Mittwoch 15.08. ging es los.
Malte hatte eine längere „to do-Liste“ angefertigt und
sinnigerweise zum Einkaufen mitgenommen.
Aber es kam keine Langeweile auf. In der Großschotklemme
musste eine gebrochene Feder ausgewechselt werden, um 12:00 Uhr kam der
bestellte Abweiser für die große Winsch (Backstag).
Hier hatten wir beim Training einen bösen Überläufer und Klaus als Winschenfachmann hatte das Übel gleich erkannt und baute nun das lebenswichtige Teil ein. Proviant und Wasserflaschen mussten verstaut werden.
Der Wind blies gut mit ca. 3-4 Bft aus Ost, Sonne pur und
blauer Himmel, perfekter Tag.
Kurz nach 13:00 Uhr legten wir ab und fuhren unter Spinnaker
in die Förde zum KYC. Hier mussten 35 Brötchen geschmiert werden, da wir nicht
sicher sein konnten, unterwegs kochen zu können. Dann gab es das bestellte
Wettercoaching von Meno Schrader, das wir speziell für diese Regatta bestellt
hatten. Die Daten und Empfehlungen mussten in die Strategie eingearbeitet
werden und die Steuermannsbesprechung um 17:00 besucht werden. Dann wurde es
knapp bis zum Start.
Bei einer Wende unmittelbar vor unserem Start blockierte die
Bb. Genuawinsch und wäre beinahe komplett ausgerissen, wenn Malte das Manöver
nicht sofort unterbrochen hätte. Wir mussten uns
Provisorisch mit der gerade freien Backstagwinsch
arrangieren und kamen einige Sekunden zu spät über die Startlinie. Während der
langen Kreuz aus der Förde hinaus sortierten sich bald die schnellen und
langsamen Yachten. Wir fuhren zunächst mit Genua 1, die sich aber ab Laboe
nicht mehr gut halten ließ, der Wind hatte ordentlich aufgefrischt. Rechtzeitig
vor dem Dunkelwerden setzten wir die Genua 3, die Böen gingen gut bis 22 kn.
Also alles gut verstauen und alle Mann auf die Kante. Wir konnten gut 8
kn laufen und erreichten in einem abenteuerlichen Ritt durch die mondlose Nacht
Langeland, wo wir dicht unter Land segelten.
Nach der Brücke im Großen Belt wurde der Wind moderater.
Umschichtig konnten zuerst einer, später auch zwei Leute für eine Weile
schlafen. Um ca. 09:40 erreichten wir Sealands Reef, wo ein Funkspruch
abgesetzt werden musste.
Hier kam der Moment der Entscheidung: entweder gleich wenden
und unter Land fahren, um nach dem kollabierenden Ostwind auf den südlich
einsetzenden Wind zu warten oder weiter auf Bb-Bug zu bleiben, um so lange wie
möglich den bestehenden Seewind zu nutzen. Dies machten wir und wendeten spät.
Wir konnten der Flaute nicht entgehen, liefen aber für eine Weile noch mit der
Leichtwindgenua annähernd 5 kn. Je näher wir Helsingör kamen, desto mehr
kollabierte der Seewind.
Wir konnten sehen, dass die wenigen Yachten seewärts stehen
blieben, unter Land jedoch Yachten unter Gennaker oder Spinnaker mit südlichem
Wind gute Fahrt machten. Es war ein Nervenkrieg, die endlosen Minuten zu
überstehen, bis auch wir den Wind zu spüren kriegten und dann mit dem Spinnaker
soviel Fahrt wie möglich machten.
Die Wettfahrtleitung hatte zum Glück beschlossen, das Ziel
für die Startgruppen 1 und 2 an der Tonne 2 vor
Helsingör aufzubauen, so dass wir 18:56 im Ziel waren. Es
folgten 4 Stunden unter Motor bis wir im Päckchen im Tuborg-Hafen bei
Kopenhagen festmachten. Nach dem Begrüßungsbierchen vielen wir ziemlich schnell
in den Schlaf.
Freitag 17.08.12 gingen wir ganz gechillt an mit Frühstück
bei Spitzenwetter. Den Kopenhagentrip ließen wir sausen, weil wir noch
einzukaufen hatten und nachmittags ganz in Ruhe einen gepflegten Kaffee zu
trinken.
Abends gab es das Grillbuffet und die Siegerehrung im
Hellerup-Yachtclub, den Punk mit 35 Brötchen-schmieren und die
Karten-wetter-Strategie-Planung für morgen.
Ach so: im Ergebnis sind wir 5. von 11 Yachten in Gruppe 2.
So. Der Jochen
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