Wenn es läuft dann läufts, aber wenn es nicht läuft, dann läufts nicht.
Die letzte Regatta in diesem, leider streamline-segelarmen Jahr steht an. Freitag 14 Uhr ist der erste Start bei moderate 12 Knoten Wind mit pfeffrigen Böen die sich im Laufe des Tages noch verstärken sollen. Zu segeln ist ein Up and Down Kurs mit 3 Runden. Die erste Wettfahrt fängt gut an. Die Instinkte scheinen noch zu funktionieren. Leider kommt uns auf der 3. Kreuz das Team 2003 vom BYC in die Quere und zieht mit einen fiesen Dreher an uns vorbei. Tja, nicht konsequent genug gedeckt. Die Jungs kommen mit den Bedingungen sehr gut zurecht und wir schaffen es nicht mehr sie zu überholen. Es bleibt ein zweiter Platz mit leicht bitterem Nachgeschmack.
Ein wenig geknickt gehen wir in die zweite Wettfahrt, wieder à 3 Runden bei mittlerweile ordentlichen Böen um die 20 Knoten. Der Start misslingt und wir müssen nochmal eintauchen und neu starten. Es wird ein wenig hakelig und es zeigen sich erste Ausfallerscheinungen auf Grund des wenigen Streamline segelns. Wir kommen relativ weit hinten, so auf dem 6. Platz von 11 Booten an der letzten Bahnmarke an. Dort vermasseln wir (mal wieder) das Spibergemanöver (keine Kraft mehr) und siehe da wir sind sogar Letzte...
Das Abendprogramm rundet den anstrengenden Tag ab: Die Klassenvereinigung hat Kartfahren organisiert. Nach 10 Runden Training werden zweier Teams bestimmt. Danach geht es ins 10 Runden Qualifying und im Anschluss dann ins 120 Runden Rennen. Malte und Thilo landen im Klassement auf den Plätzen 2 und 3. Der Klassenpräsident fährt entweder zu hart in die Bande oder wird böse gerammt, auf jeden Fall streicht er am nächsten Tag die Segel wegen einer geprellten Rippe und seine Crew muss zu zweit ran.
Der Wind weht mit 7-8 Knoten und die Böen schlagen mit moderaten 12 Knoten zu Buche. Leider ist der Start am Samstag zu unangenehm frühen 10 Uhr. Die erste Wettfahrt bei sehr löchrigem und drehenden Wannseewinden würfelt das Feld laufend durcheinander. Unser digitaler Kompass hat Batterieprobleme und wir sind mittlerweile abhängig von diesem schönen Stück Technik so dass wir nur einen 5. Platz erreichen. Das zweier Team kommt mit den Bedingungen am Besten zu recht und gewinnt das Rennen.
Die 2. Tageswettfahrt läuft deutlich besser und ist quasi ein Start-Ziel Sieg mit kleiner Unannehmlichkeit kurz vor Schluss. Vor der letzten Leetonne kommt uns Kay in die Quere, nach zwei Halsen ist er vor uns rundet direkt vor uns die Tonne. Das Ziel ist hundert Meter in Luv wir wenden direkt hinter der Tonne und Kay fährt erstmal weiter geradeaus. Noch eine Wende und für beide Boote geht es ins Ziel diesmal haben wir wieder die Nase vorn: 1. Sieg.
Die 3. Wettfahrt ist eine Katastrophe. Es sollen drei Runden gesegelt werden. Es läuft nicht so richtig. Wir übersehen auf der letzten langen Kreuz das zweite Team vom BYC. Die müssen ausweichen und beschweren sich zu recht. Wir machen unsere Strafkringel aber die Luft ist erstmal raus: 10. Platz
4. Den Start haben wir leider ein wenig verpeilt, sind ein paar Sekunden zu früh an der Linie und machen noch einen Kringel um die Startlinientonne. Sind dadurch natürlich ein wenig spät dran, können aber glücklicherweise mit freiem Wind auf Steuerbordbug auf die Schwanenwerderseite der großen Breite rüberfahren. In der Mitte dann erwischen wir den ersten guten Dreher und nach 12 Wenden, wir haben jetzt endlich mehr Sonnenlicht, sodass der Kompass wieder funktioniert, kommen wir mit ausreichend Abstand als Erste an der Luvtonne an. Der Downwind mit schönem Druck läuft erste Sahne und der Abstand kann deutlich vergrößert werden. Bis zum Ziel vergrößern wir souverän den Vorsprung und melden erstmalig wieder Ansprüche auf den Gesamtsieg an.
Die 5. Wettfahrt beginnen wir etwas besser, kommen auch als Erster an der Luvtonne an, können aber nicht mehr so weit davonsegeln. Nichtsdestotrotz reicht auch dieser Vorsprung für einen veritablen Start-Ziel-Sieg.
Für die Nacht parken wir die Streamline im SV03 und setzten Thilo bei unseren Kollegen vom Zeuthener Yachtclub ab, die ihn zum Auto im VSaW kutschieren. Der Abend klingt dann bei Freibier und ganzem Schwein am Spieß im Berliner Yachtclub vor Baustellenulisse mit (Luxus)Dixieklos aus. Der BYC hat seine Baugenehmigung für das neue Vereinheim endlich bekommen und der Abriss des alten Hauses und der diversen Schuppen ist im vollen Gange.
Die fünf Wettfahrten und auch die kurze vergangene Nacht verhindern eine Teilnahme an der vom BYC organisierten ''MaBaker'' Party, so dass wir ausreichen Leistungsschlaf für den letzten Tag sammeln können.
Wir liegen schließlich mit nur noch 4 Punkten Rückstand auf dem zweiten Platz und haben für den Fall einer weiteren Wettfahrt, mit dem dazukommenden zweiten Streicher, gute Aussichten einen 10. Platz zu streichen und damit vielleicht sogar zu gewinnen!
Der Sonntag begrüßt uns schon beim Aufstehen mit Sonnenschein, leider ist es durch die mangelnden Wolkendecke mit 5°C auch bitterlich kalt. Es ist nur wenig Wind aus Süd-West angesagt, der Wettfahrtleiter hat zu unserem Glück einen guten Riecher und der mit 10 Uhr wieder früh angesetzte Start kann noch bei stabilen leichten Winden gestartet werden. Bei den leichten Winden sind gute Rollwenden das A und O und siehe da: sie laufen bei uns ziemlich gut und werden sogar von Mal zu Mal noch besser. Nach ca 20 Wenden sind wir endlich am Luvfass, haben uns zusammen mit dem Team um H. Kadelbach vom Rest des Feldes abgesetzt undauch der Downwindkurs sieht gut aus. Der Vorsprung wird bis zur zweiten Luvtonnenrundung gehalten, dann verletzen wir die Grundregeln beim Verteidigen an erster Stelle und halsen von unserem Gegner weg. Nach ein paar Winddrehungen ist dieser weit Vorraus. Wir haben zwar etwas mehr Druck sodass wir zusammen mit dem Rest des Feldes wieder näher an ihn herankommen, aber es reicht nicht mehr bis zu Leebahnmarke. Knapp vor uns geht er dann auch über die Linie. Das ist natürlich schade, aber es ist ein guter Trost, dass das bis zum Vortag führende Team vom BYC relativ weit hinten gelandet ist und wir in der Gesamtwertung an ihnen vorbeiziehen.
Bis die letzten Skippis, die sich auch auf unserer Bahn tummeln im Ziel sind vergeht noch eine ganze Weile und die Kälte frisst sich durch die Kleidung und die teilweise nassen Schuhe. Endlich scheint der Wind wieder stabil zu sein und die letzte Wettfahrt wird angeschossen. nur wenige Minuten später schläft der Wind ein und es muss Startverschiebung gezogen werden. Die zweite Bahn des Senatspreis gibt entnervt für den Tag auf und auch unser Wettfahrtleiter macht Nägel mit Köpfen und bricht die Regatta an dieser Stelle ab. Damit haben wir die Verteidigung des optisch speziellen Senatspreises geschafft.
Mark Schmidt ist so freundlich uns an den Haken zu nehmen während Thilo mal wieder von Bord geht um das Auto in den KaR zu fahren, damit wir auch pünktlich zur Siegerehrung wieder am Wannsee sind.
Hier sind die Ergebnisse der Streamlines und Platus
Donnerstag, 17. Oktober 2013
Dienstag, 1. Oktober 2013
Oktoberfest-Regatta 2013
Nach
einem ganzen Sommer ohne Streamline ging es nun endlich wieder los.
Vom 21. bis 22. 9 erwartete uns der Ammersee bei München. Katha und
Malte kamen mit dem Auto inkl. Boot im Schlepptau, ich mit der DB aus
Köln. Das stellte sich mal wieder als Fehler heraus: Der ICE wurde
in Frankfurt a.M. wegen Überfüllung teilgeräumt und vor München
gab es einen Zwischenstopp wegen einer suizidgefährdeten Person im
Gleisbett. Hatte daher anderthalb Stunden Verspätung. Konnte aber
mit Katha und Malte von München weiterfahren. Im ASC noch schnell
ein Willkommens-Bier und ab ins Bett.
Der
Samstag begann mit wenig Wind und Startverschiebung bis 13 Uhr.
Schnell noch das Boot gekrant, in Windeseile umgezogen und schon war
der erste Start im Gange. Der Wettfahrtleiter legte in dieser
Hinsicht ein mörderisches Tempo vor. Der Start misslang, da die
Startschiff-Crew es nicht auf die Reihe bekam, ordentliche Signale zu
geben. Wir fabrizierten eine Frühstart und bereinigten uns, aber
auch unsere direkte Konkurrenz Kay und Axel mussten Strafen
hinnehmen. Die erste Kreuz lief so-so la-la bei zwei bis drei Bft.
Und bei ordentlichen Winddrehern wurde sie zu einem reinen
Glücksspiel. Auf dem Downwind konnten wir näher an das
Führungs-Trio herankommen. Auf der zweiten Kreuz war die linke Seite
bevorteilt, das brachte uns zwar nicht wirklich voran, animierte
Malte aber auf dem folgenden Downwind, sich rechts zu halten. Ein
starker Dreher auf halben Weg und wir waren an allen drei vorbei,
noch kurz auf den Amwind-Kurs und als Erste ins Ziel.
Malte
beschwerte sich noch kurz beim Wettfahrtleiter persönlich über die
Unregelmäßigkeiten beim Start und schon begann das zweite
Startverfahren. Hier ließ man nichts anbrennen...
Der
zweite Start verlief wunderbar. Ab nach links, das war aber dieses
Mal völlig falsch. Eine unfreiwillige Wende, um einen Zusammenstoß
zu vermeiden - wir hatten Vorfahrt - brachte uns als einen der
Letzten an Tonne 1. Der Downwind brachte uns mit einwandfreien
Manövern etwas weiter nach vorne. Die zweite Kreuz versuchten wir
wieder über links. Richtige Seite, aber 40m zu früh gewendet. Der
Wind drehte weg, und nahm rapide ab. Kay fuhr die 40 m weiter, kam
noch mit Wind am Luvfass an und gewann das zweite Rennen mit fast dem
gesamten Schenkel Vorsprung. Auf dem Downwind konnten wir unsere
Position halten, aber leider nicht mehr verbessern. Vierter im Ziel.
Ach so: Malte beschwerte sich noch schnell am Startschiff über den
40°-Dreher auf der Startkreuz, der nicht zum Abbruch führte.
Die
Zeit war schon etwas voran geschritten, also wurden wir in den Hafen
geschickt, um uns fertig für das Löwenbräuhaus zu machen. Die
Joker und O-Jollen bei uns auf der Bahn mussten noch ein Rennen
durchstehen.
Kay
hatte für alle Karten im urigen Löwenbräuhaus besorgt, und es
sollte ein netter feucht-fröhlicher Abend werden.
Leider
verloren wir Katha kurz vor dem Aufbruch, um den letzten Zug zu
bekommen. Malte und ich suchten sie, wobei Malte den Zug verpasste.
Und wo war Katha? Natürlich, ohne Geld und Handy (hatten beides wir)
war sie im Zug. Zum Glück ich auch :-) Malte hätte bei Seglern in
München pennen können, wollte aber lieber im schönen ASC
nächtigen. Er fuhr also mit dem letzten Geld nach Herrsching
(Ostseite Ammersee) und von dort mit dem Taxi nach Utting (Westseite
Ammersee), wo ich ihn beim Fahrer auslösen musste. Um halb drei
waren wir dann endlich im Bett.
Nächster
Morgen: 9:30 Startbereitschaft und leider durch die Thermik Wind,
Kopfschmerzen, übermüdet und Kathas letztes Bier schien schlecht
gewesen zu sein. Also kurz frühstücken (Malte und ich) und ab aufs
Wasser (Malte, Katha und ich). Start bei max. 2 Bft. gegen Norden.
Freier Wind und weit und breit kein Gegner bei uns am Start. Lief
alles nicht richtig schlecht, aber auch nicht richtig gut. Als
Dritter oben das Fass zu runden ließ uns hoffen. Der abnehmende Wind
auf dem Downwind ließ uns allerdings nur immer weiter zurückfallen.
Zum Schluss mussten wir Halbwind hin und her zuckeln, um wenigstens
etwas Druck im Spi zu haben. Anstatt unten zu verkürzen, schickte
uns die Wettfahrtleitung wieder auf die Kreuz. Wir links-mittig über
den See, der Rest rechts unter Land. Bei uns schien mehr Wind zu
sein, aber es dümpelten eh alle über den See. Nahe des Ziels sah es
aber schon wieder anders aus, es wurde nur knapp zwischen uns (an
dritter Position) und dem Vierten, den wir mit drei schönen Wenden
auf den Platz hinter uns verwiesen.
Auf
dem Weg treibend in den Hafen schon mal alles bis auf den Mast
abgebaut, schnell das Boot gekrant, Boot verpackt und nach der
Siegerehrung Richtung Heimat. Malte und Katha mitsamt Boot nach
Berlin und ich per Zug wieder nach Köln. Diesmal für uns alle ohne
Komplikationen.
War
da nicht noch was? Achso, ja, Malte beschwerte sich noch am
Zielschiff, wie sie es verantworten konnten, uns noch die zweite
Kreuz treiben zu lassen und nicht schon am Leefass abzukürzen.
Dritter
Platz
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