Donnerstag, 25. Oktober 2012

Senatspreis 2012 im Wannsee



Der Senatspreis vom Berliner Yacht-Club, diese Jahr wieder die Berliner Bestenermittlung und damit eine 3-Tagesveranstaltung. Malte war wegen einer Univeranstaltung am Freitag verhindert, aber zum Glück hatte sich Jochen bereiterklärt an seiner Statt die Pinne zu führen, bevor er dann am späten Abend mit Julius zur FD-Regatta nach Leipzig weiter zieht.
Für den Freitag sind nur zwei Wettfahrten angesetzt und der Start ist auf humane 14 Uhr gelegt. Somit gilt es das übliche Wannseeprozedere abzuspulen: Treffen im Klub, Boot wassern, Boot aufbauen und umziehen. Zwei Segler bringen das Boot Richtung Wannsee, während einer (Jochen) ein Auto zum BYC fährt. Mangels Zeit wird Jochen dann im SV03 eingeladen und wir peilen, zeitlich schon unter Druck, das Startschiff an. 10 Minuten vor dem Start kommen wir an einem Startschiff an, es ist aber leider das Falsche. Die kleine Korrektur kostet nochmal 9 Minuten und wir schaffen es gerade so pünktlich über die Startlinie zu fliegen.
Jochen muss sich erst noch an das Schiff gewönnen, also fangen wir alles erst mal langsam an. Die Manöver klappen gut, der Wind dreht wie Hölle so dass auf jeder Kreuz neu gewürfelt wird. Schlussendlich queren wir als 5. die Ziellinie, aber wir haben Glück und kommen um die nun eigentlich anstehende Aufgabe, den KV Bericht zu schreiben, herum weil der Klassenpräsi diesen schon als Bezahlung für das Verleihen seines Bootes an Wiebke & Crew delegiert hat.
Der zweite Start ist etwas zögerlich, weswegen wir in den Abwinden unseres Vordermanns landen. Freiwenden fällt zwischen Ufer und den Gegnern leider auch flach. Erst nach quälenden Minuten ist es endlich so weit: Der Weg auf die rechte Seite wird frei. Leider haben wir schon so viel Zeit verloren, dass wir als Vorletzter an Tonne 1 ankommen. Auf dem Spikurs überholen wir nur ein Boot. Die zweite und dritte Kreuz sind besser und wir schnappen uns ein Boot nach dem anderen. Auf dem letzten Down-Wind arbeiten wir uns noch auf den dritten Platz vor, doch dann passiert mal wieder einer unser Klassiker: An der Tonne 4, nur noch die 100m kurze Zielkreuz vor Augen, wassern wir den Spi. Bis er wieder sicher im Boot ist, haben uns die nahen Verfolger überholt und so wird es nur ein 8. Platz.
Bei Gulasch, Fischbrötchen und Freibier lassen wir den Abend ausklingen.

Samstag, zweiter Wettfahrttag: Malte sitzt wieder im Boot. Die Streamline wird aufgeriggt und es geht los auf die Bahn. Bei etwa 3 Windstärken und strahlenden Sonnenschein waren es schöne Segelbedingungen. Doch das Startschiff für unsere Bahn A lässt auf sich warten und kommt erst mit Verspätung längsseits eines anderen Motorboots zum Start. Das sieht doch sehr nach Wettfahrtleiteralbtraum #1 aus, kaputtes Startboot.
Der Start zur 3. Wettfahrt gelingt nicht ganz so ordentlich, dank einer kleinen Match-Race-Einlage mit/gegen Herrn Kadelbach. Auch die Taktik auf der Kreuz lässt immer wieder zu wünschen übrig, der Wannsee macht einem das aber heute auch nicht einfach. Zwar kommen wir immer wieder an die Führenden heran, aber jedes überholte Boot wird auch wieder verloren. Wir kommen als 4. ins Ziel, als Wehrmutstropfen erfahren wir schon das der Sieger der Wettfahrt einen Frühstart hatte und später an Land stellen wir fest das das gleiche Schicksal auch den drittplatzierten getroffen hat. Damit sind wir für diese Wettfahrt auf den 2. Platz vorgerückt.
Die zweite Wettfahrt des Tages läuft besser. Die Startkreuz nach rechts war richtig, nur Carlo auf der 2076 fährt noch weiter in die Abdeckung der Insel vor Kladow, bekommt einen sehr guten Dreher nach der Wende und kommt vor uns wieder raus. Auch Wiebke, dieses Mal auf dem Präsi-Boot 2073, hatte es über links vor uns geschafft. Auf dem ersten Down-Wind überholen wir sie wieder und kommen kurz hinter Carlo an Tonne 3 an. In der zweiten Runde verkürzen wir zwar unseren Rückstand auf den Führenden kommen aber leider nicht vorbei, also 2. im Ziel.
Beim 3. Start dann ist die Eingewöhnung endlich beendet und wir fahren den Startvorsprung unangefochten bis ins Ziel.
Der Wind hat merklich abgenommen als das Vorbereitungssignal zur vierten Wettfahrt ertönt. Der Start ist gut, auf der Kreuz treiben wir schnell, dank des Umtrimmens in der langen Pause zur 4. Wettfahrt. Die Luvmarke runden wir an 3. Position. Auf dem Vorwindkurs überholen wir das Führungsduo durch konsequentes suchen von Windfeldern. Den Vorsprung sichern wir über die zweite Kreuz, doch ab hier ist erstmals bleierne Flaute. Das Feld schiebt sich wieder neu zusammen bis alle mehr oder weniger auf gleicher Höhe liegen. Dann hat die Wettfahrtleitung doch noch Erbarmen mit uns und ein Motorboot zieht vorbei und zeigt uns die Flagge N: Abbruch der Wettfahrt. Natürlich setzt kurz danach der Wind wieder ein, aber wir sind ganz froh, da das Flautenloch uns wahrscheinlich eh den Sieg gekostet hätte.
Am Land gibt es im Anschluss das berühmte Senatspreis Abendessen mit ganzen Schweinen vom Spieß, Büfett mit allem Drum und Dran und natürlich Freibier. Bei vorzüglichem Essen und Gerstensaft sitzen wir mit den anderen Seglern zusammen und lassen die beiden Tage Revue passieren.

Der Sonntag begrüßt unsein wenig rauer. Gute 5 Beauforts wühlen den Wannsee auf, aber die Sonne lässt uns nicht im Stich. Umtrimmen ist sehr notwendig, aber als eingespielte Crew können wir bei dem starken Wind unsere Vorteile voll ausspielen. Die Starts laufen gut, die Manöver sind erste Sahne und wir können uns in den ersten beiden Wettfahrten mit klaren Siegen krönen. Nach der zweiten Wettfahrt geht das große Rechnen los: müssen wir noch die letzte Wettfahrt mitsegeln oder reicht es schon mit den beiden Streichern um nicht mehr vom Thron gestoßen werden zu können. So richtig sicher sind wir uns nicht, haben uns da ja auch schon mal ordentlich vertan, also segelten wir die 3. Tageswettfahrt mit. Es ist ja schließlich auch Hammer-Wetter, wenn auch mittlerweile ein wenig flauer.
Der Start ist gelungen doch an der 1 sind Wiebke und Crew trotzdem vor uns. Auf dem Down-Wind können wir an ihnen vorbeiziehen, aber unsere Achillessehne, die Spibergung geht mal wieder schief. Ist zwar diesmal nur eine Kleinigkeit, aber wir können nicht sofort ein Halse um die Tonne machen und Wiebke rutscht wieder durch. Auf der zweiten Kreuz setzen wir alles auf Angriff, kommen noch mal ran. Auf dem zweiten Vorwindkurs versuchen wir es alternativ über die linke Seite, aber die Halse ist kein Glanzstück und der Dreher ist auch nicht mit uns. So bleibt es dann bei Platz 2 im Ziel.
Malte und Simon segeln das Boot zurück, setzen mich aber vorher auf eine Streamline vom „Berliner“, damit ich das Auto holen kann. Bei uns wird dann schnell das Boot abgebaut und ab geht es zur Siegerehrung in den Berliner Yacht-Club.

Sieger des Senatspreises 2012 in der Streamline-Klasse wurde das Streamline-Team Berlin, die GER 2065, also Wir!

Montag, 1. Oktober 2012

Cela-Cup 2012 im VSaW



Nachdem im letzten Jahr der Cela-Cup abgesagt werden musste, ging es dieses Jahr mit neun Streamlines, über 20 H-Booten und knapp 20 Drachen im VSaW auf den Wannsee. UnserZiel: den Cela-Cup zu gewinnen.
Samstag um 8:15 Uhr Treffpunkt im Klub. Die Streamline musste aufgebaut und gekrant werden. Simon und Malte segelten sie anschließend an den Wannsee, ich fuhr mit dem Auto, kaufte auf dem Weg noch Verpflegung für das Wochenende, meldete im VSaW und fuhr dann mit unserem Klassenpräsi aufs Wasser, um dort zu Malte und Simon überzusteigen.
Etwa drei Windstärken und schönes Wetter waren vorhergesagt, so dass es zu einem schönen Wochenende werden konnte.
Um kurz nach 11 Uhr war das erste Ankündigungssignal. Der Start am Startschiff verlief ohne Probleme, wir lagen über dem gesamten Feld und konnten die Winddreher gut mitnehmen. Als Erster erreichten wir die Tonne 1, suchten und fanden die Windfelder auf dem Downwind, denn der Wind auf der Großen Breite war nicht überall gleich gut, und passierten als Erster das Luv-Tor. Ohne größere Patzer absolvierten wir die folgenden zwei Runden und gelangten als Erster ins Ziel. Also ein schöner Start-Ziel-Sieg in der ersten Wettfahrt. Fing ja schon mal sehr gut an.
Zweite Wettfahrt: Wieder Start am Startschiff und dann mit freiem Wind zur Tonne eins. Unsere Seite war nicht ganz bevorteilt, trotzdem rundeten wir als Zweite das Luv-Fass. Die 2055 überholten wir gemütlich in Luv und ohne viel Hektik erreichten wir das Gate, wo wir wieder die richtige Tonne nahmen. Auf den folgenden Kreuzen kam uns die 2076 immer wieder in die Quere. Mit den richtigen Windfeldern auf den Vorwindkursen blieben wir aber weiter vor ihnen. Zweiter Zieleinlauf wieder als Erster.
Dritte Wettfahrt: Während des Startverfahrens näherte sich ein Schubverband der Startlinie, die genau übers Fahrwasser reichte. Erst war die Tonne, eine Minute später das Startschiff und wieder kurze Zeit später die Tonne bevorteilt. Der Schuber würde beim Start die Linie kreuzen, also entschied sich Malte für das Startschiff. Bei 30 Sekunden war klar, dass es die falsche Seite war, und der Schuber teilte die Linie genau in zwei Hälften. Der Wettfahrtleiter hatte zum Glück Erbarmen mit uns und brach den Start ab.
Der zweite Versuch verlief ohne größere Probleme. Auf der Kreuz erwischten wir nicht immer die richtigen Dreher und rundeten die Tonne 1 mitten im Feld. Auf dem Downwind überfuhr uns dann auch noch einer der Verfolger, aber wir konnten noch einige Plätze gut machen. Die zweite Kreuz verlief besser und wir erreichten als Dritter das Luv-Fass. Der zweite Vorwindkurs wurde problematisch. Durch zwei misslungene Startversuche der Drachen waren diese und die H-Boote nun direkt voraus, bei über 40 Schiffen gab es auch kein freies Plätzchen mehr, um mit freiem Wind dort hindurch zu kommen. Eine Halse nach der anderen war angesagt, um im Zickzack-Kurs durch die sehr viel langsameren Boote zu kommen. Die Halsen verliefen gut, aber hektisch war es trotzdem. Der Führende und sein Verfolger konnten auf der dritten Kreuz ihren Vorsprung noch etwas weiter ausbauen und hatten auf dem letzten Downwind etwa 300 bis 400 Meter Vorsprung. Wir blieben in der Mitte und siehe da, genau dort ging eine starke Böe entlang. Halbwind, Simon und ich im Trapez, der Wind hatte um etwa 30° gedreht, schossen wir förmlich an den beiden vor uns vorbei, die 2073 halste noch kurz vor uns, deckte uns dann aber nicht mehr ab. Sie gingen um die rechte, wir um die etwas bevorteilte linke Tonne auf die kurze Zielkreuz. Wir deckten die 2073 und passierten zum dritten Mal an diesem Tag als Erster die Ziellinie.
Dank des Winddrehers musste der Kurs umgelegt werden. So richtig wollte der Wind aber nicht aus einer konstanten Richtung kommen. Mit abnehmendem Wind wurden dann alle weiteren Wettfahrten für den Tag abgebrochen, so dass wir noch Zeit für ein paar akrobatische Übungen hatten.


Im VSaW gab es Freibier und anschließend noch ein Abendessen, auf welches wir noch viele, viele Stunden warten mussten.

Sonntag: Schöner Wind, konstante 3 mit Böen Richtung 4 bis 5, viel Sonne und wieder drei angesetzte Wettfahrten.
Vierte Wettfahrt: Die Starttonne war klar bevorteilt, aber irgendwie bekam das keines der anderen Teams so richtig mit. Wir machten einen gewagten Steuerbord-Start, fuhren über das gesamte Feld drüber und auf die windstärkere rechte Seite. Einige fuhren mit uns nach rechts, wir hielten uns jedoch weit in Luv davon. Nun kam auch noch ein Schuber, den wir und die 2055 gerade noch so passieren konnten. Das restliche Feld musste abdrehen und verlor dadurch wichtige Meter. Den schon vorher festgestellten Winddreher nahmen wir gut mit und hatten nach nur einer Wende einen perfekten Anlieger zur Luv-Tonne. Alle Manöver klappten, wir segelten defensiv, deckten unsere Verfolger und konnten den Abstand zu ihnen kontinuierlich ausbauen. Mit etwa 30 Sekunden Vorsprung gelangten wir zum vierten Mal auf Platz eins.
Die fünfte Wettfahrt wurde nach nur einer Runde abgebrochen – dabei war sie die bis dahin interessanteste. Auf der Startkreuz war keine Seite wirklich bevorteilt und so rundeten die ersten sechs Streamlines das Luv-Fass innerhalb weniger Sekunden.
Aufgrund der ständigen Dreher von 30°und mehr gelang es der Wettfahrtleitung erst mal nicht, eine neue Bahn auszulegen. Erst gegen 14 Uhr kam es zum letzen Start der Regatta. An diesem Punkt zahlte sich unser konstantes Erster-Werden aus: Wir konnten unseren Streicher nutzen, um anstelle der fünften Wettfahrt schon Richtung KaR zu segeln und pünktlich zur Siegerehrung wieder im VSaW zu sein.