27.04.2016
Ein ganz normaler Frühlingsmorgen am Starnberger See
(Temperaturen um den Gefrierpunkt, 6 cm Neuschnee), nichts deutet auf die
spektakulären Ereignisse hin, die da kommen werden. Pünktlich um 08:15Uhr
ziehen vier junge Männer aus ihrem urigen Quartier Richtung See. Vier Krieger
die ein Ziel an dem heutigen Tag haben, welches vor wenigen Monaten noch nicht
denkbar schien; Den Aufstieg in die 1.Segelbundesliga. Körper und Geist
gestählt durch zahllose Trainingsstunden auf dem Wasser und an Land,
repräsentieren diese vier heroischen Gestalten das Team des Klub am Rupenhorn,
für das Relegationsevent im Münchner Yacht Club. Gestärkt durch die einzig
wahre Nahrung eines Mannes in Bayern, Leberkässemmeln, ...und Iboprufen,
Nasenspray, Hustenbonbons, Kniemanschetten, Stützstrümpfe...gilt es in den
kommenden Stunden die Konkurrenz von fünf weiteren Teams, in an Schlachten
erinnernden Wettfahrten zu bezwingen.
Start um 11:00 Uhr – Wind um die 3 bft, in Böen auch gern
mal mehr, spärliche Sonnenstrahlen. Das Startsignal befreit die sechs Teams aus
ihrer angespannten Stasis und die Boote peitschen auf den Kurs. 15 Minuten
intensive Manöver, atemberaubende Wenden, Halsen, Sets und Drops, taktische
Finessen auf aller höchstem Niveau. Dafür schlägt das Seglerherz. Dafür haben
sie trainiert. Dafür Zeit, Geld, Schweiß und Blut investiert!
Die Jungs gehen als fünfter über die Ziellinie.
Ein Ausrutscher, kein Problem! Der See bietet beste Bedingungen.
Starke Böen und Dreher ermöglichen jederzeit einen Platzgewinn, aber eben auch Verlust.
Mit einem schwachen Start geht’s in die zweite Wettfahrt –
ein vierter Platz ist die Folge.
Geschwindigkeit stimmt. Das Boot läuft auf allen Kursen. Die
Manöver sitzen wie im Training. Inzwischen haben die Herren vom Rupenhorn auch
die Dreher im Griff.
Eine Top 3 Platzierung wird durch einen sicherlich
strittigen Penalty verhindert. Nach nun drei Rennen bildet der KaR das
Schlusslicht in der Tabelle.
Ist der Traum so früh schon geplatzt? Hat man in den
Gefilden von Olympioniken, Welt- und Europameistern nichts verloren?
Die Kochen auch nur mit Wasser!
Talent, Enthusiasmus, Aufopferung – Wir können was!
Die Jungs auf dem Wasser liefern bis zur Pause drei herausragende
Rennen ab. Zur Halbzeit der Serie klettert der KaR auf Rang 2 der Tabelle.
Nach der Pause geht’s stark weiter. Bei auffrischendem Wind.
Trotz Blessuren gehen die Vier an ihre Physischen Grenzen und rocken die
einzelnen Kurse. Die Rennen sind spannend, doch mit Kampf und Können ersegelt
sich das Team in den drei folgenden Wettfahrten die Plätze 3,1,2. Nun stehen nur noch drei weitere Races
zwischen dem KaR und der Erstklassigkeit. Der Startschuss ertönt an diesem Tag
zum zehnten Mal und die Jungs sind gewillt an ihre Serie anzuknüpfen. Rundung
am Gate – Platz 2.
Eine dunkle Wolke schiebt sich über den sonst recht sonnigen
Starnberger See.
Da ballert eine Böe über das Wasser und erwischt das Boot
des KaR im falschen Moment, fast eine Minute liegen sie auf der Backe und
treiben weit nach Lee ab.
Es hackt! Das Feld ackert sich zur Luvtonne. Der KaR auf
Platz 6. Ein bärenstarker Vorwind bringt noch den fünften Platz im Ziel.
Dem Wind folgt der Schnee. Die Segler nicht mehr zu
erkennen, die Sicht unter 50 Meter.
Startverschiebung. Noch zwei Rennen. Unser Team immer noch
auf Platz 2 in der Tabelle. Rechnerisch kann es noch auf Platz 5 gehen. Is dit
eng!
Schneefall und Wind gingen so rasch wie sie gekommen waren
und nach kurzer Wartezeit etablierten sich wieder segelbare Bedingungen.
Vorletztes Rennen: guter Start, gute Kreuz bis kurz vor die
Luvtonne.
Dann zeigen sie nerven. Wenden zweimal gegen den Dreher
müssen auf der Anliegelinie nochmal ausweichen. Der KaR auf Platz 6.
Vorwindkurs und die zweite Kreuz geben nicht mehr viel her. Es werden Zähne
zusammengebissen, letzte Reserven mobilisiert. In einem Kraftakt gelingt noch
der fünfte Platz im Ziel. Die Tabelle durchmischt. Die ärgsten Konkurrenten
konnten diesen Schnitzer des Teams noch nicht ausnutzen. Noch ein Rennen. Long
story short: ein abschließender vierter Platz reicht!
Der Klub am Rupernhorn segelt in der Saison 2016 in der 1.
Segelbundesliga!
Meine Fresse, ist das geil! ! !
Dieser Erfolg ist Lohn für die harte Arbeit des Teams und
nicht zuletzt durch die vielen Spender, Unterstützer und Helfer ein Erfolg des
gesamten Klub am Rupernhorn.
Vielen Dank für alles!
Florian Schlitter
Ganz ganz große Glückwünsche! Das habt Ihr großartig gemacht.
AntwortenLöschenWeiter so in der Saison.