Samstag, 6. August 2022

Segel-Bundesliga 3. Spieltag 2022 - Travemünde

Und (fast) ohne Pause geht es weiter: der 3. Spieltag fand vom  29. bis 31.07. in Travemünde statt, zeitgleich zur Travemünder Woche. Für den KaR gingen Paul Ost (Steuer), Florian Schlitter (Taktik), Jacob Alekian (Schoten) und Felicia Moeltzner (Vorschiff) an den Start. Paul und Flo waren die ersten Events schon gesegelt, für Jacob war es das erste Event in diesem Jahr und für Feli sollte dies das Debütevent sein. 

Am Donnerstagabend fand zunächst die Mitgliederversammlung des DSBL e.V. statt, in der die neuen Visionen des Ligasegelns diskutiert wurden. Es stand die Frage im Raum, ob es mehrere feste Standorte für die Schiffe in Deutschland verteilt geben solle und wie man breitere Angebote schaffen kann, um das J70 Segeln inklusiver zu machen. Wir sind gespannt, wie es weiter geht. 


Freitag um 11 Uhr war dann Start der ersten Wettfahrt. Windvorhersage 10 - 15 Knt aus NO, über den Tag zunehmend. Da wir bereits im ersten Rennen des ersten Flights dran sein sollten, durften wir das Boot aufbauen und damit auf den Kurs segeln. Somit wurde uns etwas mehr Warmsegeln ermöglicht. Mit einem sauberen Start und schnellen gelingenden Manövern, jedoch noch ausbaufähigem Kreuzspeed segelten wir einen 2. Platz ein. Im nächsten Rennen fanden wir den Absprung nach vorne nicht und fuhren knapp hinter dem 4. ins Ziel. Das nächste Rennen gestaltete sich bis zum 2. Downwind günstig für uns, wir hielten den 2. Platz. Jedoch halsten wir dann ohne genügend Raum zum Boot in Lee zu haben, was uns eine Penalty einbrachte. Dann hieß es Kringeln mit Gennaker - ein Mannöver, das bei stärkerem Wind und inzwischen 80 cm Welle, deutlich schwieriger ist, als bei Flachwasser auf Havel, Alster oder Kieler Innenförde.Es kostete uns 3 Plätze (5.) 


Das nächste Rennen (Flight 4) begann mit einem guten Start in Luv bei zunehmenden Winden und Welle. Knapp vor dem "High Mode" (Fock wird auf dem Gennakerkurs zusätzlich gesetzt, bei hinreichend Wind) beendeten wir das Rennen auf 2. Das nächste Rennen startete mit selbiger Starttaktik, eher über links fuhren wir hoch und schnell, gingen als 2. ums Luvfass. Ein Jibeset ließ uns dann den 1. noch überholen. Wir segelten relativ platt die kürzeste Strecke zum Gate, während alle anderen einen Leebogen fuhren. Die 2. Kreuz ging über rechts, auch hier waren wir 1. an der Tonne 1 und konnten dieses Ergebnis auch ins Ziel fahren. 














Im 6. Rennen, es war 17:30 Uhr inzwischen, gingen wir wieder als 2. ums Luvfass. Dann gab es beim ersten Gennakerbergemanöver eine Verzögerung. Der Gennaker wickelte sich um die Backbord-Wanten und war die gesamte Kreuz nicht zu lösen. Das Malör kostete uns überraschenderweise nur 1 Platz (3.). Das letzte Tagesrennen starteten wir schlecht, kamen hinter dem Potsdamer nicht so richtig los, konnten dann wenig freie Entscheidungen treffen und landeten insgesamt auf 5.

Zum Tagesabschluss gab es Gin&Tonic vom neuen Sponsor der Liga: "Gin Sul".  

Samstag ging es bereits um 10 Uhr los. Windvorhersage schwächer, 3-10 Knt aus NO. Nach einem okayen Start fuhren wir leider bei beiden Downwinds den Leebogen, waren nicht frei zum Halsen, verschenkten somit Strecke und landeten auf dem 5. Platz. Das Rennen des 9. Flights durften wir auf dem roten Schiff segeln, welches das Rennen vorher mit einem halben Schenkel Abstand gewonnen hatte. Soweit so gut. Tatsächlich gelang es uns ebenso, das Boot deutlich höher und schneller zu segeln, weshalb uns dies einen erneuten Rennsieg (mit Abstand!) verschaffte. Im folgenden Rennen erreichten wir wenig Speed zum Start, waren erneut nicht so richtig frei zum Wenden, gingen jeweils als 4. ums Luvfass und konnten dann noch über den letzten Downwind mit einem Jibeset und Luvbogen knapp auf Platz 2 segeln. Auch im nächsten Rennen (Flight 11) agierten wir eher passiv, hatten leider eine unschöne Eieruhr im Gennaker was uns Geschwindigkeit kostete, obwohl wir im letzten Downwind noch ranfuhren, war dies wieder ein ärgerlicher 5. 

In unserem 12. Rennen ereignete sich eine bzw. eigentlich zwei komplexe Situationen kurz vor der Tonne 1, wir wurden erneut von der Jury angepfiffen und durften abermals unter Gennaker kringeln. Die Situation diskutierte Florian anschließend mit dem Juryboot. Der gegen uns ausgesprochene Penalty war für uns eher zweifelhafter Natur, zumal das begünstigte Boot nach der Kollision mit uns, zum Kringel abdrehte. Für uns das Zeichen, dass der andere Steuermann sich verschätzt hatte und wir gegnügend Platz gelassen hatten. Auch hier kostete uns dies wieder einige Plätze. 

Die letzten beiden Rennen beendeten wir auf den 3. Plätzen. Abends gab es wieder G&T und essen auf der überfüllten Meile. 

Sonntag hieß es dann warten auf beständigen Wind. Letzte Startmöglichkeit war auf 16 Uhr gesetzt, jedoch ließen die Windsituation und aufziehende Wolken thermische Winde unwahrscheinlicher werden. Deshalb sagte der Wettfahrtleiter um 12 Uhr alle Rennen ab: "Auf 14 hervorragende Rennen, müssen keine zwei Schweinerennen folgen."

Damit bleiben wir in der goldenen Mitte auf Platz 9. In 14 Rennen gelangen uns 8 Top3 Platzierungen, und 6x Platz 4-6. An das glanzvolle Ergebnis vom 2. Spieltag können wir damit zwar nicht anknüpfen, es zeigt aber, wie umkämpft die Liga ist und selbst kleine (taktische) Fehler hart bestraft werden. 

In der Gesamttabelle liegen wir nach 3 Spieltagen nun auf dem 5. Platz!

Wir gratulieren hochachtungsvoll den Jungs vom Konstanzer Yacht Club für ihre starke Leistung.  

Vielen Dank auch an den Wettfahrtleiter für die fairen Rennen und an das Team der deutschen Segelbundesliga für die Organisation. 

Grüße,

Das KaR-Bundesliga Team