurze Zielkreuz. Wir deckten die 2073 und passierten zum dritten Mal an diesem Tag als Erster die Ziellinie.
Dank des Winddrehers musste der Kurs umgelegt werden. So richtig wollte der Wind aber nicht aus einer konstanten Richtung kommen. Mit abnehmendem Wind wurden dann alle weiteren Wettfahrten für den Tag abgebrochen, so dass wir noch Zeit für ein paar akrobatische Übungen hatten.


Im VSaW gab es Freibier und anschließend noch ein Abendessen, auf welches wir noch viele, viele Stunden warten mussten.

Sonntag: Schöner Wind, konstante 3 mit Böen Richtung 4 bis 5, viel Sonne und wieder drei angesetzte Wettfahrten.
Vierte Wettfahrt: Die Starttonne war klar bevorteilt, aber irgendwie bekam das keines der anderen Teams so richtig mit. Wir machten einen gewagten Steuerbord-Start, fuhren über das gesamte Feld drüber und auf die windstärkere rechte Seite. Einige fuhren mit uns nach rechts, wir hielten uns jedoch weit in Luv davon. Nun kam auch noch ein Schuber, den wir und die 2055 gerade noch so passieren konnten. Das restliche Feld musste abdrehen und verlor dadurch wichtige Meter. Den schon vorher festgestellten Winddreher nahmen wir gut mit und hatten nach nur einer Wende einen perfekten Anlieger zur Luv-Tonne. Alle Manöver klappten, wir segelten defensiv, deckten unsere Verfolger und konnten den Abstand zu ihnen kontinuierlich ausbauen. Mit etwa 30 Sekunden Vorsprung gelangten wir zum vierten Mal auf Platz eins.
Die fünfte Wettfahrt wurde nach nur einer Runde abgebrochen – dabei war sie die bis dahin interessanteste. Auf der Startkreuz war keine Seite wirklich bevorteilt und so rundeten die ersten sechs Streamlines das Luv-Fass innerhalb weniger Sekunden.
Aufgrund der ständigen Dreher von 30°und mehr gelang es der Wettfahrtleitung erst mal nicht, eine neue Bahn auszulegen. Erst gegen 14 Uhr kam es zum letzen Start der Regatta. An diesem Punkt zahlte sich unser konstantes Erster-Werden aus: Wir konnten unseren Streicher nutzen, um anstelle der fünften Wettfahrt schon Richtung KaR zu segeln und pünktlich zur Siegerehrung wieder im VSaW zu sein.
  

Mittwoch, 19. September 2012

Das Video vom Blue Ribbon Cup mit der Mumm 36 gibt's jetzt endlich auch bei Youtube. Nicht vergessen auf HD umzustellen.


Montag, 17. September 2012

Alpenpokal der Streamlines 2012


Freitag um 19 Uhr fahren wir (Franzi, Katha, Malte und Thilo) aus dem KaR ab –  mit dem Ziel: Utting am Ammersee und dem Streamline Alpenpokal am 15./16. September. Die Streamline ist schon vor Ort, da wir sie auf dem Rückweg vom Gardasee im Augsburger Segel Club abgestellt haben. In den Zimmern und Kammern im Bootshaus des ASC fallen wir um 2 Uhr in einen recht kurzen Schlaf. 8 Uhr – der Wecker klingelt, ab in den Ort und beim Metzger Leberkässemmeln frühstücken und dann wieder zurück und Boot aufbauen und kranen. Parallel muss die Anreise des vergessenen Wanderpokals zu Ende organisiert werden. Wir haben Glück und finden über die Mitfahrzentrale auf Anhieb Alexander, der den Pokal mit nach München bringt. Darüber hinaus sind aber noch eine Vielzahl von anderen Personen in die Logistik des Transportes eingebunden. Euch allen herzlichen Dank dafür! Der Pott ist auf dem Weg, das Boot schwimmt. Super!
Kurz nach 11 Uhr, nach der Steuermannsbesprechung, geht es aufs Wasser. 2 Bft aus West, bewölktes Wetter und 11 weitere Streamlines erwarten uns. Für die ersten zwei Wettfahrten an diesem Tag braucht man starke Nerven: der Wind dreht bis zu 40 Grad. Nach einem Start zur ersten Wettfahrt mit Hindernissen, wir werden von einer mit Schwung von hinten ankommenden Streamline kräftig gegen das Stahlstartschiff gedrückt, kommen wir doch noch erstaunlich gut weg. Den 2. Platz am Luvfass können wir zwei Runden bis ins Ziel verteidigen. Kay (2047) wird erster, Axel (2079) hinter uns dritter. Mit diesen Teams werden wir uns wohl noch weiter beschäfftigen müssen. In der zweiten Wettfahrt können wir auf der ersten Runde einen großen Vorsprung heraussegeln. Bei normalen, konstanten Bedingungen wäre dies jetzt eine sichere Sache – nicht aber hier und heute. Klassisches Verteidigen ist nicht möglich. Ein kleiner Fehler auf der zweiten Kreuz lässt die beiden oben genannten Boote dann auch durchrutschen. Wir werden in diesem Rennen Dritte.
Nun schläft der Wind komplett ein, die Sonne kommt raus und wir denken schon über einen Paddelausflug nach Herrschingen mit einem Besuch beim Kloster Andechs nach. Wir sind durstig. Aber eine kleine Front bringt frischem Wind aus Nord. Der Start zum dritten Lauf gelingt gut am Pinend. Wir segeln kurz nach links raus, erwischen einen Linksdreher als erste und legen vor dem gesamten Feld um. Diesmal lassen wir uns nicht mehr überholen und sichern uns unseren ersten Tagessieg. Auf der Startkreuz der vierten Wettfahrt läuft es dann aber schlecht und wir kommen nur als sechstes Boot an der Tonne 1 an. Auf dem folgenden Vorwindkurs können wir mit gutem Bootsspeed und den Halsen an der richtigen Stelle auf 2 hinter der mit Vorsprung führenden 2079 vorfahren. Kay und Crew folgen uns dicht. Auf der zweiten Kreuz ändert sich kaum etwas. Erst auf dem zweiten Downwind lösen wir uns von unseren Verfolgern und holen nach vorne deutlich auf. In Schlagdistanz entscheiden wir uns zum Angriff. Axel, Carsten und Adrian verteidigen hart. Halse folgt auf Halse und es wird unter Spi bis auf Amwind hochgeluvt. Die 2047 kommt dadurch natürlich wieder sehr nahe, sie kommen aber vor dem Leefass nicht vorbei. In einer letzten Halse sichern wir uns dann doch kurz vor dem 3-Längen-Kreis die Führung, haben aber eine große Baustelle. Spi noch nicht ganz unten, schon wieder auf dem Amwind-Kurs und von der Fock ist noch nichts zu sehen. Auf der kurzen Zielkreuz können wir zwar Axel (2079) hinter uns lassen, aber GER-2047 profitiert dann doch letzendlich von unserer Matchraceeinlage und wird Erster. Damit liegen wir nach dem ersten Tag mit einem Punkt Rückstand auf die 2047 auf dem zweiten Platz; zwei Punkte hinter uns liegt die 2079.
Am Sonntag ist erst einmal Startverschiebung – zu wenig Wind. Dann setzt sich doch noch etwas Wind aus Nord durch und die Wettfahrtleitung schießt das letzte fünfte Rennen um halb 2 an. Konstanter Wind ist Mangelware, wir erwischen den Wind aber recht gut und können als zweites Boot  um die Tonne 1 gehen. Die Konkurrenz um die Gesamtwertung liegt weit hinten. Auf dem Vorwindkurs schieben wir uns dann noch am führenden Boot vorbei. Der auf der zweiten Kreuz rausgesegelte Vorsprung schmilzt dann beim zweiten Mal Runden der Luvtonne schnell, da wir ein Parkticket im Flautenloch ziehen. Auf einem sich ewig hinziehenden Downwind bleiben wir knapp vorne, die 2047 und 2079 haben sich aber wieder an uns rangeschoben. Es reicht. Wir werden Erste, die 2047 Zweite. Somit gewinnen wir den Alpenpokal punktgleich vor Kay, Michael und Max. Der Ausflug in den Süden hat sich gelohnt.


Sonntag, 2. September 2012

Northerneuropean Championshop - Malmö

von Jan Lüneberg


Mitte August fand in Malmö, Schweden die Nordeuropäische Meisterschaft der J/24 Klasse statt. Auch wir, das Team Fast Forward, machte sich aus diesem Grund auf den Weg, um den KaR international zu vertreten. Von Rostock aus ging es mit der Fähre nach Trelleborg und von dort aus weiter nach Malmö. Freundlich wurden wir mit Hot Dogs und Bier begrüßt. Der erste Regattatag begann mit mäßigen zwei Windstärken bei 26°C und Sonnenschein. Nach einem guten fünften Platz im ersten Rennen wurden wir im zweiten Rennen nach mehreren fragwürdigen Startversuchen der Wettfahrtleitung durch einen Frühstart bei Black Flag disqualifiziert.



Nach den Wettfahrten traf man sich beim Aftersail auf Snacks und Bier. Am Abend gab es dann ein leckeres internationales Buffet neben weiterem Bier, Wein und Softdrinks.
Der zweite Tag begann mit etwas Regen und bewölktem Himmel, der aber im Verlauf des Tages wieder aufklarte. Nach vier anstrengenden Rennen bei einem schlecht ausgelegten Kurs fuhren wir nach sieben Stunden auf dem Wasser wieder in den nahe gelegenen Hafen. Wie am Vortag gab es wieder Essen und Getränke im Zelt am Clubhaus. Später am Abend fuhr ein Shuttle Bus einige von uns zum Malmö Street Festival. In der Innenstadt war dazu eine große Bühne aufgebaut auf der populäre schwedische Bands auftraten. Mit dem Taxi bei schwedischen Preisen ging es danach zurück.
Am letzten Tag wurden noch zwei weitere Wettfahrten gesegelt, so dass insgesamt acht Rennen zustande gekommen sind. Nach schnellem Mastlegen und Kranen ging es dann am Sonntagnachmittag wieder zurück nach Berlin.



Wir bedanken uns freundlich für die Unterstützung, die wir vom KaR erhalten haben und der Firma Accurat, die uns zusätzlich eine Zugmaschine zur Verfügung stellte.

Das Team der Fast Forward wünscht einen schönen Restsommer und meldet sich im September von den German Open aus Boltenhagen wieder.

Montag, 27. August 2012

Nachtrag: Blue Ribbon Cup 2. Wettfahrt Kopenhagen – Kiel

Sa. 18.08.2012
Nach einem völlig entspannten Ruhetag im Tuborg Hafen und dem üppigen Grillbuffet im Hellerup Yachtclub sollte es heute wieder losgehen. Beim Frühstück kamen ein paar Regentropfen herunter,
ansonsten blieb es bedeckt aber trocken.
Start sollte für unsere Startgruppe um 10:15 ca. 1,5 Sm vor dem Hafen sein. Beim Ablegen sprang peinlicherweise die Maschine nicht an und unsere Nachbarn schleppten uns raus. Aber schon kurz nach der Hafenausfahrt hatte Klaus das Problem gefunden und die Maschine sprang an.
Mit Wind aus SSE kreuzten wir unter Genua I. Die Strategie war, dicht unter Land im flachen Wasser zu kreuzen, um den beachtlichen Gegenstrom zu vermeiden. Dies konnten wir erfolgreich umsetzen und die Wenden klappten vorzüglich. Nach dem Runden von Dragör wurden die Stb-Schläge länger, schließlich ließen wir Köge- Bucht und nach ein paar Kreuzschlägen Faxe-Bucht an Stb liegen.

Vor Mön wurde es wieder spannend, weil der Wind nachließ und auch in der Richtung inkonstant wurde. Zunächst zogen wir die Genua LI um etwas mehr Fahrt zu behalten. Dann entschieden wir uns, nicht zu dicht unter Land die Inselspitze zu runden, was sich später als unnötig herausstellte.

Auch der Schlag nach Gedser blieb auf Stb. Bug, ein leichter Rechtsdreher stellte sich wie vorhergesagt auch ein. Trotzdem waren wir zufrieden, weil der Wind doch länger hielt als wir befürchtet hatten. Um. 01:16 rundeten wir Gedser und setzten den vorgeschriebenen Funkspruch ab.
Der Wind war wieder frischer und wir riskierten den Spinnaker. Zwar hatten wir das im Dunkeln noch nicht gemacht, aber jetzt war es wichtig. Der Kurs war spitzer als es angenehm gewesen wäre, aber es ging gut und vor allem schnell. Hier mussten alle Mann auf die Kante, das Großsegel konnte stellenweise nur flattern, um den Sonnenschuss zu vermeiden. Das war ein Meaga-cooler Ritt unterm Sternenhimmel!
Wir konnten nicht tiefer fahren, da die Windkraftanlagen an Stb. auf diesem Kurs so eben passierbar waren, höher ging auch nicht.
Es zeichnete sich ab, dass wir den Schiffahrtsweg genau an der Stelle im spitzen Winkel queren mussten, wo die Fähre Fehmarn – Rödby unterwegs war. Und man glaube ja nicht, nachts wäre kein Verkehr. Hier musste extrem genau beobachtet und geplant werden, damit wir sauber zwischen den „Mahlsteinen“ der Großschiffahrt durchkamen und das brachte schon Herzklopfen mit.
Geschafft!!
Die Lichter eines Konkurrenten hatten wir bei ca. 9,5 -10 kn Speed schon bald hinter uns gelassen.

An Fehmarn vorbei ereilte uns in den Morgenstunden die Flaute. Es war ein wunderschöner, sonniger Morgen, blauer Himmel, blaues Meer, nur halt weniger Wind – who is perfect.
Das war die Zeit um ausgiebig Kaffee zu kochen und das Schiff auf Light zu trimmen, auch das eine oder andere Nickerchen zu machen. Schweinswale zeigten sich und der Plotter rechnete unsere Hoffnungen auf einen baldigen Zieleinlauf hartnäckig herunter.
Mit einigem Wohlbehagen sahen wir 3 Konkurrenten in der Flaute hängen und mit noch mehr Wohlbehagen stellten wir fest, dass wir schneller waren und schoben uns mit einer Tasse Kaffee in der Hand gemütlich vorbei. Es lässt sich nicht beschreiben, wie endlos die Zeit wurde, bis Kiel Leuchtturm, unser Ziel, in Sicht kam und bis wir endlich dort waren, einen Konkurrenten dicht auf den Fersen.

Nach 26h:56:25 gingen wir als 2. und kleinste Yacht unserer Gruppe durchs Ziel und hatten damit ein respektables Ergebnis.
Nach berechneter Zeit lagen wir an 5. Stelle, aber die Rennwerte der anderen Yachten konnten wir bei fast nur Amwind- Segeln nicht toppen.

Die Kieler Förde war an diesem Spitzen-Wetter-Sonntag voll wie der Wannsee.
Wir machten Klarschiff und packten unsere Sachen, eine Autofahrt und der Kampf gegen die Müdigkeit war noch zu bewältigen.

Alles in Allem war es ein cooles Unternehmen. Der KaR hat ordentlich die Zähne gezeigt, die wahre Leistung aber, finde ich, liegt darin, dass wir es zu 7 Leuten geschafft haben, eine Woche unter absurden Bedingungen auf einer Mini-Rennyacht zu hausen, ein Team zu werden und auch noch Spaß zu haben. Danke Jungs und Skol.

Vom Jochen



Samstag, 25. August 2012

3. und letzter Tag am Gardasee

Heute am letzten Tag der Regatta segelten wir bei etwas schwächerem Wind noch zwei Wettfahrten. Rechnerisch war in den Top-Drei noch alles offen. Die erste Wettfahrt fing für uns halbwegs gut an. Start in der Nähe der Starttonne, die leicht bevorteilt war. Kurz auf Backbordbug raus und dann umlegen und den Streckbug aufgrund eines fest eingeplanten Drehers bis zur Luvmarke durchziehen. Soweit so gut, einzig die Geschwindigkeit Amwind war noch nicht optimal. Der Grund war mehr oder weniger schnell in der zu dichten Fock gefunden. Am Luvfass rundeten wir als Zweite mit durchaus beachtlichem Abstand zur Nummer 1 GER 2047. Der Rest des Feldes konnte wegen eines Winddrehers nicht direkt von der Tonne 1 zur 2 Fahren und musste noch zwei zusätzliche Wenden fahren. Damit war auch der Abstand nach hinten ausreichend groß. Auf dem Downwind Kurs kamen wir wieder an den Führenden heran. Auf der Kreuz tat sich am Anfang nicht viel, bis der berühmte erwartete Dreher kam und wir in den Abwinden des Führenden hingen. Zwei Wenden um aus der Windabdeckung herauszukommen kosteten jedoch wieder wertvolle Meter. Sodass wir auch auf dem letzten Downwind keinen erfolgreichen Angriff starten konnten. Als kleines Trostplaster konnten wir dann kurz vor der letzten Bahnmarke noch einen Sonnenschuss der gesamtführenden GER 2055 beobachten. Sie beendeten das Rennen auf Platz fünf. Somit lagen die ersten drei Boot nur einen Punkt auseinander!
Dieses Zwischenergebnis versprach Action für die letzte Wettfahrt. Wir entschieden uns für einen Start am Pin-End und kamen auch ganz gut raus. Der weitere Versuch über links wurde jedoch mit einem 4. Platz bestraft. Auf dem Spikurs dann zog der führenden Teil relativ Spitz an der Wand entlang und wir konnte mit konsequentem Tiefe fahren viele Meter gut machen, so dass wir an 2ter Stelle die Leebahnmarke rundeten. Dabei verlor Malte kurz die Pinne und wir touchierten die Tonne. Der Starfkringel dann war nicht optimal ausgeführt, und die darauffolgende Entscheidung einfach mal wieder nach links fahren wurde massiv bestraft, so dass wir mehrere hundert Meter an der Luvbahnmarke zurücklagen. Im Mittelfeld segelten wir dann bei immerhin schön viel Geschwindigkeit gen Lee. Das Spibergemannöver war mal wieder ein klassischer ''Fuck Up'' und wir wurden mit einem wenig glorreichen 6. Platz belohnt. Damit war dann leider auch unser sicher geglaubter Zweiter Platz futsch, aber immerhin blieb uns noch das Podium. Mit wunderschönen Metallsegeln in Bronze. Es scheint als hätte der Gardasee angst, dass wir nicht mehr wieder kommen, wenn wir mal gewinnen sollten. Also müssen wir wohl nächstes Jahr wieder kommen...

Endergebnis

Alle Infos auch unter www.streamlineteamberlin.de

Freitag, 24. August 2012

2. Tag Gardasee

Heute am zweiten Tag war wieder wunderbares Gardasee-Segelwetter: 35 Grad, und Wind um die 5 Bft.
Pünktlich um 13h wurde der erste Start angeschossen. Wir kamen gut vom Start weg hatten aber Pech bzw. waren unfähig bei der Ansteuerung an die Luvtonne. Die sicher geglaubte Position 2 war futsch und wir rundeten an 5. Auf dem Downwind lief es gut wir kamen an zweiter/dritter Stelle unten an. Doch der Spi klemmte mal wieder. Das über Nacht vom Segelmacher reparierte blaue Tuch zicke, wir fuhren wieder drüber und gleichzeitig machte Thilo Schwimmübungen im Gardasee. Doch Simon löste das Problem vorne zügig und Thilo kletterte hinten wieder in die Kiste und es ging zurück auf die Kreuz. Gut plazierte Wenden brachten uns zurück auf Platz 2. Der Angriff auf den Ersten kam zu spät und wir beendeten das Rennen auf dem zweiten Platz.
Im zweiten Rennen klappte dann zur Abwechselung mal alles und wir ersegelten einen ungefährdeten Start-Ziel-Sieg.
In der dritten Wettfahrt passte es dann wieder nicht so gut. Der Start war nicht schlecht, aber unsere Streamline wollte nicht so wie wir, irgendetwas - wir wissen es nicht - passte nicht am Trimm. Zudem kam noch die falsche Seite an der Kreuz. Die unschöne Folge: Platz 6 am Luvfass! Auf dem folgenden Downwind holten wir nichts, wieder die falsche Seite (nicht an der Wand). Auf der zweiten Kreuz verholten wir uns auf 5 und konnten dann auf dem letzten Vorwindkurs mit einer gut platzierten Halse zwei weitere Boote kassieren. Platz 3 in dieser Wettfahrt.
Insgesamt liegen wir nun auf Platz 2 mit drei Punkten Rückstand auf die 2055. Ein Punkt hinter uns liegt die Streamline 2047. Theoretisch ist morgen mit 2 Wettfahrten noch alles möglich.

Der Zwischenstand nach dem 2. Tag

1. Tag Euro-Cup am Gardasee:


Dieses Jahr nicht in Riva, sondern in Torbole! Von Donnerstag bis Samstag sollen insgesamt 8 Wettfahrten gesegelt werden. Dabei teilen sich 10 Streamlines die Regattabahn mit den FDs.

Wie am Gardasee üblich wurde auch heute erst nachmittags zur einsetzenden Ora gegen 14h gestartet. Unser erster Start war nur mittelmäßig, vorallem aber fehlte uns Speed an der Kreuz. So fuhren wir im Mittelfeld und passierten die Ziellinie an fünfter Stelle. Das Übel des fehlenden Speeds wurde in der Pause zum nächsten Start ausgemacht – die Fockholepunkte mussten nach vorne!
Der zweite Start ging dann richtig in die Hose; wir berührten die Starttonne! Nach dem folgenden Strafkringel orientierten wir uns nach rechts hinter dem gesamten Feld durchfahrend. Am ersten Fass lagen wir dann an fünfter Position. Durch sehr guten Speed auf dem Downwind, Manöverproblemen bei den anderen Crews und einer erfolgreichen Taktik auf dem Upwind sahen wir uns das zweite Mal an der Tonne 1 schon auf Platz 2. Auf dem letzten Vorwindkurs ins Ziel veringerten wir den Abstand zum in Führung liegendem Boot (GER-2055) kontinuierlich – doch auf dem Halbwindkurs ins Ziel fehlte uns dann doch eine Bootslänge: Platz 2.
Im dritten und letztem Race kamen wir gut vom Start weg und setzten unseren taktischen Plan, auf die rechte Seite rauszusegeln, konsequent mit nur zwei Wenden um. Wir wurden mit großem Vorsprung vor dem restlichen Feld belohnt. Auf dem folgenden Downwind sicherten wir das Feld, ein Boot über die andere Seite fahrend passierte knapp vor uns die Leetonne. Auf der zweiten Kreuz konnten wir die Position halten. Schon kurz nach dem Spisetzen führten wir dann das Feld an. Wir segelten konservativ – möglichst viel Tiefe. Das an Position drei liegende Boot, die 2047, segelte dicht unter Land auf BbBug und bekam den auffrischenden Wind zuerst. Bei uns misslag das anluven zur Verteidigung, mit der gleichzeitig einsetzenden Böe folgte ein Sonnenschuss. Als wir wieder auf Kurs waren lag die 2047 vor uns. Mist! Aber es kam noch schlimmer: an der Leetonne verknotete sich das Spifall beim Spibergen. Der Spi fasste Wasser und breitete sich als Bremsballon unter der Streamline aus. Nach ewigem ziehen, zerren und knoten schafften wir es den Spi unter dem Boot vorzuholen. Wir segelten noch depremiert ins Ziel: Platz 7. Da war definitiv mehr drin gewesen.

Montag, 20. August 2012

Blue Ribbon Cup News (von Kiel nach Kopenhagen)


Mittwoch 15.08. ging es los.
Malte hatte eine längere „to do-Liste“ angefertigt und sinnigerweise zum Einkaufen mitgenommen.
Aber es kam keine Langeweile auf. In der Großschotklemme musste eine gebrochene Feder ausgewechselt werden, um 12:00 Uhr kam der bestellte Abweiser für die große Winsch (Backstag).


Hier hatten wir beim Training einen bösen Überläufer und Klaus als Winschenfachmann hatte das Übel gleich erkannt und baute nun das lebenswichtige Teil ein. Proviant und Wasserflaschen mussten verstaut werden.
Der Wind blies gut mit ca. 3-4 Bft aus Ost, Sonne pur und blauer Himmel, perfekter Tag.
Kurz nach 13:00 Uhr legten wir ab und fuhren unter Spinnaker in die Förde zum KYC. Hier mussten 35 Brötchen geschmiert werden, da wir nicht sicher sein konnten, unterwegs kochen zu können. Dann gab es das bestellte Wettercoaching von Meno Schrader, das wir speziell für diese Regatta bestellt hatten. Die Daten und Empfehlungen mussten in die Strategie eingearbeitet werden und die Steuermannsbesprechung um 17:00 besucht werden. Dann wurde es knapp bis zum Start.
Bei einer Wende unmittelbar vor unserem Start blockierte die Bb. Genuawinsch und wäre beinahe komplett ausgerissen, wenn Malte das Manöver nicht sofort unterbrochen hätte. Wir mussten uns
Provisorisch mit der gerade freien Backstagwinsch arrangieren und kamen einige Sekunden zu spät über die Startlinie. Während der langen Kreuz aus der Förde hinaus sortierten sich bald die schnellen und langsamen Yachten. Wir fuhren zunächst mit Genua 1, die sich aber ab Laboe nicht mehr gut halten ließ, der Wind hatte ordentlich aufgefrischt. Rechtzeitig vor dem Dunkelwerden setzten wir die Genua 3, die Böen gingen gut bis 22 kn. Also alles gut verstauen und alle Mann auf die Kante. Wir konnten gut 8 kn laufen und erreichten in einem abenteuerlichen Ritt durch die mondlose Nacht Langeland, wo wir dicht unter Land segelten.
Nach der Brücke im Großen Belt wurde der Wind moderater. Umschichtig konnten zuerst einer, später auch zwei Leute für eine Weile schlafen. Um ca. 09:40 erreichten wir Sealands Reef, wo ein Funkspruch abgesetzt werden musste.
Hier kam der Moment der Entscheidung: entweder gleich wenden und unter Land fahren, um nach dem kollabierenden Ostwind auf den südlich einsetzenden Wind zu warten oder weiter auf Bb-Bug zu bleiben, um so lange wie möglich den bestehenden Seewind zu nutzen. Dies machten wir und wendeten spät. Wir konnten der Flaute nicht entgehen, liefen aber für eine Weile noch mit der Leichtwindgenua annähernd 5 kn. Je näher wir Helsingör kamen, desto mehr kollabierte der Seewind.
Wir konnten sehen, dass die wenigen Yachten seewärts stehen blieben, unter Land jedoch Yachten unter Gennaker oder Spinnaker mit südlichem Wind gute Fahrt machten. Es war ein Nervenkrieg, die endlosen Minuten zu überstehen, bis auch wir den Wind zu spüren kriegten und dann mit dem Spinnaker soviel Fahrt wie möglich machten.
Die Wettfahrtleitung hatte zum Glück beschlossen, das Ziel für die Startgruppen 1 und 2 an der Tonne 2 vor
Helsingör aufzubauen, so dass wir 18:56 im Ziel waren. Es folgten 4 Stunden unter Motor bis wir im Päckchen im Tuborg-Hafen bei Kopenhagen festmachten. Nach dem Begrüßungsbierchen vielen wir ziemlich schnell in den Schlaf.

Freitag 17.08.12 gingen wir ganz gechillt an mit Frühstück bei Spitzenwetter. Den Kopenhagentrip ließen wir sausen, weil wir noch einzukaufen hatten und nachmittags ganz in Ruhe einen gepflegten Kaffee zu trinken.
Abends gab es das Grillbuffet und die Siegerehrung im Hellerup-Yachtclub, den Punk mit 35 Brötchen-schmieren und die Karten-wetter-Strategie-Planung für morgen.
Ach so: im Ergebnis sind wir 5. von 11 Yachten in Gruppe 2.
So. Der Jochen