Travemünde - und es war
verdammt knapp !
Der 4.Spieltag der Deutschen Segel-Bundesliga fand in diesem Jahr
anlässlich der 128.Travemünder Woche statt. Aus unserem Team gingen Malte,
Sebastian, Thilo und Felix an den Start. Letzterer musste spontan für Simon
einspringen, der leider aus wichtigen familiären Gründen verhindert war. Keine
optimalen Voraussetzungen, aber unser Team war darauf vorbereitet.
Der erste Wettfahrttag bescherte uns bis zum frühen Nachmittag
schwachen ablandigen Wind und flaches Wasser. Mit soliden Starts und guter
Bootsgeschwindigkeit kamen wir gut in das Event. Während wir im ersten Rennen
noch vom DYC durch eine achterliche Böe auf den zweitenPlatz verdrängt wurden, gelang uns der erste Tagessieg bereits in der
anschließenden Wettfahrt.
Es folgte eine kurze Startverschiebung und ein auffrischender
Wind aus Nordost, der in der Lübecker Bucht die Wellen wachsen lies. Bei diesen
Bedingungen hatten wir leichte Probleme mit dem Bootsspeed, konnten aber
dennoch mit den weiteren Plätzen 4, 2 und 5 auf einem guten 6. Gesamtplatz den
Segeltag beenden. Bei schönster Abendstimmung überließen wir den Strand von
Travemünde den Menschenmassen, die sich bei dröhnenden Bässen begeistert durch
den Fress- und Saufparkour zwängten.
Am Samstag war Geburtstag. Sebastian durfte seinen Ehrentag in
unserer Mitte beim zweitgrößten Segelevent des Planeten begehen - was will man
mehr ? Und damit er sich sehr lange daran erinnert, wurde vor jeder
Shuttelfahrt und oft auch spontan das bekannte Lied angestimmt.
Die Segelbedingungen waren bei leichtem Nordostwind und stehender
Welle eher etwas binnenseglerfeindlich. Unser Team musste richtig kämpfen, die
Anzahl der Manöver minimieren, das Schiff in Bewegung halten, Seegrasfelder
meiden, möglichst die Anliegelinie auf Anhieb treffen und vor allem die
Stimmung an Bord positiv gestalten. So erreichten wir im Laufe des verregneten
Tages die Platzierungen 4, 4, 6, 4, 2, 4 und konnten uns damit knapp über dem
Zufriedenheitsniveau halten. Zwar waren wir insgesamt auf Platz 11 abgerutscht,
aber die geringen Abstände nach vorne und nach hinten ließen auf einen
spannenden Abschlusstag hoffen. Am Abend stärkten wir uns und den Teamgeist bei
einem gemütliches Geburtstags-Dinner im Fisherman’s.
Am Tag der Entscheidung waren wir schon im ersten Rennen dran.
Unser Team war das Erste am Steg und die pinke J70 in kürzester Zeit
auslaufbereit. Der Wind kam aus Süden und sollte im Laufe des Tages auf West
drehen. Ablandiger Wind, kaum Welle und eine dicke schwarze Wolke nach der Anderen
- das könnte etwas werden...
Der Auftakt war durchwachsen. Am Start ziemlich eingeklemmt und
dazu ein misslungenes Gatemanöver brachten einen 4.Platz mit dem wir noch gut
bedient waren.
Es war nun an der Zeit das Risiko zu erhöhen und den Blick für
Böen und Winddreher zu schärfen. In den folgenden drei Rennen gelang das
sensationell. Mit sehr guten Starts, guter Kreuztaktik und viel Downwindspeed
ersegelten wir drei erste Plätze in Folge ! Der KaR stand vor dem
letzten Rennen mit zwei Pünktchen Abstand zum führenden DTYC auf Platz 2 der
Tabelle. Eine krasse Situation, die wir so noch nicht hatten.
Mit dem Start zu unserer letzten Wettfahrt herrschte auf der
Tribüne vor der SAP-Videowand eine Stimmung wie im Fussballstadion. Ein echtes
Finale, das Segler und Fans der jeweiligen Klubs in seinen Bann zog. Für uns
ging es gut los. Zweiter an der Luvtonne und der führende DYC fing sich einen
Strafkringel ein. Dadurch der KaR auf eins und es sah zunächst so aus, als ob
wir uns auf der rechten Seite absetzen könnten. Aber der Wind setzte von hinten
ein und auch die Münchner bekamen auf der linken Seite mehr Druck in den
Gennaker. Das Gate erreichten wir in einer sehr unglücklichen Position und
mussten weit außen runden, weil der Lübecker eine knappe Überlappung
hergestellt hatte. Die zweite Kreuz lief nicht gut. Wir erwischten die leichten
Winddreher auf dem falschen Bein und tuschierten zu allem Überfluss die
Luvtonne beim Runden. Das wars... aus der Traum vom Treppchen. Ausgerechnet im
letzten entscheidenen Rennen kassierten wir die volle Punktzahl...
War die Enttäuschung auch zunächst sehr groß, so ist doch
festzuhalten, dass wir mithalten können, dass wir dicht dran sind und dass wir
mit dem 6. Gesamtplatz in Travemünde sehr zufrieden sein können.
Das KaR-Team hat sich in diesen drei Tagen nicht nur seglerisch
hervorragend geschlagen, sondern hat auch jede Menge positive Eindrücke durch
sehr kameradschaftliches Auftreten und sympathische Interviews hinterlassen.
Es fällt auf in der Liga, dass wir uns als großes Team
präsentieren, dass wir eine herausragende Unterstützung in unserem Verein
erfahren und das unsere Segler überdurchschnittlichen Support an Land bekommen.
Vielen Dank an alle, die uns nach Travemünde begleitet haben
!
Vielen Dank auch an alle, die unsere Rennen per Tracker,
Livestream oder Whatsapp-Gruppe verfolgten und uns die Daumen gedrückt haben !
Wir freuen uns auf den nächsten Spieltag - Flensburger Förde vor
Glücksburg!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen