Der Senatspreis vom Berliner Yacht-Club, diese Jahr wieder
die Berliner Bestenermittlung und damit eine 3-Tagesveranstaltung. Malte war wegen
einer Univeranstaltung am Freitag verhindert, aber zum Glück hatte sich Jochen
bereiterklärt an seiner Statt die Pinne zu führen, bevor er dann am späten Abend
mit Julius zur FD-Regatta nach Leipzig weiter zieht.
Für den Freitag sind nur zwei Wettfahrten angesetzt und der
Start ist auf humane 14 Uhr gelegt. Somit gilt es das übliche Wannseeprozedere
abzuspulen: Treffen im Klub, Boot wassern, Boot aufbauen und umziehen. Zwei
Segler bringen das Boot Richtung Wannsee, während einer (Jochen) ein Auto zum
BYC fährt. Mangels Zeit wird Jochen dann im SV03 eingeladen und wir peilen,
zeitlich schon unter Druck, das Startschiff an. 10 Minuten vor dem Start kommen
wir an einem Startschiff an, es ist aber leider das Falsche. Die kleine
Korrektur kostet nochmal 9 Minuten und wir schaffen es gerade so pünktlich über
die Startlinie zu fliegen.
Jochen muss sich erst noch an das Schiff gewönnen, also fangen
wir alles erst mal langsam an. Die Manöver klappen gut, der Wind dreht wie Hölle
so dass auf jeder Kreuz neu gewürfelt wird. Schlussendlich queren wir als 5.
die Ziellinie, aber wir haben Glück und kommen um die nun eigentlich anstehende
Aufgabe, den KV Bericht zu schreiben, herum weil der Klassenpräsi diesen schon
als Bezahlung für das Verleihen seines Bootes an Wiebke & Crew delegiert hat.
Der zweite Start ist etwas zögerlich, weswegen wir in den
Abwinden unseres Vordermanns landen. Freiwenden fällt zwischen Ufer und den
Gegnern leider auch flach. Erst nach quälenden Minuten ist es endlich so weit:
Der Weg auf die rechte Seite wird frei. Leider haben wir schon so viel Zeit verloren,
dass wir als Vorletzter an Tonne 1 ankommen. Auf dem Spikurs überholen wir nur
ein Boot. Die zweite und dritte Kreuz sind besser und wir schnappen uns ein
Boot nach dem anderen. Auf dem letzten Down-Wind arbeiten wir uns noch auf den
dritten Platz vor, doch dann passiert mal wieder einer unser Klassiker: An der
Tonne 4, nur noch die 100m kurze Zielkreuz vor Augen, wassern wir den Spi. Bis
er wieder sicher im Boot ist, haben uns die nahen Verfolger überholt und so wird
es nur ein 8. Platz.
Bei Gulasch, Fischbrötchen und Freibier lassen wir den Abend
ausklingen.
Samstag, zweiter Wettfahrttag: Malte sitzt wieder im Boot. Die
Streamline wird aufgeriggt und es geht los auf die Bahn. Bei etwa 3 Windstärken
und strahlenden Sonnenschein waren es schöne Segelbedingungen. Doch das
Startschiff für unsere Bahn A lässt auf sich warten und kommt erst mit
Verspätung längsseits eines anderen Motorboots zum Start. Das sieht doch sehr
nach Wettfahrtleiteralbtraum #1 aus, kaputtes Startboot.
Der Start zur 3. Wettfahrt gelingt nicht ganz so ordentlich,
dank einer kleinen Match-Race-Einlage mit/gegen Herrn Kadelbach. Auch die
Taktik auf der Kreuz lässt immer wieder zu wünschen übrig, der Wannsee macht
einem das aber heute auch nicht einfach. Zwar kommen wir immer wieder an die
Führenden heran, aber jedes überholte Boot wird auch wieder verloren. Wir kommen
als 4. ins Ziel, als Wehrmutstropfen erfahren wir schon das der Sieger der
Wettfahrt einen Frühstart hatte und später an Land stellen wir fest das das
gleiche Schicksal auch den drittplatzierten getroffen hat. Damit sind wir für
diese Wettfahrt auf den 2. Platz vorgerückt.
Die zweite Wettfahrt des Tages läuft besser. Die Startkreuz
nach rechts war richtig, nur Carlo auf der 2076 fährt noch weiter in die
Abdeckung der Insel vor Kladow, bekommt einen sehr guten Dreher nach der Wende
und kommt vor uns wieder raus. Auch Wiebke, dieses Mal auf dem Präsi-Boot 2073,
hatte es über links vor uns geschafft. Auf dem ersten Down-Wind überholen wir
sie wieder und kommen kurz hinter Carlo an Tonne 3 an. In der zweiten Runde verkürzen
wir zwar unseren Rückstand auf den Führenden kommen aber leider nicht vorbei,
also 2. im Ziel.
Beim 3. Start dann ist die Eingewöhnung endlich beendet und
wir fahren den Startvorsprung unangefochten bis ins Ziel.
Der Wind hat merklich abgenommen als das Vorbereitungssignal
zur vierten Wettfahrt ertönt. Der Start ist gut, auf der Kreuz treiben wir
schnell, dank des Umtrimmens in der langen Pause zur 4. Wettfahrt. Die Luvmarke
runden wir an 3. Position. Auf dem Vorwindkurs überholen wir das Führungsduo durch
konsequentes suchen von Windfeldern. Den Vorsprung sichern wir über die zweite
Kreuz, doch ab hier ist erstmals bleierne Flaute. Das Feld schiebt sich wieder
neu zusammen bis alle mehr oder weniger auf gleicher Höhe liegen. Dann hat die
Wettfahrtleitung doch noch Erbarmen mit uns und ein Motorboot zieht vorbei und
zeigt uns die Flagge N: Abbruch der Wettfahrt. Natürlich setzt kurz danach der
Wind wieder ein, aber wir sind ganz froh, da das Flautenloch uns wahrscheinlich
eh den Sieg gekostet hätte.
Am Land gibt es im Anschluss das berühmte Senatspreis
Abendessen mit ganzen Schweinen vom Spieß, Büfett mit allem Drum und Dran und
natürlich Freibier. Bei vorzüglichem Essen und Gerstensaft sitzen wir mit den
anderen Seglern zusammen und lassen die beiden Tage Revue passieren.
Der Sonntag begrüßt unsein wenig rauer. Gute 5 Beauforts
wühlen den Wannsee auf, aber die Sonne lässt uns nicht im Stich. Umtrimmen ist
sehr notwendig, aber als eingespielte Crew können wir bei dem starken Wind unsere
Vorteile voll ausspielen. Die Starts laufen gut, die Manöver sind erste Sahne und
wir können uns in den ersten beiden Wettfahrten mit klaren Siegen krönen. Nach
der zweiten Wettfahrt geht das große Rechnen los: müssen wir noch die letzte
Wettfahrt mitsegeln oder reicht es schon mit den beiden Streichern um nicht
mehr vom Thron gestoßen werden zu können. So richtig sicher sind wir uns nicht,
haben uns da ja auch schon mal ordentlich vertan, also segelten wir die 3.
Tageswettfahrt mit. Es ist ja schließlich auch Hammer-Wetter, wenn auch
mittlerweile ein wenig flauer.
Der Start ist gelungen doch an der 1 sind Wiebke und Crew
trotzdem vor uns. Auf dem Down-Wind können wir an ihnen vorbeiziehen, aber
unsere Achillessehne, die Spibergung geht mal wieder
schief. Ist zwar diesmal nur eine Kleinigkeit, aber wir können nicht sofort ein
Halse um die Tonne machen und Wiebke rutscht wieder durch. Auf der zweiten
Kreuz setzen wir alles auf Angriff, kommen noch mal ran. Auf dem zweiten
Vorwindkurs versuchen wir es alternativ über die linke Seite, aber die Halse
ist kein Glanzstück und der Dreher ist auch nicht mit uns. So bleibt es dann
bei Platz 2 im Ziel.
Malte und Simon segeln das Boot zurück, setzen mich aber
vorher auf eine Streamline vom „Berliner“, damit ich das Auto holen kann. Bei
uns wird dann schnell das Boot abgebaut und ab geht es zur Siegerehrung in den
Berliner Yacht-Club.
Sieger des Senatspreises 2012 in der Streamline-Klasse wurde das Streamline-Team Berlin, die GER 2065, also Wir!
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