Nachdem im letzten Jahr der Cela-Cup abgesagt werden musste,
ging es dieses Jahr mit neun Streamlines, über 20 H-Booten und knapp 20 Drachen
im VSaW auf den Wannsee. UnserZiel: den Cela-Cup zu gewinnen.
Samstag um 8:15 Uhr Treffpunkt im Klub. Die Streamline
musste aufgebaut und gekrant werden. Simon und Malte segelten sie anschließend
an den Wannsee, ich fuhr mit dem Auto, kaufte auf dem Weg noch Verpflegung für
das Wochenende, meldete im VSaW und fuhr dann mit unserem Klassenpräsi aufs
Wasser, um dort zu Malte und Simon überzusteigen.
Etwa drei Windstärken und schönes Wetter waren vorhergesagt,
so dass es zu einem schönen Wochenende werden konnte.
Um kurz nach 11 Uhr war das erste Ankündigungssignal. Der
Start am Startschiff verlief ohne Probleme, wir lagen über dem gesamten Feld
und konnten die Winddreher gut mitnehmen. Als Erster erreichten wir die Tonne
1, suchten und fanden die Windfelder auf dem Downwind, denn der Wind auf der
Großen Breite war nicht überall gleich gut, und passierten als Erster das
Luv-Tor. Ohne größere Patzer absolvierten wir die folgenden zwei Runden und
gelangten als Erster ins Ziel. Also ein schöner Start-Ziel-Sieg in der ersten
Wettfahrt. Fing ja schon mal sehr gut an.
Zweite Wettfahrt: Wieder Start am Startschiff und dann mit
freiem Wind zur Tonne eins. Unsere Seite war nicht ganz bevorteilt, trotzdem
rundeten wir als Zweite das Luv-Fass. Die 2055 überholten wir gemütlich in Luv
und ohne viel Hektik erreichten wir das Gate, wo wir wieder die richtige Tonne
nahmen. Auf den folgenden Kreuzen kam uns die 2076 immer wieder in die Quere.
Mit den richtigen Windfeldern auf den Vorwindkursen blieben wir aber weiter vor
ihnen. Zweiter Zieleinlauf wieder als Erster.
Dritte Wettfahrt: Während des Startverfahrens näherte sich
ein Schubverband der Startlinie, die genau übers Fahrwasser reichte. Erst war
die Tonne, eine Minute später das Startschiff und wieder kurze Zeit später die
Tonne bevorteilt. Der Schuber würde beim Start die Linie kreuzen, also
entschied sich Malte für das Startschiff. Bei 30 Sekunden war klar, dass es die
falsche Seite war, und der Schuber teilte die Linie genau in zwei Hälften. Der
Wettfahrtleiter hatte zum Glück Erbarmen mit uns und brach den Start ab.
Der zweite Versuch verlief ohne größere Probleme. Auf der
Kreuz erwischten wir nicht immer die richtigen Dreher und rundeten die Tonne 1
mitten im Feld. Auf dem Downwind überfuhr uns dann auch noch einer der
Verfolger, aber wir konnten noch einige Plätze gut machen. Die zweite Kreuz
verlief besser und wir erreichten als Dritter das Luv-Fass. Der zweite
Vorwindkurs wurde problematisch. Durch zwei misslungene Startversuche der
Drachen waren diese und die H-Boote nun direkt voraus, bei über 40 Schiffen gab
es auch kein freies Plätzchen mehr, um mit freiem Wind dort hindurch zu kommen.
Eine Halse nach der anderen war angesagt, um im Zickzack-Kurs durch die sehr
viel langsameren Boote zu kommen. Die Halsen verliefen gut, aber hektisch war
es trotzdem. Der Führende und sein Verfolger konnten auf der dritten Kreuz
ihren Vorsprung noch etwas weiter ausbauen und hatten auf dem letzten Downwind
etwa 300 bis 400 Meter Vorsprung. Wir blieben in der Mitte und siehe da, genau
dort ging eine starke Böe entlang. Halbwind, Simon und ich im Trapez, der Wind
hatte um etwa 30° gedreht, schossen wir förmlich an den beiden vor uns vorbei,
die 2073 halste noch kurz vor uns, deckte uns dann aber nicht mehr ab. Sie
gingen um die rechte, wir um die etwas bevorteilte linke Tonne auf die kurze
Zielkreuz. Wir deckten die 2073 und passierten zum dritten Mal an diesem Tag
als Erster die Ziellinie.
Dank des Winddrehers musste der Kurs umgelegt werden. So
richtig wollte der Wind aber nicht aus einer konstanten Richtung kommen. Mit
abnehmendem Wind wurden dann alle weiteren Wettfahrten für den Tag abgebrochen, so dass wir noch Zeit für ein paar akrobatische Übungen hatten.
Im VSaW gab es Freibier und anschließend noch ein Abendessen,
auf welches wir noch viele, viele Stunden warten mussten.
Sonntag: Schöner Wind, konstante 3 mit Böen Richtung 4 bis
5, viel Sonne und wieder drei angesetzte Wettfahrten.
Vierte Wettfahrt: Die Starttonne war klar bevorteilt, aber
irgendwie bekam das keines der anderen Teams so richtig mit. Wir machten einen
gewagten Steuerbord-Start, fuhren über das gesamte Feld drüber und auf die
windstärkere rechte Seite. Einige fuhren mit uns nach rechts, wir hielten uns
jedoch weit in Luv davon. Nun kam auch noch ein Schuber, den wir und die 2055
gerade noch so passieren konnten. Das restliche Feld musste abdrehen und verlor
dadurch wichtige Meter. Den schon vorher festgestellten Winddreher nahmen wir
gut mit und hatten nach nur einer Wende einen perfekten Anlieger zur Luv-Tonne.
Alle Manöver klappten, wir segelten defensiv, deckten unsere Verfolger und
konnten den Abstand zu ihnen kontinuierlich ausbauen. Mit etwa 30 Sekunden
Vorsprung gelangten wir zum vierten Mal auf Platz eins.
Die fünfte Wettfahrt wurde nach nur einer Runde abgebrochen
– dabei war sie die bis dahin interessanteste. Auf der Startkreuz war keine
Seite wirklich bevorteilt und so rundeten die ersten sechs Streamlines das
Luv-Fass innerhalb weniger Sekunden.
Aufgrund der ständigen Dreher von 30°und mehr gelang es der
Wettfahrtleitung erst mal nicht, eine neue Bahn auszulegen. Erst gegen 14 Uhr
kam es zum letzen Start der Regatta. An diesem Punkt zahlte sich unser
konstantes Erster-Werden aus: Wir konnten unseren Streicher nutzen, um anstelle
der fünften Wettfahrt schon Richtung KaR zu segeln und pünktlich zur
Siegerehrung wieder im VSaW zu sein.
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