Freitag, 7. November 2014

Letzte Helden

Nachdem wir fast eine Woche ununterbrochen jeden Tag nach Feierabend in der Werkstatt unser Boot aufgehübscht haben ging es mit einiger Verspätung und ordentlich Schlafmangel am Freitag Abend los Richtung Elbe. Die Boote haben wir nicht mehr aufbauen können und sind gleich zu unseren i14 Kollegen, welche alle in einem Haus untergekommen sind. So wurde der Abend noch ein bisschen länger und nach wenigen Stunden Schlaf klingelte um 5 Uhr schon wieder der Wecker, denn Start war aufgrund der Gezeiten um 8:20 Uhr angesetzt.
Also mit Kopflampe die Boote abladen und im Dunkeln aufbauen, glücklicherweise wird es mit der aufgehenden Sonne auch schon richtig warm und so bleibt das Spraytop an Land.


unsere Hafeneinfahrt, die es im starken Strom zu treffen gilt
Beim Auslaufen in den Sonnenaufgang sind dann Müdigkeit und der ganze Stress erstmal vergessen. Mit der Berufsschiffahrt bekommen wir auch keine Probleme, zum ersten Start kommen wir gerade noch rechtzeitig. Unseren zweiten Platz geben wir dann leider gleich wieder ab, da wir noch keine Ahnung haben wo und wie der Strom setzt. Mittlerweile wird es trotz ärmellosem Neo ganz schön warm, und das im November!
Im zweiten Rennen gelingt uns dann der beste Start und mit neu gewonnener Stromkenntnis wird der erste Platz bis ins Ziel verteidigt, so darf ein Saisonabschluss aussehen!
Als schnelleste Boote haben wir i14s noch keine großen Probleme ins Ziel zu kommen, die 70 langsameren aus den anderen Klassen kommen aber schon teilweise nicht mehr gegen den Strom an. Dann wird der Wind endgültig abgeschaltet und wir treiben erstmal hilflos Richtung Helgoland. Eins der vielen Begleitboote sammelt uns dann doch noch ein und als Tagessieger (punktgleich mit dem zweiten und dritten) geht es wieder in den Hafen.

Durch den frühen Start ist der Tag noch lang und wir gucken ein bisschen Bundesliga auf der Alster und legen alle noch einen Mittagsschlaf ein.


Warten auf den Wind am Sonntag
Der Sonntag beginnt nicht ganz so gut, am ersten Start bleiben wir mit der oberen Saling im Verklicker eines Taifuns hängen. Da unsere berliner Kollegen jedoch auf dem ersten Vorwind kentern, können wir uns noch auf den zweiten Platz retten.

ein bisschen Wind fürs Foto vortäuschen
Mittlerweile weht es ganz ordentlich und die Umstellung auf die Doppeltrapezbedingungen 
fällt uns ein wenig schwer. Wir bewegen uns zu viel, tauchen zu oft das Heck ein und können nicht ganz mithalten.
Am Ende des Tages sind wir trotzdem noch zweiter (punktgleich mit dem dritten).


durch den schlechten Start müssen wir noch ein paar langsamere Skiffs überholen

Mit Vollgas surfen wir noch ein paar Frachterwellen ab und schaffen es dann im starken Strom durch die Hafeneinfahrt. Leider ist der Kameraakku mittlerweile leer. 10m vor dem Strand kippen wir dann noch vor den Augen zahlreicher Spaziergänger um, aber das kann die Stimmung auch nicht mehr trüben.