Montag, 20. Juli 2020

Erstmal drĂ¼ber schlafen

Vor dem letzten Blogeintrag, bei dem wir auf den ersten Spieltag der Segelbundesligasaison eingehen, musste erstmal eine Nacht geschlafen werden. Die Bilder des ereignisreichen letzten Tages mussten erst noch verarbeitet werden. Ein leichter Druck in der Brust, angesichts verpasster Möglichkeiten, ist noch immer spĂ¼rbar.

Die Devise von Samstag Abend / Sonntag Morgen war klar. Nochmals den Angriff nach vorne wagen und sich auf eine Aufholjagd begeben, Fehler abstellen und Punkte gut machen.

Gesagt, getan. Mit zwei zweiten Plätzen in Folge am Geburtstag des "Vorschiffs-Worry"s wähnten wir uns in Schlagdistanz zu den ersten 6. Bei 3 ausstehenden Rennen eine hoffnungsstimmende Ausgangslage!

Es folgte ein 4. Platz, der denkbar knapp war. In einem generell schwierigen Rennen, das bestimmt war durch wenig Wind mit vielen Drehern, hatten wir kurz vor dem Ziel gute Chancen auf den 3. Platz. Doch die letzte Halse war nicht ideal. Wir sind sie nicht nur zu frĂ¼h gefahren, sondern auch in der Umsetzung nicht perfekt. Es fehlten uns in der Folge, Speed, Tiefe und 20 cm zu Platz 3.
Abhaken und auf die ausstehenden zwei Rennen konzentrieren. 

Mit einem soliden Start hatten wir gute Möglichkeiten als eines der ersten Boote an der Luvtonne anzukommen. Ein taktischer Fehler (und die unerfĂ¼llte Hoffnung auf einen Linksdreher bei der Tonnenannäherung) sorgte(n) dafĂ¼r, dass wir uns mit Segeln auf Steuerboot hinter eine gefĂ¼hlt nie endende Kette von Booten einreihen mussten. 

Durch Rechtsdreher ist die Einordnung hinten unumgänglich


Auf dem Downwindkurs wurden wieder einige Meter gut gemacht. Bei der Tonnenrundung schummelte sich der Joersfelder Segel Club, in unseren Augen ohne existierende Ăœberlappung, zwischen uns und das rechte Leefass. Energiegelden riss unser Steuermann die Protestflagge während der Steuerbewegung gen Himmel und ein Protestruf erschallte auf der Kieler Förde. Dabei wurde die Protestflagge unbeabsichtigt aus dem Boot geschleudert und landete wenig später im Wasser. In der sicheren Annahme, dass die Schiedsrichterentscheidung zu unseren Gunsten ausfallen wĂ¼rde - hatten diese doch sogar erkennen können, dass das rot-gelbe Tuch im Salzwasser trieb - ging es auf die zweite Kreuz. Doch was nun? Kein Pfiff, kein nichts - schier keine Entscheidung - kein Kringel des JSC - stattdessen zwangen wir uns aus der Abdeckung des JSC auf den Holebug, noch immer verwundert, dass es keine Schiedsrichterentscheidung gab. Nach Rennende teilten uns die Schiedsrichter mit, dass sie die erhobene Flagge nicht in Verbindung der Protestbekundung vernommen hatten, sondern lediglich die Flagge im Wasser und einen davon entkoppelten und ohne gezeigte Flagge ungĂ¼ltigen Protestruf.
Doch das Rennen (wow ist da viel passiert) war noch nicht vorbei. Zwar erreichten wir als 6. Boot die Luvtonne, doch an dieser staute es sich - ein Boot verpasste die Luvtonne und musste eine Extra-runde drehen, ein anderes wurde mit einer roten Flagge und einem Kringel bestraft (da wurde wohl eine Protestflagge ordnungsgemĂ¤ĂŸ gezeigt). Auf einmal waren wir 4. oder 5. - Immerhin nicht sechster. Vielleicht waren wir angesichts der vielen Ergeignisse in diesem Rennen etwas zu aufgebauscht und nicht mehr zu 100% in der Lage rational zu denken, vielleicht war es Pech oder einfach nur zwei falsche Entscheidungen. Angriffe der hinter uns liegenden haben wir unzureichend oder falsch verteidigt und letztendlich als 6. das Ziel passiert.

Damit war der Anschluss nach oben in der Gesamttabelle abgerissen. Ein Rennen stand noch aus. 

Hier machen wir es wieder kurz und vorsichtig. Es war kein Nullstart (Synonym fĂ¼r einen nicht guten Start).

Am Ende steht ein 13. Platz im ersten Event der "Corona-Saison". Zufrieden sind wir damit nicht, haben wir doch so gut in das Event reingefunden. Eine Durststrecke am Samstag und der oben beschriebene Verlauf am dritten Renntag, ziehen den Punkteschnitt nun mal zu sehr runter, um ein gutes einstelliges Ergebnis zu rechtfertigen. Der Enttäuschung Ă¼ber die Endplatzierung zum Trotz, blicken wir dennoch auf 3 wunderbare Regattatage zurĂ¼ck, an denen wir viel Freude daran hatten, dass der lange segel- und regattafreie Winter Mitte Juli endlich vorrĂ¼ber ist. 

Einige Tage werden uns die Situationen auf dem Wasser, in denen nicht die besten Entscheidungen getroffen wurden noch verfolgen, dann wird sicherlich die Vorfreude auf den kommenden Spieltag und die Vorbereitung darauf im Vordergrund stehen.

Der nächste Spieltag findet vom 28. - 30. August in Berlin statt - wir freuen uns auf Zuschauer auf dem Wasser.

Liebe GrĂ¼ĂŸe
Euer BuLi Team

(Bilder folgen)

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