Freitag, 16. Oktober 2020

Finale – Hamburg






Nach zwei Platzierungen in den Top 6, der zweiten Liga, bestand das Ziel für das Finale in Hamburg darin – diese Ergebnisse mit einem weiteren Top6 Ergebnis zu bestätigen.

Der Klassenerhalt war vorzeitig gesichert und die Aufstiegschancen nur noch theoretischer Natur. Somit ging es mit wenig Druck und viel Vorfreude zum windigen Saisonabschluss in die Hansestadt.

Im Vergleich zum 3. Spieltag in Kiel, gab es eine kleine Änderung in der Crewaufstellung. Anstelle von Katharina Guttenberg, feierte unser Allrounder Paul Worrmann, besser bekannt als „Worry“ seine Liga-Premiere an der Trimmerposition. Damit hat Worry seine seglerische Vielseitigkeit bereits an drei verschiedenen Positionen in Bundesligaevents unter Beweis gestellt.

Während wir normaler Weise bereits am Vorabend des ersten Segeltages anreisten, summierten sich die Argumente dies beim Zielort Hamburg anders handzuhaben. Um 6:30 setzte sich der Tross im von Dirk Piechowiak zur Verfügung gestellten Mietwagens in Bewegung.

Wir starten mit einem „Doppelschlag“. So nennen wir es, wenn wir im 3. Rennen eines Flights und im darauffolgenden 1. Rennen des sich anschließenden Flights gesetzt sind.

Die Rennen begannen mit den Platzierungen 1 und 2, was einen soliden Start in den Wettkampf bedeutete – bedenkt man, dass wir in dieser Konstellation noch nie zusammen gesegelt sind.

Bis auf den nie enden wollenden Regen, passte am ersten Tag sehr vieles zusammen 1,2,1,2,3 lautete die Serie des ersten Tages. Über den abschließen dritten Platz konnte man sich im Nachhinein sogar ärgern. Wurde dabei doch zunächst die Führung und dann ein wiedererkämpfter 2ter Rang abgegeben. Lange anhalten konnte der Ärger jedoch nicht, hatten wir den ersten Segeltag doch als Tabellenerster beendet.

Bevor der vielbesagte „Leistungsschlaf“ geschlafen wurde, klang der Tag bei einem wunderbaren Bolognese-Essen bei den Exzil-Rupenhornern Tine und Simon aus.

Vermutlich Dank dieser Stärkung begann auch der zweite Tag unmittelbar mit einem Tagessieg – und das bei Sonnenschein und Wind. Letzterer flaute im Tagesverlauf genau wie die Qualität unserer bis hierhin guten Starts leider etwas ab, was sich am Ende auch in den Ergebnissen niederschlug. Allerdings konnten 6. Plätze immer noch vermieden werden. Zum Abschluss des Tages konnten wir uns durch zwei Tagessiege bei zunehmendem Wind, wieder an die Spitze des Tableaus setzen – Und das sogar mit 4 Punkten Vorsprung auf den nächsten Verfolger bei vier ausstehenden Rennen. Mit alkoholfreiem Bier anstoßend, stellten wir fest, dass 4 zweite Plätze am letzten Wettkampftag zum Spieltagssieg reichen würden. Aber erstmal wieder Leistungsschlaf!

Die erste Wettfahrt des letzten Tages lehrte uns jedoch bei mächtig Wind, das Rechnen beiseite zu legen und sich stattdessen wieder auf das Segeln zu konzentrieren. Der erste 6. Platz in der Serie sorgte dafür, dass sich der Vorsprung verdünnisierte und wir in die Verfolgerposition rutschen. Im zweiten Rennen machten wir es besser – nachdem wir im 3er Pack die erste Luvtonne rundeten, ging unser Gennaker etwas zu früh in die Höhe und wehte bei 15- 20 kt in das Boot unseres leewärtigen Kontrahenten. Zwar fuhren wir als erstes an und konnten ein paar Meter rausfahren, allerdings pfiffen uns die Schiedsrichter zurück, und wir kassierten einen Penalty. Bei diesen Windverhältnissen gelang es uns ein guter Kringel und wir rundeten das Gate als zweiter. Auch das Ziel erreichten wir in zweiter Position.

Zwei Rennen hatten wir nun noch vor der Brust – wie in einem „Doppelschlag“. Bisher konnten wir diese immer zu unseren Gunsten nutzen. Die Tabellennachbarn strauchelten in Ihren Vorletzten Rennen. Wir konnten hingegen unseren 6. Tagessieg einfahren und hatten somit, die Karten wieder in unseren Händen.

Im letzten Rennen kam es zum Finale mit dem punktgleichen Bodensee Yachtclub Überlingen (BYCÜ). Sie waren die einzigen, die uns den Sieg in Hamburg noch streitig machen konnten.

Wir kamen als 4. an der ersten Luvtonne an und waren gezwungen den BYCÜ anzugreifen. Ein leider gänzlich verunglücktes Gybesetmannöver, bei dem sich der Gennaker zur Sanduhr verwandelte, hatte leider einen gegenteiligen Effekt, sodass wir nun auf Position 6 liegend, 2,5 „Alles-oder-nichts-Schenkel“ vor uns hatten. Wir konnten den Abstand in der Folge wieder verkürzen, womit es kurz vor dem Ziel nochmal zu einer engen Situation mit dem BYCÜ kam – die Position 6 war jedoch trotzdem eingeloggt. Wohlverdient holte sich der BYCÜ damit nicht nur den Spieltagssieg in Hamburg, sondern auch den Titel zum Zweitligameister.

Es stand fest, dass wir als zweitplatziertes Team nicht mehr aufzuholen waren. Knapp wurde es jedoch nochmal im Rennen um den Aufstieg. Die unmittelbaren Aufstiegskonkurrenten (ASVW und Konstanzer Yacht Club) hatten noch Rennen zu segeln. Während unsere Freunde aus Warnemünde sich so einordneten, dass sie im Gesamtranking hinter dem KaR liegen, schaffte es der KYC um Haaresbreite im Gesamtranking einen Punkt weniger als wir zu haben.

Natürlich denkt man dann unmittelbar, dass wir diesen einen Punkt womöglich in Hamburg liegen lassen haben – schließlich wären wir als Sieger in Hamburg tatsächlich wieder in die Liga 1 aufgestiegen. Allerdings müssen wir auch anerkennen, dass wir in Hamburg mit unserer besten Saisonplatzierung abgeschlossen haben und nicht den 1. Platz verloren, sondern den 2. gewonnen haben. Der eine Punkt, der zum Aufstieg fehlt, blieb wohl eher beim ersten Kielevent (12.) liegen, bei dem Event, bei dem wir aufgrund von zwei 6. Plätzen in den letzten beiden Rennen, ein einstelliges Ergebnis verpassten.



Wir resümieren, dass wir eine - trotz Corona – tolle Bundesligasaison genießen durften und diese auf Platz 5 der zweiten Segelbundesliga abschließen. Dies war uns nur durch die Unterstützung des KaR und seiner Mitglieder möglich. Dafür euch allen ein herzliches Dankeschön.

Wir freuen uns auf die Bundesligasaison 2021 – mit oder ohne Maske!

Bleibt sportlich und gesund

Euer KaR-BuLi Team 

(All photos by Lars Wehrmann)




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