Montag, 20. August 2012

Blue Ribbon Cup News (von Kiel nach Kopenhagen)


Mittwoch 15.08. ging es los.
Malte hatte eine längere „to do-Liste“ angefertigt und sinnigerweise zum Einkaufen mitgenommen.
Aber es kam keine Langeweile auf. In der Großschotklemme musste eine gebrochene Feder ausgewechselt werden, um 12:00 Uhr kam der bestellte Abweiser für die große Winsch (Backstag).


Hier hatten wir beim Training einen bösen Überläufer und Klaus als Winschenfachmann hatte das Übel gleich erkannt und baute nun das lebenswichtige Teil ein. Proviant und Wasserflaschen mussten verstaut werden.
Der Wind blies gut mit ca. 3-4 Bft aus Ost, Sonne pur und blauer Himmel, perfekter Tag.
Kurz nach 13:00 Uhr legten wir ab und fuhren unter Spinnaker in die Förde zum KYC. Hier mussten 35 Brötchen geschmiert werden, da wir nicht sicher sein konnten, unterwegs kochen zu können. Dann gab es das bestellte Wettercoaching von Meno Schrader, das wir speziell für diese Regatta bestellt hatten. Die Daten und Empfehlungen mussten in die Strategie eingearbeitet werden und die Steuermannsbesprechung um 17:00 besucht werden. Dann wurde es knapp bis zum Start.
Bei einer Wende unmittelbar vor unserem Start blockierte die Bb. Genuawinsch und wäre beinahe komplett ausgerissen, wenn Malte das Manöver nicht sofort unterbrochen hätte. Wir mussten uns
Provisorisch mit der gerade freien Backstagwinsch arrangieren und kamen einige Sekunden zu spät über die Startlinie. Während der langen Kreuz aus der Förde hinaus sortierten sich bald die schnellen und langsamen Yachten. Wir fuhren zunächst mit Genua 1, die sich aber ab Laboe nicht mehr gut halten ließ, der Wind hatte ordentlich aufgefrischt. Rechtzeitig vor dem Dunkelwerden setzten wir die Genua 3, die Böen gingen gut bis 22 kn. Also alles gut verstauen und alle Mann auf die Kante. Wir konnten gut 8 kn laufen und erreichten in einem abenteuerlichen Ritt durch die mondlose Nacht Langeland, wo wir dicht unter Land segelten.
Nach der Brücke im Großen Belt wurde der Wind moderater. Umschichtig konnten zuerst einer, später auch zwei Leute für eine Weile schlafen. Um ca. 09:40 erreichten wir Sealands Reef, wo ein Funkspruch abgesetzt werden musste.
Hier kam der Moment der Entscheidung: entweder gleich wenden und unter Land fahren, um nach dem kollabierenden Ostwind auf den südlich einsetzenden Wind zu warten oder weiter auf Bb-Bug zu bleiben, um so lange wie möglich den bestehenden Seewind zu nutzen. Dies machten wir und wendeten spät. Wir konnten der Flaute nicht entgehen, liefen aber für eine Weile noch mit der Leichtwindgenua annähernd 5 kn. Je näher wir Helsingör kamen, desto mehr kollabierte der Seewind.
Wir konnten sehen, dass die wenigen Yachten seewärts stehen blieben, unter Land jedoch Yachten unter Gennaker oder Spinnaker mit südlichem Wind gute Fahrt machten. Es war ein Nervenkrieg, die endlosen Minuten zu überstehen, bis auch wir den Wind zu spüren kriegten und dann mit dem Spinnaker soviel Fahrt wie möglich machten.
Die Wettfahrtleitung hatte zum Glück beschlossen, das Ziel für die Startgruppen 1 und 2 an der Tonne 2 vor
Helsingör aufzubauen, so dass wir 18:56 im Ziel waren. Es folgten 4 Stunden unter Motor bis wir im Päckchen im Tuborg-Hafen bei Kopenhagen festmachten. Nach dem Begrüßungsbierchen vielen wir ziemlich schnell in den Schlaf.

Freitag 17.08.12 gingen wir ganz gechillt an mit Frühstück bei Spitzenwetter. Den Kopenhagentrip ließen wir sausen, weil wir noch einzukaufen hatten und nachmittags ganz in Ruhe einen gepflegten Kaffee zu trinken.
Abends gab es das Grillbuffet und die Siegerehrung im Hellerup-Yachtclub, den Punk mit 35 Brötchen-schmieren und die Karten-wetter-Strategie-Planung für morgen.
Ach so: im Ergebnis sind wir 5. von 11 Yachten in Gruppe 2.
So. Der Jochen

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