Donnerstag, 17. September 2020

J24 – Corona und die KiWo 2020

 Anstatt wie üblich im Juni fand die diesjährige Kieler Woche aufgrund der vorherrschenden Pandemie im September statt - und diesmal war alles anders.  In Schilksee waren keinerlei Essenstände, Getränkebuden oder Konzertzelte. Alles war abgesperrt, keine ZuschauerInnen, es war nur mit einer Akkreditierungskarte möglich, bestimmte Bereiche zu betreten. Im gesamten Hafengelände, also auch auf den Stegen, galt Maskenpflicht. Theoretisch sollten alle Teilnehmenden ein kurzes Screening durchlaufen mit Temperatur- und Symptomcheck. Dies fand aufgrund organisatorischer Schwierigkeiten nicht statt. Ebenfalls fiel das in der j/24-Klasse übliche Wiegen zur Freude einiger Crews aus, da die VeranstalterInnen das Hygiene-Konzept wohl nicht vollständig ausgearbeitet hatten.

 
Die 11 geplanten Rennen sollten von Samstag bis Dienstag stattfinden. Für den KaR gingen Nina Tölke (KaR), unsere neue Verstärkung auf dem Vorschiff, Chrissi Cornelius (KaR & JSC), Felicia Moeltzner (KaR), Henrike Germar (BSV07) und Johanna Maske (KaR) an den Start. Nach viel zu langer Zeit ohne Wettkämpfe freuten wir uns alle riesig wieder aufs Boot steigen und gegen die anderen segeln zu können. Es waren 18 J24 mit dabei.
Wir teilten uns die Bahn mit den j/70 und j/80. Unser Kurs war ein Innerloop mit einem Halbwind-Schenkel. Am ersten Tag waren wir auf der Bahn Charlie, welche sich noch nordwestlich vom Kiel-Leuchtturm befand. 
Es war guter Wind, mind. 20Knt, teilweise 28Knt. Alle J24 waren auf Fock, so auch wir. Schon im ersten Rennen nachdem wir mit einem bescheidenen Start nur mäßig losfuhren, gab es bei der Fockschot einen Überläufer der so schwer zu lösen war, dass wir die andere Winsch zur Unterstützung nehmen mussten. Diese löste zwar den Überläufer aber sogleich sich selbst vom Holzbeschlag. Die weiteren Rennen an diesem Tag wurden nur mit einer Winsch gesegelt, was weniger Probleme machte als gedacht. Danke an unsere starke Genua/Fock-Seglerin Henrike, die dies mit großer Ausdauer meisterte.

Winsch dir was!

Da wir leider bei viel Wind selten gute Höhe fahren können, ging es auch neben dem Versuch größere Abfucks zu vermeiden, darum den Trimm so einzustellen, dass wir mithalten konnten. Abfucks vermieden wir durch gute Kommunikation und Teamarbeit erfolgreich. Platzierungen an diesem Tag waren, ähnlich wie die Starts stetig besser, 13, 10 und im letzten Rennen ein 9. Dies war für uns unter den starkwindbedingungen ein zufriedenstellendes Tagesergebnis. 
Tag 2 erfreute uns mit mäßigeren Winden, den wir zudem auf der Bahn Hotel, welche sich unweit vom Schilksee-Hafen befindet, aussegeln durften. Der Wind war durch die Nähe zum Land sehr drehig, wir fuhren nach Drehern und Regenwolken und erreichten im ersten Rennen einen 9. Das nächste Rennen lief nach solidem Start noch besser, wir erreichten die Luvtonne auf Platz 4, konnten dies nicht ganz halten und fuhren noch einen 5. ein. Da der Wind weiter nachließ, beendete der Wettfahrtleiter diesen Tag vorzeitig. Tag 3 erfreute uns ebenfalls mit milderen Winden, wir waren wieder auf Bahn Charlie. Die ersten beiden Rennen liefen sehr gut, wir fuhren einen 6. und dann sogar einen 3. Platz ein. Das folgende Rennen starteten wir unter FLagge Uniform leider frühzeitig, was uns einen ärgerlichen UFD einbrachte. Das letzte Rennen an diesem Tag fuhren wir weniger konzentriert bzw. verschenkten am Gaten den Innenraum und erreichten nur einen 11. Platz was uns bis dahin auf den 10. Gesamtplatz brachte.

Den letzten Tag durften wir wieder bei kieltypischen Starkwind Bedingungen auf der Bahn Hotel segeln. Im ersten Rennen waren die Böen noch nicht so brutal, weshalb wir auf Genua zurücktrimmten, welche wir gut fahren konnten. Es wurde ein 7. Platz. Leider erlitt die Genua aufgrund von Materialermüdung ein Loch am Fenster. Das letzte Rennen der Kieler Woche brachte noch einmal Knatterwind bis zu 34Knt, wir trimmten auf dem ersten Downwind auf Fock um. Auf dem Halbwindschenkel zog keine j24 den Spi. Den Spi konnte man schon lange nicht mehr alleine fahren, teilweise fuhren wir ihn zu dritt (Siehe Bild unten) - 2 die Luvschot, Feli die Leeschot. Sonnenschüsse blieben uns aber vollständig erspart. Dennoch reichte es in diesem Rennen nur für einen 11. was uns knapp einen Platz nach hinten rutschen ließ. Auch die Fock erlitt einen Riss im Fenster.

Wir beendeten die KiWo auf Platz 11, wieder einmal mit der Erkenntnis, dass mehr Training insbesondere auf Meergewässern von Vorteil wäre. Dennoch sind wir auf die vielen guten Einzelplatzierungen stolz. Wir freuen uns schon in Berlin das Boot wieder auf Vordermann zubringen und im November bei der Hamburger Meisterschaft - Väterchen Frost wieder an den Start zu gehen. Vielleicht diesmal endlich als reine Frauencrew.  
 
Photo by Secret Sailing: https://www.facebook.com/secretsailing

Wir bedanken uns ganz herzlich bei Johannas Familie Maske, die uns das Zugfahrzeug und das Wohnmobil zur Verfügung stellten.
 

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