Unsere erste Streamlineregatta dieses Jahr findet am
malerischen Starnberger See statt. Traditionell erwartet uns ein zweiter Platz
und schönes Wetter, eventuell mit Föhn. Mit dem schönen Wetter haben wir uns
angefreundet, den ewigen zweiten Platz würden wir gerne gegen einen Sieg
eintauschen. Extra dafür haben wir beschlossen schon abends am 1. Mai
loszufahren so dass wir noch einen Tag fürs trainieren haben. Für mich geht es
um 16 Uhr von HH nach Berlin im ICE. Leider bleibt der Zug wegen einer
lebensmüden Person kurz hinter Hamburg stehen und der Strom auf der
Hochgeschwindigkeitstrasse muss abgestellt werden. Nach ca. einer Stunde fährt
der Zug los, allerdings wieder zurück nach Hamburg. Von da geht es dann über
Ülzen nach Berlin. In Berlin-Spandau sind dann ultimativ 90 Minuten Verspätung
auf der Uhr. Malte und Thilo haben schon alles verschnürt und ich muss nur noch
ins Auto springen und los gehts. Mit der Streamline am Haken ziehen sich die
600km lange hin, aber wir versüßen uns die Strecke mit unserem LKW ärgere dich
spiel, bei dem wir bergab überholen und dann mit 60 km/h den nächsten Berg
wieder hochschleichen und der LKW uns überholen muss. Ein Genfood-gefüttertes McDonalds
Essen, sintflutartigen Regenfällen und 7 Stunden später landen wir dann um halb
3 endlich im Münchener Yachtclub. Übernachtungsmöglichkeiten hat der MYC direkt
vor Ort, also können wir direkt ins Bett im Bootshaus fallen.
Die Fahrt lies es erahnen: am Morgen werden wir von Regen geweckt. Bleierne Flaute liegt auf dem See, aber ein Frühstück später hört wenigstens der Regen auf und wir können das Boot kranen und aufriggen. Am späten Nachmittag setzt dann auch ein leichter Luftzug ein und wir üben ein paar Wenden und Halsen und gönnen uns zum Schluss einen 10 Minuten Halbwindglitsch unter Vollzeug am Alpenpanorama entlang. Halbwind bei 6 Knoten Wind machen sich die 80m² Segelfläche sehr positiv bemerkbar.
Die Fahrt lies es erahnen: am Morgen werden wir von Regen geweckt. Bleierne Flaute liegt auf dem See, aber ein Frühstück später hört wenigstens der Regen auf und wir können das Boot kranen und aufriggen. Am späten Nachmittag setzt dann auch ein leichter Luftzug ein und wir üben ein paar Wenden und Halsen und gönnen uns zum Schluss einen 10 Minuten Halbwindglitsch unter Vollzeug am Alpenpanorama entlang. Halbwind bei 6 Knoten Wind machen sich die 80m² Segelfläche sehr positiv bemerkbar.
Abends geht es dann mit der Wettfahrtleitung und unseren
Dauerkontrahenten in Starnberg essen. Die Bayerischen Portionen sind sehr lecker
ab für den großen Berliner Hunger dann doch zu schmal. Trotz leerer Teller
verspricht der nächste Tag null Sonnenstunden, vermutlich Regen und bestenfalls
4-6 Knoten Wind.
Der Morgen beginnt, typisch für München, mit
Startverschiebung. Nach einer Stunde hat sich der Wind stabilisiert und es geht
los. Unser Kompass hat mal wieder Stromprobleme, also müssen wir die Winddreher
selber sehen. Glücklicherweise sind die Dreher sehr groß, so dass das halbwegs
gut funktioniert. Wir sind ordentliche 13 Streamlines und 8 Joker auf der Bahn.
Der Kurs ist ein Up/Down, mit Leetonne gleich Startlinien-Tonne.
Die erste Wettfahrt fängt sehr spannend an, das Feld teilt
sich in links und rechts auf. Wir sind auf der guten, rechten Seite, kommen
ganz gut über dreiviertel der Kreuz. Dann kommt der dicke Dreher, der die
andere Seite monströs bevorteilt. Es reicht noch gerade so für uns, dass wir
mit wenigen Metern Vorsprung ums Luvfass zu gehen. Auf dem Vorwindkurs haben
wir guten Speed und können uns vom Feld absetzten. Danach haben die Anderen
Teams miteinander zu tun und wir können halbwegs entspannt unseren Stiefel
segeln und die Dreher ''optimal'' mitnehmen. Nach drei Runden geht es dann in
Ziel und wir haben einen halben Schenkel Vorsprung. Es wird vielleicht doch was
mit dem Gesamtsieg auf jeden Fall versüßt uns der erste Sieg das miese Wetter
mit unter 10°C Lufttemperatur. Die zweite Wettfahrt ist auf nur zwei Runden
angesetzt. Wir starten an der
Startlinientonne. Der Wind ist weggekippt, so dass wir auf Backbordbug nicht
über die Linie kommen. Zum Startschuss dann gleich die Wende aber es fehlen 5
Meter bis zur Linie. Damit schaffen wir es nicht vor dem Feld zu passieren. Wir
müssen auf die linke Seite rausfahren und kommen im Pulk an der Tonne an. Vier
Boote parallel fahren mit Steuerbordbug auf die Anliegelinie. Vorne liegt 2079,
dann wir und hinter uns die 2073 und noch eine Streamline. 2079 wendet und
zwingt die Anderen zum unterwenden. Damit kommen wir noch ganz gut um die
Tonne, bei den anderen wird es eng mit der Bahnmarke. Auf dem Verholer zur
Tonnen haben wir als erstes die Tüte stehen und schieben uns vor die 2079,
bekommen deren Bugspitze ins Heck, leider keinen Kringel. Wir halsen direkt
hinter der Tonne 2 und liegen dann mit 2018 und 2055 vorne. Die haben etwas
mehr Wind und fahren kontinuierlich weiter weg. Die zweite Kreuz absolvieren
wir auf der falschen Seite. Die beiden Führenden 2018 und 2055 sind mittlerweile
weit weg und wir hängen der 2081 im Heck als wir endlich das zweite Mal das
Luvfass runden. Die Halse zum richtigen Zeitpunkt lässt uns den idealen Weg im
Windstreifen fahren während die 2081 einparkt. Also sind wir ungefährdet auf
Platz 3. Derweil entreißt die 2018 der 2055 wenige Meter vorm Ziel den Sieg.
Die dritte Wettfahrt dann beginnt unschön: die 2007 drängt
sich am Start zwischen uns und eine Streamline in Lee obwohl definitiv kein
Platz ist. Das bringt unseren Vorstart ein wenig durcheinander, wir ziehen zu
früh an und bekommen die Flagge X. Glücklicherweise ist in Lee kein Boot, also
schnell hart abfallen und neu starten. Sind dann rechts raus gefahren mit Wind
und haben einen schönen Dreher gekriegt. An dritter Stelle oben am Fass. Vorm
Wind läuft es, aber die Kreuzen klappen nicht so wahnsinnig gut. Effektiv dann
Vierte im Ziel hinter 2018, 2073 und 2007.
Mit 2007 haben wir noch ein Hühnchen zu rupfen, also
Abendprogrammpunkt 1: Protest. Also direkt nach dem Freibier. 2007 kämpft, mit
vielen Zeugen, aber die Situation ist zu eindeutig und unsere Zeugen kohärent.
Damit verbessert sich unsere Platzierung von vier auf drei. Und unsere
Tagesplatzierung von 1 auf 1.
Die Protestverhandlung geht nahtlos ins gemeinsame und
leckere Dinner über. Die Streamline KV hat die Regatta letztes Jahr in Maibock-Cup
umbenannt, also gibt es noch ein 30 Liter Maibockfass, gespendet von einem
Streamlinesegler. Als das Fass leer ist spendiert das Sportressort des MYC noch
ein paar Liter Freibier mehr.
Der Abend nimmt seinen Lauf, die Teilnehmer dünnen sich
langsam aus und wir beschließen den Abend mit einer Poolparty à la Munich zu
der es eine Connection von Mitseglern aus München gibt. Die erfüllten Klischees
sind fast nicht zählbar. Glücklicherweise fährt uns einer der Mitsegler hin und
auch wieder zurück auf jedenfalls sind wir voll und die Nacht verspricht kurz
zu werden: Um 9 Uhr am Morgen ist KV-Versammlung.
Malte schlägt ein KV Boot vor, auf dass sich Jugendteams
bewerben können. Die Idee wird angenommen. Also falls das für euch Leser
interessant ist, dann haltet die Augen und Ohren offen. Außerdem wird ein neuer
North Spinnaker unter allen Teilnehmern verlost. Der Präsi hat die Idee, dass
die zuletzt aus einem Hut gezogene Segelnummer den Spi gewinnt. Wir sind der
vorletzte Zettel. Schade, aber spaßig war es mit jeder Karte Hoffnung in den
Augen der Verlierer verlöschen zu sehen.
Nach der üblichen Stunde Startverschiebung dann geht es los
und wir nehmen die letzten beiden geplanten Wettfahrten in Angriff. Der Wind
ist wie am Vortag. Der Start ist solide. Wir, die 2055 und die 2079 fahren
links raus, der Wind dreht passend mit während der Großteil vom Feld, das es
über rechts versucht kurz hinter der Startlinie einparkt. Die 2055 ist noch
weiter links und profitiert von der Winddrehung noch mehr und geht als erste
rum. Gefolgt von uns, 2079, 2047 und 2018. Zusammen mit der 2055 fahren
entfernen wir uns immer weiter vom Feld. Die 2018 sind unsere direkten
Konkurrenten auf den Sieg, und schieben sich auf dem Vorwindkurs auf den
dritten Platz vor - nicht gut für uns. Auf der zweiten Kreuz ändert sich nicht
viel, aber auf dem Vorwindkurs kommen wir 2055 sehr nah. Wir fahren relativ
spitz und sind quasi querab aber leider parkt dann eine Joker vor uns ein und
nimmt uns den Wind, während 2055 ein paar Meter weiter in Lee unbeschadet
vorbeikommt. Damit ist das Rennen dann auch gelaufen. Unten wird abgekürzt und
wir damit 2te.
Der Wind schläft derweil ein und alles orientiert sich Richtung
Yachtclub. kurz vor 14 Uhr zieht doch wieder Wind von der Ostseite über den
See. Leider ist der Wind nicht stabil genug um noch eine Wettfahrt anzuschießen
und die Wettfahrtleitung entscheidet dass es dann auch genug ist und zieht AP
über A.
Also ab in den Hafen, abbauen, einpacken und die Preise
einsammeln (leckere Nudeln und Flachmänner).Wir haben es wieder geschafft unseren reservierten 2. Platz einzufahren.
Ein Punkt hinter dem 1. Platz. Es siegt
die 2018 und die 2055, auch aus Berlin, steht mit auf dem Treppchen.
Das Boot ist mit einem Teil der Crew von 2018 unterwegs nach
Köln zwecks Rheinwoche und wir dementsprechend ein ganze Ecke schneller auf dem
Weg zurück nach Berlin.
Die Schneegrenze war
dieses Jahr niedrig und Fernlicht gibt es nicht nur bei Autos.
Stay tuned
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