Freitag, 22. Juni 2012


Kieler Woche 2012 vom 16. bis zum 20. Juni 2012

Ursprünglich hatten wir, also Malte, Thilo und Simon zur Kieler Woche 2012 geplant die Streamline GER 2065 über die Kieler Förde zu jagen. Leider haben sich nur drei weitere Teams für dieses Event begeistern können, so dass die Organisation der Kieler Woche uns für dieses Jahr aus dem Programm gestrichen hat. Ein Ersatzplan musste her und wir konnten Olaf begeistern mit ihm und seinem Boot, der J80 Anakin die Bahn Foxtrott unsicher zu machen. 

Der erste Tag fing mit einem Sieg in der ersten Wettfahrt sehr gut an. An diesen Erfolg konnten wie leider in den nächsten beiden Tageswettfahrten nicht mehr anknüpfen. 
Platzierungen: 1., 2. & 5.

Der zweite Tag ist nun vorbei. Heute war ganz ordentlich Wind, so rund 18-20 Knoten, die Hände spüren es noch. Der Segeltag fing mit großem Spaß an als wir mit guten 16 Knoten unter Vollzeug an den Albin Express vorbeiflogen. Die erste Halse endet in einem „fast-Sonnenschuss“ und bringt uns zurück in die Realität. Mit ein wenig Manöverjustage konnten wir dieses Problem aber dauerhaft beheben. Auch auf dem ersten Amwindkurs war an aufrechtes Segeln nicht zu denken, obwohl der Wanten angezogen waren bis das Blut aus dem Rumpf spritzte.
Die Wettfahrten waren erfolgreich. Die Kreuzen waren immer noch etwas hakelig. Häufig hat der Speed oder / und die Höhe nicht so 100%ig gestimmt. Die Spikurse allerdings gingen richtig gut. Topspeed in den Wettfahrten war nach GPS Logge in der Größenordnung von 14-15 Knoten. Bruch gab es glücklicherweise keinen, abgesehen von einem lange Zeit zu kurzen Pinnenausleger, der das Wellenaussteuern durchaus problematisch gestaltete, aber dank des „Race Repair Service“ konnte hier Abhilfe geschaffen  werden.
Platzierungen:  2., 2., 3. & 3.!
(vielen Dank an Oline für das Foto!)
Nach diversen Gängen beim Italiener und einem erfolgreichen Spiel der DFB Elf gegen die Dänen können wir uns entspannt zurücklehnen und an den Leistungsschlaf denken.

Der dritte Tag war abwechslungsreich und speziell. Schon morgens wird angekündigt, dass die Wahrscheinlichkeit für den direkten Einschlag eines Tiefdruckgebiets bei 50% liegt. Pünktlich um 11 starten wir als erste Gruppe auf der Foxtrott. Am Start sieht es mit der Linie sehr eng aus. Wir können aber nicht einfach so wieder zurückfahren und neu starten, weil natürlich überall Boote parallelfahren und keinen Raum für Manöver lassen, also volles Risiko! Zwei Teams kehren um und tauchen nochmals ein, nur die Flagge X, für Einzelrückruf geht trotzdem nicht runter. Wir kämpfen uns bei gutem Speed und moderaten 16 Knoten aus NE durch den Parcours. Am Ende gehen wir sowohl mit Abstand zum 1. Als auch sehr großem Abstand zum 3. über die Ziellinie. Beim Zieldurchgang fährt der Wettfahrtleiter mit der ausgestreckten Hand über die Kehle und deutet abwechselnd auf den Hafen und das flatternde A über AP. Also geht es unter Vollzeug zurück in den Hafen. Die Kiste kommt auf spitzen Raumschotkursen, bei maximalem Gewicht im Heck, schön ins Fliegen. Wir schaffen es gerade so zu den ersten Regentropfen aus den herannahenden Gewitterwolken in den Hafen. Der Blick auf die Ergebnisliste bestätigt unsere Befürchtungen: Frühstart. Immerhin sind noch zwei weitere Schiffe im Kreis der elitären OCSler. Der Grund für das frühe Heimfahren liegt im herannahenden Tiefdruckgebiet, indem Gewitterfronten mit Böen bis 45 Knoten erwarten werden. Dieses Risiko will die Wettfahrtleitung nicht eingehen, weswegen wir durchaus dankbar sind. Von den Gewitterfronten bleiben wir zwar verschont, aber im Auge des Tiefdruckgebiets regiert trotzdem erst einmal absolute Flaute. Trotzdem werden wir gegen 14.30 wieder auf die Bahn geschickt. Wir schmeißen den 2,3 PS Quirl an und fahren langsam aber sicher durch die relativ hohen Wellen, die noch von den Vormittagwinden zeugen in Richtung Startgebiet. Kurz vorm Startschiff hat auch der Rest der Flotte, größtenteils im Schlepp von diversen Begleitbooten, aufgeholt. Der Wind setzt wieder ein und nur eine 3 Minuten später knallen die ersten 20 Knoten Böen in die Segel. Kurz darauf ist der Wind auf konstant über 20 Knoten gestiegen. Wir drehen die Wanten soweit runter wie es geht und die Böen knacken die 30 Knoten Marke. Der Wettfahrtleiter zeigt letztenendes Einsicht bricht die Wettfahrten des Tags wegen zu viel Wind ab. Wir dürfen bei Mordshack zurück in den Hafen. Leider hat die Windrichtung mit dem neuen Wind um 180° gedreht und wir müssen den Weg, den wir her gekreuzt sind wieder zurück kreuzen. Unter Gennaker wäre das, obwohl auf Messers Schneide ein großer Spaß, bei dem wir den Geschwindigkeitsrekord vom Vortag mit Sicherheit pulverisiert hätten, aber gegen den Wind ist der Spaß ist begrenzt, das Wasser läuft überall rein, es wird bitterlich kalt und das Salzwasser brennt in den Augen. Auf dem letzten Stück dann kommt endlich die Sonne ein wenig raus und produziert, zusammen mit dem Spritzwasser das über das Großsegel nach Lee spritzt, schöne private Regenbogen.
Platzierungen: OCS (16 Punkte)

Der vierte Tag ist, was das Ergebnis angeht, vergleichbar mit seinem Vorgänger, wenn auch deutlich weniger spektakulär. Zwei Hochdruckgebiete dominieren das Wetter, gleichzeitig verhindert starke Bewölkung das Einsetzen des Seewindes, so dass wir den ganzen Tag im Hafen verbringen und uns durch die Fressstände arbeiten. Am späten Nachmittag wird dann endgültig abgebrochen und wir werden von Veranstaltern bzw. Sponsoren zu Freibier und Chili eingeladen.
Der fünfte und letzte Tag beginnt für uns wie immer morgens um 7 Uhr, es gilt noch schnell alle Klamotten einzupacken und die Ferienwohnung zu räumen. Danach geht es ab zum Frühstück und raus aufs Wasser. Die Kreuz zum Startgebiet bei 9-12 Knoten Wind dauert knapp anderthalb Stunden. Wir schaffen drei schöne Wettfahrten bei konstanten Winden und wenig Sonne. Der erste Start geht in die Binsen aber nach 2,5 Runden sind wir doch immerhin als 2. Im Ziel. Die anderen beiden Starts gehen besser von der Hand und werden mit jeweils mit einem Sieg vergolten. Danach geht es schön unter Gennaker in minimalem Glitsch zurück nach Schilksee. 
Platzierungen: 2., 1. & 1.

Quintessenz: Schön war es, erfolgreich war es, anstrengend ebenso und natürlich mit dem gesamt-zweiten Platz auch erfolreich.


Das Endergebnis gibt es hier!

(Vielen Dank an Inga für das Foto!)

Malte, Olaf, Thilo und Simon mit der J80 Anakin.


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