Mittwoch, 26. Februar 2020

Jahresbericht Finn GER 301


Nachdem das Jahr 2018 bis auf‘s Finn-Finale für mich ausgefallen war, wollte ich 2019 wieder mehr segeln. Mit dem Ergebnis vom Finn-Finale war ich nicht zufrieden (38 er von 45) und musste ziemlich frustriert in die Winterpause gehen. Jetzt war Zeit für eine Analyse, woran lag es, dass ich so schlecht gesegelt bin? Es wurden die einschlägigen Fachbücher gewälzt, Videos geschaut, wie lässt sich die Technik der Manöver verbessern und vor allem: ich brauche mehr speed. So motiviert ging es in die Saison 2019.

Das erste Rennen der „Frühjahrscup“ fand am Müggelsee beim YCBG statt.
Ergebnis: 7. von 14. Auf der Kreuz konnte ich ganz gut mithalten, verlor aber auf den raumen Gängen und Vormwind. Danach habe ich die Position des Mastes im Boot geändert.

Frühjahrscup


2. Rennen war der „Wannsee-Pokal“ beim VSaW.

Am Samstag wenig Wind mit vielen Drehern. Ich fuhr einen 8. und einen 13. Platz von 17 Startern. Am Sonntag sah es nach wenig Wind aus und ich ließ mein Leichtwindsegel drauf. Von den 3 Rennen wurde zweimal „Oskar“ gezogen (über 10kn, Pumpen erlaubt). Auf der Kreuz konnte ich nicht die Geschwindigkeit der Anderen fahren und Vormwind ( es gab nur up and
down) pumpten viele an mir vorbei. Es reichte gerade noch zu einem 11. Platz im Gesamtergebnis. Erkenntnis: ab 10 kn Wind muss ich das flache Segel fahren, und ich muss an meiner nicht vorhandenen Pumptechnik arbeiten. Durch die Regatten „Finn-Finale“ 2018, „Frühlingscup“ 2019 und „Wannsee-Pokal“ 2019 wurde ich wieder in die Rangliste aufgenommen. Zu dem Zeitpunkt Platz 103 von 125.

3. Rennen: Brandenburgische Meisterschaft am Schwielochsee.
Am Samstag kam kein Rennen zustande (brütende Hitze 35°C, kein Lufthauch), Baden war angesagt und „klugschnacken“. Sonntag dann der ersehnte Wind. Angesagt waren 12-16kn, die dann auch durchgehalten haben, aber wieder diese brutale Hitze (36°C). Die meisten haben ihreMützen mit Wasser gekühlt. Es wurden 3 Rennen gefahren, damit es zu einer Meisterschaft kam.
Dank des neuen Mastes konnte ich Höhe und gute Geschwindigkeit laufen, vergab aber eine bessere Platzierung durch schlechten Start und kein Gefühl für die Winddreher. 18er Platz von 24. Resueme: Boot ist jetzt wettbewerbsfähig, aber Steuermann muss deutlich besser werden.

 4. Wettfahrt „Champagner Regatta“ in Tegel.
Samstag 3 Bft aus SW-W, brutale Winddreher, auf der Kreuz läuft das Boot gut verliere aber jedes mal Boote auf dem Vormwindkurs und an den Tonnen.
Abends dann ausführliche Gespräche mit einem Segler, der von Beruf „Strömungstechniker“ ist. Bootstrimm darauf leicht modifiziert. Am Sonntag dann gute 12 kn in Böen bis 20 kn. Boot läuft keine Höhe, verliere aber Vorwind keine Schiffe mehr. Langsam gewöhne ich mich wieder an mehr Wind und gewinne mehr Sicherheit auf Vormwind (keine Luvkenterung). Ergebnis: Die
optimale Einstellung zwischen Schwertposition, Mastfall und Decksringposition ist noch nicht gefunden. Wertung: von 12 Startern ersegele ich den 7. Platz. Ranglisten Position 98.

5. Wettfahrt: Einfelder Finn-Cup Neumünster. Für den Norden super Wetter, blauer Himmel, Temperatur um 25° C und 8-12 kn Wind. Fahre das neue WB-Segel, dass vom Hersteller von 5 kn bis 15 kn Wind spezifiziert ist. Bin gut gestartet und auf der Kreuz brauche ich keinen zu fürchten. Fahre in der Regel mehr Höhe bei gleichem Speed wie die Mitbewerber. Verliere aber immer noch auf Vormwind. Im 3. Rennen bin ich 2. an der Luvtonne und habe wieder die Plätze auf dem Vorwindkurs abgegeben. Nach dem Rennen wieder das Gespräch gesucht mit einem ehemaligen „Masters Weltmeister“, um die Ursache zu ergründen. Bootstrimm darauf leicht modifiziert. Im 4. Rennen 5. an der Luvtonne und 2 Runden die Position gehalten. Bei der 3. Kreuz 50m vor der Tonne leider für die falsche Seite entschieden, wieder 5 Boote verloren.
Gesamtergebnis 9. von 14., Ergebnis nicht zufrieden stellend, aber trotzdem zufrieden, daAnsätze für bessere Plätze zu erkennen sind. Bei der Siegerehrung die riesen Überraschung; alle Teilnehmer erhalten Preise. Ich werde mit einem Nuß-Werkzeugkasten belohnt.

Neumünster
6. Wettfahrt „Herbst-Cup“ in Schwerin. Wind 8 – 16kn. Schwierige Bedingungen, Wind dreht ziemlich stark. Wieder wird das neue Segel gefahren. Es sieht im Achterliek ziemlich offen aus, dadurch fehlt mir die Höhe. 11 Platz von 18. Wieder nicht zufrieden. Weiter am Trimm arbeiten. In der Rangliste 96. Platz von 137 Teilnehmern.

7. Wettfahrt „Euro Masters“ in Schwerin (es dürfen nur Segler teilnehmen, die 40 Jahre und älter sind). Ich will diese Wettfahrtserie benutzen, um meinen Trimm zu finden. Im Moment bin ich noch zu sehr mit dem Schiff beschäftigt, um mich auf die Taktik zu konzentrieren.
 1. Tag: Wind 14-21 kn. Ganz schlecht, Schiff läuft nicht und viel zu viel Ruderdruck. Das neue Segel ist nicht gut für soviel Wind. Ich lege mal die Obergrenze für das Segel auf 15kn fest. Bei
mehr Wind kommt das flache North zum Einsatz. Ergebnis dieses Tages; ein 55. und ein 51. Platz von 70 Teilnehmern.
2. Tag: Wind 11-14kn. Das North probiert. Mastfall und Schwertposition geändert. Minimaler Ruderdruck, perfekt, guter Speed, aber es fehlt an Höhe. Hier wäre vielleicht das neue Segel angebracht gewesen. Platzierung ein 54. und ein 56. Platz. Nicht zufrieden. Es ist deutlich komplizierter das Schiff einzustellen als früher. Wir können den Mastfuß, den Decksring und das
Schwert verstellen und alles hat Einfluß auf Höhe und Geschwindigkeit.
3. Tag: Wind 11-21kn. Nicht gesegelt.
4. Tag: Wind 5-7 kn. Das neue WB-Segel gefahren. Gut gestartet und gleich auf die richtige Seite gefahren. Schiff fährt brauchbare Höhe und gute Geschwindigkeit. Aber es gibt immer noch Segler, die höher fahren können bei gleicher Geschwindigkeit als ich. Diesmal Vormwind insgesammt nur 2 Schiffe verloren. Ich bin zufrieden. Leider kam nur eine Wettfahrt zustande. Ergebnis: 25. Platz! In der Gesamtwertung bin ich dann 58. Die beiden nicht gesegelten Wettfahrten haben mit jeweils 71 Punkten ordentlich den Schnitt versaut.

Euro-Masters
8. Wettfahrt „Eispokal“ in Tegel
1. Tag: 12-22 kn Wind angesagt. Zum Glück nicht ganz so eingetroffen. Mein flaches North gefahren. Sehr gut mitgehalten. Das Segel fährt guten Speed mit ausreichender Höhe. Auf Vormwind zum ersten Mal gepumpt. Noch nicht so gewagt wie die Könner, wo die Luv Scheuerleiste schon unter Wasser ist, aber deutlich schneller als die, die nur wenig oder gar nicht pumpen. So langsam gewöhne ich mich wieder an mehr Wind. Leider sind die Kreuz-Kurse nicht so gut. Wilde Dreher und am Start bin ich nicht aggressiv genug, so dass ich gleich hinterher gefahren bin.
2. Tag: westlicher Wind mit noch wilderen Drehern als am Vortag. Wieder ist der Wind moderater als vorhergesagt. Pünktlich zum Start hört der Regen auf. Gesamt 15. von 22. In der Rangliste keine Verbesserung.

9. Wettfahrt „Finn-Finale“ KaR
1. Tag, 1. WF, Wind ca 10-16 kn, angesagt waren Böen bis 22 kn. Zum Glück nicht eingetroffen. Gut gestartet, gut mitgefahren, auf der Kreuz inzwischen gute Geschwindigkeit, es fehlt noch immer etwas Höhe. Da mein Segel etwas flacher geschnitten ist, habe ich das Unterliek rein gelassen, um das Achterliek mehr zu schließen. Höhe wurde besser. Platz 24.
2. WF, Wind etwas nachgelassen. Wieder gut gestartet, aber leider die Luv-Tonne berührt. Folge: „Kringel“. Auf der 2. Kreuz komme ich mit stb-Schoten auf das Luv-Fass zu, leider kein durchkommen, zu viele Schiffe auf bb-Bug (wie auf einer Perlenschnur). Also in den sauren Apfel beißen und Wende unterhalb der Tonne, abfallen, Halse und sich hinten anstellen. Das hat
leider ein paar Schiffe gekostet. 37. Platz.
3. WF wieder gut gestartet. Leider an Tonne 2 Karambolage. Einige Recken verstehen offensichtlich die Regel 18.2 der IWB nicht, was es bedeutet, wenn keine Überlappung besteht, dass sie dann nicht von hinten kommend in die vor ihnen rein fahren dürfen. 28. Platz.
2. Tag, Wind ca. 7-12 kn. Leider am Anfang etwas Regen und ein bisschen kälter als am Vortag. Gutes Rennen gefahren, meine Schwäche in der Saison, dass ich Vormwind immer verliere, hat sich verabschiedet. Inzwischen fahre ich gut mit. Platz 27. Gesamtergebnis 28. Platz von 51 Startern. Mein gesetztes Ziel war: nicht schlechter als 30. Also geschafft! Damit habe ich mich in der Jahresrangliste von Platz 127 von 146 auf den 95. Platz vorgearbeitet. Auch hier habe ich mein Ziel, besser als 100. zu sein, erfüllt.

Finn Finale

Wolfgang Gnann, Finn: GER 301






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