Donnerstag, 2. November 2017

Cela-Cup 2017



Am Wochenende des 23./24. September 2017 stand die erste der beiden Berliner Streamline-Regatten im VSaW an. Bei wunderschönstem Sonnenschein begrüßte uns (Wolfgang, Mark und mich) der Wannsee mit seiner typischen Flaute. So konnten sich die Teams der 10 gemeldeten Streamlines erst einmal auf der Terrasse bei einem gemütlichen Kaffee begrüßen.
Nach kurzer Startverschiebung setzten sich schöne 3 Bft aus nördlicher Richtung durch, die einen Start direkt vor dem VSaW Richtung BYC ermöglichten. Die Startreihenfolge von Drachen - J/70 - Streamline führte nach zwei Runden beim Zieldurchgang zu einem riesigen Knäuel aus Drachen, J/70 und Streamlines, die alle gleichzeitig Vorwind ins Ziel wollten. Um diesen Zustand in der zweiten Wettfahrt etwas zu entzerren, wurde die Startreihenfolge in Drachen - Pause - J/70 – Pause - Streamline umgewandelt, was für uns eine etwas längere Wartezeit zur Folge hatte, da die J/70 noch ein paar Startversuche zusätzlich benötigten.
Nach drei (für mich) sehr entspannten Wettfahrten und einigen Grundberührungen der bayrischen Gäste ging es zu Freibier und Grillwürsten zurück in den Hafen. Den Tagessieg erkämpften sich Hansi, Tilo und Sven. Mit einsetzendem Regen wurden wir anschließend zum Grillbuffet in den Rittersaal geladen.
Am nächsten Tag tauschte ich meine komplette Crew gegen Malte und Jacob. Gesegelt wurde auf der „Großen Breite“, doch auch hier war keine Seite richtig bevorteilt. Bei drehendem, böigem Wind zeigte sich Berlin mal wieder von seiner schwierigsten Seite. Dennoch konnten wir nach einigen Startschwierigkeiten in der vierten Wettfahrt das fünfte und damit letze Rennen für uns entscheiden.
Wir gratulieren Hansi und Crew (GER 2040), punktgleich vor Adrian + Crew (GER 2002), zum Sieg des Cela-Cups 2017! Platz drei ging an uns (GER 2065).
Thilo Merz

Dienstag, 10. Oktober 2017

Berliner Meisterschaft DYAS 7/08.10.17



Bei starken Oktoberwinden am Samstag konnten wir eine Nacht vom Berliner Meistertitel träumen.
Nicht der ungeliebte, in der Großen Breite gewohnt, drehende Leichtwind brachten uns auf den Boden der Tatsachen zurück, sondern ein ärgerlicher Frühstart. Glück im Unglück, auch der letztendlich 5. plazierte befand sich über der Linie, so dass wir uns den insgesamt 3. Platz sichern konnten.

Malte Hoge / Philip Heldmann 






Mittwoch, 4. Oktober 2017

Internationale Deutsche Meisterschaft der 420er 2017 in Glücksburg

Vom 30.09.17 bis zum 3.10.17 fand in Glücksburg die IDM der 420er statt.
Bereits früh morgens am Freitag den 29.09. fuhren wir mit den am Vorabend verladenen Booten los, um noch rechtzeitig zur Vermessung zu kommen. Diese verlief problemlos und so konnten wir noch einmal zwei Stündchen aufs Wasser um uns das Revier in der Flensburger Förde anzuschauen. Danach bezogen wir unsere Zimmer in der örtlichen Jugendherberge und ruhten uns für den nächsten Tag aus.

Der erste Tag war allerdings ein eher unschöner Anfang der Regatta, da nach dem Rausfahren aus Windmangel erst einmal Warten und Frieren im strömenden Regen angesagt war. Nach ca. zwei Stunden entschied der Wettfahrtleiter dann, das Warten an Land fortzusetzen bis dann später ganz abgebrochen wurde.
Um den Rückstand bei den Wettfahrten auszugleichen folgten dann am Sonntag fünf Wettfahrten bei ziemlich guten Segelbedingungen. Leider merkte man uns an, dass aufgrund von Krankheiten und Schule das Training in der letzten Zeit etwas kurz gekommen war und somit waren die Ergebnisse in diesen fünf Qualifikationswettfahrten eher schlecht. Zusätzlich hatten wir noch mit technischen Problemen zu kämpfen, da sich im Laufe des Tages die Großfallklemme halb vom Mast löste. Nach 10 Stunden Segeln am Stück kehrten wir erschöpft an Land zurück.
Am Montag wurden dann die ~100 Boote für die Finalwettfahrten entsprechend ihrer Ergebnisse in in Gold- und Silverfleet aufgeteilt und wir landetet im Silverfleet. Morgens reparierten wir erstmal unsere Großklemme, dann hieß es wieder einmal Warten, da die Regattaleitung aus Sicherheitsgründen anfangs nur die Goldfleet aufs Wasser ließ; Wind und Welle waren nämlich ziemlich stark. Wir wurden dann später doch noch aufs Wasser gelassen und lieferten uns zwei Wettfahrten lang den Kampf mit dem Wetter, diesmal mit besseren Ergebnissen.
Am Dienstag war dann der letzte Tag, der Wind war ähnlich dem vom Montag und es wurden weitere zwei Wettfahrten gesegelt. Leider hatten wir in der ersten Wettfahrt einen BFD (zusammen mit der Hälfte des Feldes) und in der zweiten Wettfahrt riss uns die Spischotrolle heraus, was zusammen ein unglücklicher Abschluss der Meisterschaft war.

Die gesamte Regatta war geprägt von schwierigen Bedingungen; anfangs anstrengend für den Kopf durch langwieriges Warten und langes Segeln, gegen Ende auch körperlich durch Wind und Welle, alles im häufig vorhandenen Regen. Das Ergebnis (79. von 101 Teilnehmern) hätte zwar durchaus besser sein können, nichtsdestotrotz hatten wir unseren Spaß und konnten viel mitnehmen.

Ergebnisse

Erik Schulz & Max Lindemann (YCM)

J/24 European Championship Balatonfüred-Hungary 2017

Oder der Weg zum Jugendeuropameister
Zunächst mit dabei waren unsere hochmotivierte Steuerfrau Johanna Maske (links), Vorschifftrophäe Frauke Wilborn (Hobbyfotografin), jüngste Unterstützung aus dem BSV-07 Henrike Germar (rechts) an der Mastposition (deren Verein wir auch unser Zugfahrzeug verdankten) und alt-J/24-Seglerin Felicia Moeltzner (Mitte) am Spi.

Am 24.09.17 machten wir uns nach den noch rechtzeitig bestandenen Anhängerführerscheinprüfungen und etlichen Behördengängen wegen fehlender Hängerpapiere und Tüv mit einer riesengroßen Erleichterung und Vorfreude auf den 840km langen Weg zur Europameisterschaft der J/24 in Balatonfüred, Ungarn.

Nach einer 12-stündigen, recht holprigen aber doch problemlosen Fahrt über Dresden, Prag, Bratislava erreichten wir den wunderschönen Plattensee am Samstagabend. Über Boot abstellen, Bungalow beziehen, einkaufen und essen gehen ging es an diesem Abend aufgrund kollektiver Erschöpfung nicht hinaus.   
 
Für Sonntag wollten wir die komplette Vermessung durchkriegen; Mast kam problemlos durch, und konnte sofort gestellt werden. Aber weil wir den Nervenkitzel so lieben, brachten wir das Achterstag erst im Nachhinein an, und bildeten die Attraktion der schaulustigen Promenadespazierer...




Und weiter ging es mit der Vermessung, bei der wir wegen der Leichtwindvorhersage für die ganze Woche penibel darauf achteten, dass erforderliche Mindestgewicht nur so wenig wie möglich zu überschreiten  (800 Gramm). Alles notwendige wurde also fleißig eingewogen, während die anderen am Bungalow die Segelnummer in den neuen Spi zauberten.

 

An dieser Stelle ein riesengroßes Dankeschön an unseren Sponsor Dirk Jansen mit seiner Firma Accurat und an den Verein, der uns mit einem neuen Segelsatz für die EM ausstattete !!!




 
Gegen Nachmittag planten wir die Segel zu vermessen, stellten uns extra rechtzeitig an, aber das war dem Vermesser recht gleichgültig: dieser zog es nämlich vor, alle bereits international vermessenen Segel abzustempeln, als die neuen Segel einer vollständigen und zeitintensiveren Vermessung zu unterziehen.Er vertröstete uns auf den folgenden Morgen... Nichtsdestotrotz behielten wir unsere ausgelassene Stimmung und  feierten mit Kuchen, Sekt und Nachtbaden in Johannas 21. Geburtstag hinein. 

Am Montag Morgen standen wir dann also früh beim Vermesser und kamen auch direkt an die Reihe. Dann konnten wir endlich kranen, trimmen und fuhren zu einer ersten Trainingseinheit bei sonnigen 18 Grad auf den wunderschönen Balaton hinaus.






 Abends gab es vom Veranstalter Pizza und Bier, und wir ließen den Abend mit Kicker, Tischtennis und Musik im Hafen ausklingen.

Am Dienstagmorgen sollte dann endlich unser hochbeschäftigter Genuafahrer Sebastian Freytag (PYC Bundesligateam) in Budapest landen, der mit  einem kleinen Maleur doch glücklicherweise nur 1h zu spät ankam. Eilig machten wir uns dann auf dem Weg zum Hafen, denn für 15Uhr war das Practie Race angesetzt. Die neuen Segel sollten dort eingeseglt werden. Leider konnte das PR aufgrund fehlenden Windes nicht  ausgetragen werden.  Weil wirklich gar kein Wind war, was man an einigen raustreibenden Booten sehen konnte, blieben wir im Hafen. 


An diesem segeltechnisch traurigen Tag wurde die EM dann abends feierlich eröffnet, es gab ein sehr fleischlastiges ungarisches Buffet mit ungarischem Wein und Bier. 


Mittwoch um 10 sollte dann das erste von drei geplanten Rennen angepfiffen werden: Windvorhersage war ziemlich schlecht (4-6 Knt), morgens wehte dann aber doch eine etwas frischere Brise, mit der wir immerhin 2 Rennen durchbekamen. Die Starts waren jeweils unterirdisch, wir konnten uns aber mit extrem gutem Speed und guter Höhe auf den 23. im ersten und auf den 26. Platz im 2. Rennen von insgesamt 48  Booten vorfahren. Erste Hälfte, in Anbetracht der Starts waren wir mit diesen Ergebnissen durchaus zufrieden. Die Veranstalter belohnten alle mit Pasta und Bier.

Donnerstag waren vier Rennen ab 9 Uhr angesetzt: nach einem allgemeinen Rückruf unter Blackflag starteten wir erneut, diesmal besser als am Vortag und konnten das Feld nun von vorne aufmischen. Mit den Drehern auf unserer Seite, ausgezeichnetem Trimm und der besseren Kursseite  beendeten wir bei abnehmenden 5-7 Knt das dritte Rennen mit einem 6. Platz. Darauf folgte erneut ein allgemeiner Rückruf, anschließend wechselten wir den Kurs, in der Hoffnung auf besseren Wind weiter südlich. Dort angekommen gab es einen weiteres Rennen, was wir mit einem unglaublichen 3. Platz beendeten. Wir konnten unser Glück kaum fassen, Gratulationen gab es von allen Seiten. 


Das dritte Rennen an diesem Tag wurde zwar angepfiffen, dann aber in der zweiten Kreuz aufgrund Windmangels abgebrochen, worüber wir wegen derzeitiger Platzierung im hinteren Teil nicht traurig waren.
Wieder an Land fanden wir uns in der Ergebnisliste auf dem 10. Platz wieder, als 3. deutsches Team !!!
Völlig fertig und überaus zufrieden fielen  wir an diesem Abend recht früh in unsere Schlafgemächer. 

Tag 3 der EM begann wieder früh um 7:30 mit der Steuermannsbesprechung, dann folgten 1 1/2 h AP an Land und um 9 frischte der Wind etwas auf und wir fuhren zur Bahn. Beim ersten Start kamen wir nicht gut weg, konnten uns aus den Abwinden heraus nicht mehr weit nach vorne segeln und beendeten dieses Rennen mit einem dennoch soliden 19. Platz. Danach starteten wir sehr geil, doch leider war es wieder ein allgemeiner Rückruf.  Das Rennen danach ähnelte dem ersten an diesem Tag, wir hatten Pech mit den Drehern und auch die Rollwenden waren wenig überzeugend, da wir Rike unten ins Boot geschickt hatten, aber dadurch zu wenig Gewicht verlagern konnten.. 32. Platz. Unser Streicher war geboren.


Darauf folgte wieder abnehmender Wind und Bahnverlegung Richtung Süden, schlechter Start in Luv aber die Möglichkeit sich freizusegeln über die rechte Seite erbrachte uns noch einen 21. Platz. 
Das vierte Tagesrennen begannen wir mit einem spontanen Steuerbordstart in Luv, mit dem wir uns gut über die rechte Seite verholen konnten und als 10. am Luvfass ankamen, Spikurse liefen gut, und auch die zweite Kreuz über rechts war die richtige Entscheidung, womit wir den 10. Platz bis zum Ende halten konnten.

   
Damit landeten wir in der Gesamtwertung auf einem noch zufriedenstellenden 15. Platz, 16 Punkte und 4 Plätze zum nächsten der vier Jugendteams (alle Segler unter 25 Jahre) entfernt.

 Der letzte Wettfahrttag begrüßte uns wieder recht früh und mit wenig Wind, dennoch waren wir hochmotiviert nochmal alles zu geben. Beim ersten Start waren wir unter Blackflag leider laut Race Kommitee 1m über der Linie. Direkt in Lee von uns und eindeutig drüber waren zum Glück unsere Juniortitel Konkurrenten (Bow-no. 19) (siehe Foto). Ziemlich geärgert haben wir uns trotzdem, besonders auch als wir sahen, dass der 1. in diesem Rennen unser taktisches Vorhaben umgesetzt hatte.




Im nächsten Rennen, nun wieder auf dem südlicheren Kurs, merkten wir, dass Boot 19 in der Startphase ständig hinter uns blieb. Und als wir die perfekte Position hatten, schossen diese in unsere viel zu kleine Leelücke und versemmelten uns damit den Start. Völlig entsetzt über dieses unsportliche Verhalten, auch gegenüber dem anderen Boot in Lee von uns, konnten wir dieses Rennen erst 30s später starten und hatten durch Abwinde wenig Speed und auch die Stimmung an Bord war zum ersten mal nicht fröhlich motiviert, sondern verbissen und angespannt. Am Ende landeten wir auf dem 32. Platz, aber Nr. 19 nur wenige Plätze vor uns zum Glück. 
Das letzte geplantes Rennen für diese nervenaufreibende Euro wurde 5min vor letzter Startmöglichkeit angeschossen. Es brachte auf halber Kreuz einen starken Linksdreher, was die rechte Seite extrem bevorteilte, wir leider links nach einem Leestart, weil wir uns von Boot 19 freihalten wollten, sahen unseren Titel schon davongleiten... Doch weil der Dreher doch zu unfairen Ergebnissen geführt hätte, entschied auch die Wettfahrtleitung dieses 11. Rennen abzubrechen. Total erleichtert segelten wir in den Hafen.

 
Der BFD und der 32. Platz an diesem Tag ließen uns insgesamt auf den 19. Gesamtrang abrutschen, damit waren wir einen Platz vor dem Juniorkonkurrenzteam und 7. deutsches Team. 

Abends folgte noch eine chaotische Siegerehrung, die ich hier nicht weiter ausführen möchte. 
Aber den Pokal haben wir, sind überglücklich und erleichtert.



Rückblickend auf diese Euro müssen wir definitiv noch an einigem arbeiten: Johanna braucht mehr Starterfahrung und wir ein festes Team und regelmäßigeres Training. Wir wollen in dieser Konstellation noch eine Regatta im November in Hamburg bestreiten, und planen ein Trainingslager mit mehreren Teams im nächsten Frühjahr in Flensburg, in Vorbereitung für die dort stattfindende EM. Bis dahin erholen wir uns von der ungarischen Brise und planen unsere Winterarbeiten am Boot.



Am Ende noch ein ganz spezieller Dank an alle die uns jeden Tag so nett in der Newsticker-Whatsappgruppe unterstützt haben, Danke an unseren Sponsor Dirk Jansen, außerdem Danke an Manne für deinen super Motor und deine ständige Unterstützung an Land, Danke an Thilo für das wunderbare Funkgerät, dass uns einiges erleichtert hat und Danke an den BSV-07 für den flotten Teambus und DANKE an Frank Lüneberg und den KaR der uns so viel erleichtert und ermöglicht hat.

Grüßend vom Bug zum Heck: Frauke, Rike, Feli, Basti und Johanna <3