Nach zwei Platzierungen in den Top 6, der zweiten Liga, bestand das Ziel für das Finale in Hamburg darin – diese Ergebnisse mit einem weiteren Top6 Ergebnis zu bestätigen.
Der Klassenerhalt war vorzeitig gesichert und die Aufstiegschancen
nur noch theoretischer Natur. Somit ging es mit wenig Druck und viel Vorfreude zum
windigen Saisonabschluss in die Hansestadt.
Im Vergleich zum 3. Spieltag in Kiel, gab es eine kleine
Änderung in der Crewaufstellung. Anstelle von Katharina Guttenberg, feierte
unser Allrounder Paul Worrmann, besser bekannt als „Worry“ seine Liga-Premiere
an der Trimmerposition. Damit hat Worry seine seglerische Vielseitigkeit
bereits an drei verschiedenen Positionen in Bundesligaevents unter Beweis
gestellt.
Während wir normaler Weise bereits am Vorabend des ersten
Segeltages anreisten, summierten sich die Argumente dies beim Zielort Hamburg
anders handzuhaben. Um 6:30 setzte sich der Tross im von Dirk Piechowiak zur
Verfügung gestellten Mietwagens in Bewegung.
Wir starten mit einem „Doppelschlag“. So nennen wir es, wenn
wir im 3. Rennen eines Flights und im darauffolgenden 1. Rennen des sich
anschließenden Flights gesetzt sind.
Bis auf den nie enden wollenden Regen, passte am ersten Tag sehr
vieles zusammen 1,2,1,2,3 lautete die Serie des ersten Tages. Über den
abschließen dritten Platz konnte man sich im Nachhinein sogar ärgern. Wurde
dabei doch zunächst die Führung und dann ein wiedererkämpfter 2ter Rang
abgegeben. Lange anhalten konnte der Ärger jedoch nicht, hatten wir den ersten
Segeltag doch als Tabellenerster beendet.
Bevor der vielbesagte „Leistungsschlaf“ geschlafen wurde,
klang der Tag bei einem wunderbaren Bolognese-Essen bei den Exzil-Rupenhornern
Tine und Simon aus.
Vermutlich Dank dieser Stärkung begann auch der zweite Tag
unmittelbar mit einem Tagessieg – und das bei Sonnenschein und Wind. Letzterer
flaute im Tagesverlauf genau wie die Qualität unserer bis hierhin guten Starts
leider etwas ab, was sich am Ende auch in den Ergebnissen niederschlug.
Allerdings konnten 6. Plätze immer noch vermieden werden. Zum Abschluss des
Tages konnten wir uns durch zwei Tagessiege bei zunehmendem Wind, wieder an die
Spitze des Tableaus setzen – Und das sogar mit 4 Punkten Vorsprung auf den
nächsten Verfolger bei vier ausstehenden Rennen. Mit alkoholfreiem Bier anstoßend,
stellten wir fest, dass 4 zweite Plätze am letzten Wettkampftag zum
Spieltagssieg reichen würden. Aber erstmal wieder Leistungsschlaf!
Die erste Wettfahrt des letzten Tages lehrte uns jedoch bei
mächtig Wind, das Rechnen beiseite zu legen und sich stattdessen wieder auf das
Segeln zu konzentrieren. Der erste 6. Platz in der Serie sorgte dafür, dass
sich der Vorsprung verdünnisierte und wir in die Verfolgerposition rutschen. Im
zweiten Rennen machten wir es besser – nachdem wir im 3er Pack die erste
Luvtonne rundeten, ging unser Gennaker etwas zu früh in die Höhe und wehte bei
15- 20 kt in das Boot unseres leewärtigen Kontrahenten. Zwar fuhren wir als
erstes an und konnten ein paar Meter rausfahren, allerdings pfiffen uns die
Schiedsrichter zurück, und wir kassierten einen Penalty. Bei diesen
Windverhältnissen gelang es uns ein guter Kringel und wir rundeten das Gate als
zweiter. Auch das Ziel erreichten wir in zweiter Position.
Zwei Rennen hatten wir nun noch vor der Brust – wie in einem
„Doppelschlag“. Bisher konnten wir diese immer zu unseren Gunsten nutzen. Die
Tabellennachbarn strauchelten in Ihren Vorletzten Rennen. Wir konnten hingegen
unseren 6. Tagessieg einfahren und hatten somit, die Karten wieder in unseren
Händen.
Im letzten Rennen kam es zum Finale mit dem punktgleichen
Bodensee Yachtclub Überlingen (BYCÜ). Sie waren die einzigen, die uns den Sieg
in Hamburg noch streitig machen konnten.
Wir kamen als 4. an der ersten Luvtonne an und waren
gezwungen den BYCÜ anzugreifen. Ein leider gänzlich verunglücktes Gybesetmannöver,
bei dem sich der Gennaker zur Sanduhr verwandelte, hatte leider einen
gegenteiligen Effekt, sodass wir nun auf Position 6 liegend, 2,5 „Alles-oder-nichts-Schenkel“
vor uns hatten. Wir konnten den Abstand in der Folge wieder verkürzen, womit es
kurz vor dem Ziel nochmal zu einer engen Situation mit dem BYCÜ kam – die Position
6 war jedoch trotzdem eingeloggt. Wohlverdient holte sich der BYCÜ damit nicht
nur den Spieltagssieg in Hamburg, sondern auch den Titel zum Zweitligameister.
Es stand fest, dass wir als zweitplatziertes Team nicht mehr
aufzuholen waren. Knapp wurde es jedoch nochmal im Rennen um den Aufstieg. Die
unmittelbaren Aufstiegskonkurrenten (ASVW und Konstanzer Yacht Club) hatten
noch Rennen zu segeln. Während unsere Freunde aus Warnemünde sich so
einordneten, dass sie im Gesamtranking hinter dem KaR liegen, schaffte es der
KYC um Haaresbreite im Gesamtranking einen Punkt weniger als wir zu haben.
Natürlich denkt man dann unmittelbar, dass wir diesen einen
Punkt womöglich in Hamburg liegen lassen haben – schließlich wären wir als
Sieger in Hamburg tatsächlich wieder in die Liga 1 aufgestiegen. Allerdings
müssen wir auch anerkennen, dass wir in Hamburg mit unserer besten
Saisonplatzierung abgeschlossen haben und nicht den 1. Platz verloren, sondern
den 2. gewonnen haben. Der eine Punkt, der zum Aufstieg fehlt, blieb wohl eher
beim ersten Kielevent (12.) liegen, bei dem Event, bei dem wir aufgrund von
zwei 6. Plätzen in den letzten beiden Rennen, ein einstelliges Ergebnis verpassten.
Wir resümieren, dass wir eine - trotz Corona – tolle Bundesligasaison genießen durften und diese auf Platz 5 der zweiten Segelbundesliga abschließen. Dies war uns nur durch die Unterstützung des KaR und seiner Mitglieder möglich. Dafür euch allen ein herzliches Dankeschön.
Wir freuen uns auf die Bundesligasaison 2021 – mit oder ohne
Maske!
Bleibt sportlich und gesund
Euer KaR-BuLi Team
(All photos by Lars Wehrmann)
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