Internationale
Deutsche Meisterschaft der Finn-Dinghy Klasse im VsaW Berlin August
2017
Weihnachten 2016
entschied ich mich mir wieder einen Finn zu kaufen, nachdem ich in
der Segelsaison auf Mannes Finn gefahren bin und damit viel Spaß
hatte. Da ich A. Budzien noch aus vergangenen Jahren kannte, rief ich
ihn an und fragte nach einem gebrauchten Finn. Er bot mir sein 3
Jahre altes Schiff an, dazu einen neuen Mast, Baum und Segel. Nachdem
wir uns über den Preis einig waren unterschrieb ich den Kaufvertrag.
Nebenbei bemerkte Andre: „Dann kannst du ja auch die Deutsche
Meisterschaft segeln, die in Berlin stattfindet“. Ende März kam
das neue Schiff. Es ist das beste Material, dass ich je besessen
habe. Der Gedanke an die IDM ließ mich nicht mehr los und so
intensivierte ich mein Training. Schafte mir eine action cam an und
filmte meine Trainingseinheiten. Abends schaute ich mir die Filme an
und verbesserte so mein „handling“ mit dem Boot (Wenden, Halsen,
Tonnenmanöver). Im Juni meldete ich mich relativ früh zur Regatta
an, da ich ja noch nicht in der Rangliste geführt wurde und für
solche Teilnehmer nur eine beschränkte Anzahl Plätze vorhanden
waren. Am 22.08. begann die Veranstaltung mit der Vermessung der
Boote. Mast, Baum und Ruder wurden vermessen und für gut befunden.
Es wurde geprüft, ob die Ausgleichsgewichte vorhanden und an der
richtigen Stelle angebracht waren. Nach dem Zufallsprinzip wurde das
eine oder andere Boot noch gewogen. Insgesamt hatten 61 Segler
gemeldet, wobei ich noch ein paar wenige aus vergangenen Jahren
kannte. Die Wettfahrten begannen am Mittwoch den 23.08. um 14:00 Uhr.
Geplant waren 3 Wettfahrten am Mittwoch, 3 am Donnerstag, 3 am
Freitag, 3 am Samstag und 1 Medal race der besten 10 bzw. ein Flotten
race der restlichen Segler am Sonntag. Die Startversuche am Mittwoch
wurden abgebrochen, da der Wind viel zu unregelmäßig war um eine
faire Wettfahrt zu beginnen. Anstelle dessen präsentierte
Oberschiedsrichter Hr. Diefenbach einen Vortrag zu Regel 42 (Pumpen),
den er sehr amüsant und lehrreich gestaltete. Beim ersten Start am
Donnerstag war die bevorzugte Seite der Startline gleich von den
favorisierten Seglern belegt und ich hielt mich möglichst frei von
ihnen. Nach ca. 100m war ich bereits von fast allen überlaufen oder
sie fuhren einfach in Lee unter mir durch. Das fängt ja gut an
dachte ich und fing an am Segel rumzufummeln. Outhaul weiter raus,
Finger weg vom Cunningham, lass die Falten zu, Inhaul fester, Segel
offen. Es half alles nichts, meine Konkurrenz fuhr mir buchstäblich
um die Ohren. Der Wind blies mit 8-9 kn, eigentlich ein Wind, mit
dem ich normalerweise gut zurechtkomme. Ergebnis war ein trauriger 44
Platz. So ging es weiter ein 51 und ein 58 Platz folgte. Abends
suchte ich das Gespräch mit alten mir bekannten Finn Seglern und
holte mir den einen oder anderen Tip. Mit den Informationen sollte es
am nächsten Tag besser gehen. Der Wind war wieder nach meinem
Geschmack, zwischen 6 und 12 kn. Es folgte ein 43 Platz, dann ein 45.
Na, also, wird ja schon besser. Dann der herbe Rückschlag. In der 3
Wettfahrt lag ich an 40 Stelle ( nach Tracker ). Dann auf dem
Vormwindkurs der Abgang nach Luv und gleich durchgekentert. Tschüß
du schöner Platz. Nach ein paar vergeblichen Versuchen das Schiff
aufzurichten, gab ich auf und nahm Motorboothilfe an. Dadurch, das
wir beim Finn bei wenig Wind den Baum durch ein Gummiband nach außen
ziehen ( ca. 90º zur
Mitschiffslinie)
ist es mir nur gelungen die Baumnock an die Wasseroberfläche
zu bringen, so dass die Person auf dem Motorboot sie zu fassen bekam
und so das Boot aufgerichtet werden konnte. Danach stellte ich fest,
dass der Mast stark nach vorne geneigt stand ( in etwa so wie die
Starboote ihren Mast auf Vormwind Kurs stellen), so konnte ich nicht
segeln. Ich nahm das Segel runter und ließ mich rein schleppen. Zum
Glück hatte der Mast nichts abbekommen, sogar der Verklicker am
Masttop war unversehrt, das Wasser war offensichtlich tief genug an
der Stelle. An Land stellte ich dann fest, dass der Mastfuß
auseinander gefallen war. Mit Hilfe von Andre Budzien konnte ich aber
alles wieder reparieren. Anschließend stellte ich den Mast wieder
wie üblich ein, Distanz des Mastrings zum Heck, Mastfall, und mit
der Federwaage den Zug aufs Achterliek. Am Samstag wehte der Wind
zwischen 4 und 7 kn. Am Start gut raus gekommen und hallo, was ist
denn das? Auf einmal fahre ich die gleiche Geschwindigkeit und Höhe
wie meine Konkurrenz. Jetzt konnte ich mich endlich um die Taktik
kümmern. Das Ergebnis war ein 21 Platz. Na, geht doch. Zwei weitere
Starts wurden abgebrochen, bei denen ich mich an 20. und 11. Stelle
befand. Am letzten Tag Wind zwischen 10 und 15 kn. Es wurde die
Flagge Oscar gesetzt, d.h. Pumpen war erlaubt. Mein Motto war: „Segel
sauber die Kreuz und falle Vormwind nicht um!“. Gesagt getan, es
kam ein respektabler 17 Platz heraus. Das Endergebnis war ein 48
Platz mit viel Potenzial nach oben. Die Leistungssteigerung während
der 5 Tage lässt hoffen. Alles in allem war es eine gute Serie mit
schwierigen Windverhältnissen, aber mit deutlicher
Leistungssteigerung.
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