Mittwoch, 24. Juni 2015

Melges24 Act III Riva del Garda


Donnerstag
Am Donnerstag den 21. Mai fuhren wir (Olaf, Alex, Malte, Florian, Paul) zum 3. Act der Audi Sailing Series an den Gardasee. Nach ausgiebiger Vorbereitung auf unserem Heimatrevier und Klassifizierung bei der ISAF als „Amateurteam“ (Corinthians) freuten wir uns auf schönstes Segeln bei Wind, Sonne und Pizza am Gardasee. Auf der neunstündigen Fahrt kam es zu mehreren Kontrollanrufen durch Olaf und Alex,  doch bitte an das bevorstehende Wiegen zu denken. 

Freitag

Freitag früh holten Olaf und Alex, Malte, Florian und mich vom Zeltplatz ab und wir fuhren in den Verein zum Auftakeln. Alles verlief problemlos bis zum Setzen der Fock.
Wo waren die Segel? Wir bewiesen der ISAF und dem restlichen Teilnehmerfeld unseren Amateurstatus recht früh und deutlich. Keiner von uns hatte beim Verpacken des Bootes nach dem Training im KaR daran gedacht, die Regattasegel ins Boot zu packen.
Malte, kurz vor dem Infarkt, bemühte sich schnell darum Segel bei einem anderen deutschen Team zu bekommen, Olaf suchte nach Kaufoptionen und wir anderen drei waren einfach nur ratlos. Ideen kreisten umher, Eine unüberlegter und unrealistischer als die Andere. Und das Alles auf leeren Magen.

Bei uns herrschte striktes Frühstücks- und Trinkverbot bis zum Wiegen. Da wir in Sachen Segel nicht weiter kamen machten wir uns auf den Weg zur Registrierung.
Da wir wussten, dass wir schnell an die 375 Kilo Maximalgewicht herankommen würden, machten wir uns alle bis auf die Unterhose blank.  Olaf und Alex erfüllten ihr Ziel, Florians heimische Waage schmeichelte ihm wohl sehr, und Malte und ich waren einfach drüber.  +2,5 Kilo. Na toll, auch das noch. Also rein in die Segelklamotten und joggen.  Auch beim zweiten Anlauf fehlten noch 600 Gramm, sodass Malte, Florian und ich noch eine Ehrenrunde drehten, während Olaf und Alex das Boot kranten.

Nach dem erfolgreichen Drittversuch (374,6 kg) fanden wir mit Hilfe eines anderen deutschen Teams einen Österreicher, der uns einen hervorragenden Segelsatz über das Wochenende lieh. Unheimlich dankbar konnten wir nun als AUT 718 segeln gehen.
Nach einem Teller Pasta als spätes Frühstück ging es dann mit etwas Verspätung und bockigem Motor aufs Wasser.

Florian, DER Wind und Wetterexperte des Gardasees, erklärte uns, dass es Aufgrund des bewölkten Wetters zu keiner Ora  (südlicher Wind, der durch Thermik gegen Mittag entsteht) kommen würde.  So kam es auch.

Nach Aftersail Snack & Beer gingen wir Pizza und Eis essen, um unsere Speicher für den nächsten Tag zu füllen.

Samstag

Die Startzeit wurde am Freitag auf Samstag 8:30 Uhr festgelegt, sodass wir pünktlich um 7:30 Uhr ablegten.  Leider brachte unsere kleine Schrauberstunde auf dem Parkplatz des Segelvereins nicht den gewünschten Effekt. Unser Motor fiel weiterhin aus sobald man auch nur ein wenig Gas gab.

Endlich segeln.
Die erste Kreuz des ersten Rennens verlief super. Nach einem guten Start fuhren wir auf die richtige Seite und rundeten das Fass als 3. von 46 Booten, darunter 21. Profi Teams.
Doch kurz nach der Ablauftonne gab es dann die erste Lehrstunde in Sachen Vorwindfahren mit Gennaker für uns. Mehrere Top Teams rasten an uns vorbei bis wir ein annehmbares Setting gefunden hatten.
Nach zwei Runden überquerten wir die Ziellinie als 13. Boot (2. Amateurteam). Ein Ergebnis mit dem wir dennoch sehr zufrieden sind.

Im 3. Rennen gelang uns wieder ein Top Start nachdem wir leider etwas versackten.
Beim Gybeset (setzen des Gennakers  während einer Halse) blieb der Gennaker leider an der Saling hängen. Wir brachen das Mannöver ab, um den geliehenen Gennaker nicht zu gefährden, was uns leider ein paar Plätze kostete.
 
Am Abend fanden wir uns auf dem 18. Gesamtrang  (5. Amateurwertung) wieder.
Nach Motorsession 2&3 fanden wir endlich die Lösung des Problems. Der Vergaser war völlig verdreckt und der Durchflussbegrenzer im Benzinschlauch saß fest, sodass der Motor bei mehr Gas nicht genug Benzin ziehen konnte.


Abends ging es zum Pizzaessen nach Torbole und danach zum Cocktailschlürfen in die Wind’s Bar. Fünf Italienerinnen klärten uns über die Wichtigkeit von Kondomen auf, „when we are meeting girls“, sodass wir zur Freude der künftigen Braut in unser aller Sicherheit investierten.  Schließlich ging es für uns fünf ins Bett, da am nächsten Tag wieder 8:30 Uhr Start sein sollte.

Sonntag

Um 6:15 Uhr klingelte für uns drei Camper der Wecker. Um nicht noch eine Nacht bezahlen zu müssen, bauten wir unser Zelt in aller Frühe ab und warteten bis Olaf und Alex ihren Espresso in ihrem Hotel getrunken hatten.

Nach zwei Startversuchen mit Allgemeinem Rückruf und Startverschiebung warteten wir weitere zwei Stunden bis sich die Ora durchgesetzt hatte.
Wir sahen, dass der Wind extrem nach links drehen würde, positionierten uns auf der richtigen Seite und verhauten den Start so richtig. 

Nach einigem  Trouble und hektischen Wenden konnten wir uns freisegeln.  Dieses Mal gelang uns ein perfekter Gybeset an der Luvmarke. Nach hinten hatten wir odentlich Platz und wir holten einige Boote auf dem Vorwindkurs. Nun also nur noch ein perfektes Tonnenmannöver, auf der Kreuz solide verteidigen und dann Vorwind ins Ziel. Naja, so hatten wir es zumindest vor. Unser Ausnahmetalent Florian erlaubte sich beim Bergen auch mal einen Fehler und zog den Gennaker zwischen die Fockschoten. Ergebnis: Das Wenden wurde unmöglich und wir mussten den tiefen Schlag segeln bis wieder alles klariert war. Sh*t happens.  Am Ende sprang ein 19. Gesamtrang raus. In der Amateurwertung wurden wir 6., punktgleich mit dem 5. und 4. Ein Ergebnis mit dem wir alle sehr zufrieden sind.

Paul

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