Montag, 9. Mai 2011

Team J80 - Training/Anbaden Schilksee

Holy Moly, war das ein Sonnabend.
Aufgebrochen, um einen schönen Segeltag bei Sonnenschein und entspannten 12-14 Knoten zu verleben, wurden wir mit deutlich mehr Wind belohnt. Nichts mit entspanntem Sonnenbaden auf der Kante während Malte seine Steuerkünste optimiert. Der Reihe nach.
Wir hatten uns mit dem Team PIKE mit dem Steuermann Martin Menzner zum Training verabredet. Einige Schläge am Wind zum Trimmabgleich und Downwind-Training stand auf dem Programm. Motiviert durch das Wetter haben wir die üblichen Abläufe etwas schleifen lassen und waren nach einigen Scharmützeln mit dem Hafenmeister recht schnell im Wasser. Raus aus dem Hafen und los ging es. Wir hatten noch etwas Zeit bevor Martin mit der PIKE zu uns stoßen wollte. Während der MAIOR hatten wir Schwächen beim Gennackerbergen gezeigt. So tranierten wir Bergemanöver bei ordentlicher Welle und zunehmendem Wind. Anschließend haben wir zusammen mit der PIKE an unserem Amwindtrimm gearbeitet. Zurück Richtung Schilksee konnten wir die 13 Knoten unter Gennacker knacken. Das Bergemanöver lief nicht schlecht. Kurze Absprache mit der PIKE und dann passierte es: beim erneuten Gennackersetzen haben wir das Tuch verloren und fuhren drüber. Nach langem Kampf zogen wir zwei "Gennacker" aus dem Wasser. Sch...., eine tiefe Depriphase übermannte mich. Wir brachen das Training ab und beschlossen unter Groß nach Schilksee zu fahren und aus dem Wasser zu gehen. Immerhin erreichten wir nur unter Groß immer noch Geschwindigkeiten über 9 Knoten. Dann bemerkten wir, dass die Luke weder zu und noch abgeklebt war. Dafür durften wir das Wasser aus der Bilge pumpen.
Was für ein Tag. Aber er war noch nicht zu enden. Es kommt noch besser.
Im Südhafen am Kran angelegt, legte sich die depressive Stimmung wieder. Immerhin konnten wir Verbesserungen bei unserem Amwindtrimm verzeichnen. So machten wir das Schiff zum Kranen klar. Ich nestelte am Ruder herum und wollte es aus dem Wasser heben. Ein Windstoß verhinderte mein Vorhaben und das schlüpfrige Ruderblatt rutschte mir aus der Hand. Ich konnte es nicht glauben, aber das Ruderblatt trudelte gen Hafenbeckengrund. Unglaublich aber wahr, es lag auf dem Grund. In mir brach einiges zusammen, was für ein Sch...tag. Meine Erstarrung lößte sich, als Malte neben mir auftauchte und nachfragte, was denn sei. Ich zeigte auf den weißen Schimmer unter Wasser. Malte riss sich kurz entschlossen die Kleider vom Leib und plante ins Wasser zu springen, um das Ruderblatt zu bergen. Martin konnte noch eine Schwimmbrille organisieren und schon war Malte auf Tauchgang. Die Wassertiefe betrug dort immerhin 4,7m laut einem Ultraschall vom Motorboot nebenan. Der erste Gang war auch schon erfolgreich. Malte konnte das Ruderblatt an die Wasseroberfläche bringen. Was für ein Kerl. Ich bin mir nicht sicher, wer mehr gefroren hat, Malte oder wir, die mindestens auf ähnlichem Level mitgefühlt haben. Das Wasser war mit 9°C erbärmlich kalt.
DANK DIR MALTE!
Mit Ruderblatt und zerrissenem Gennacker ging es dann auf die Rückfahrt nach Berlin. Da ein neues Tuch her muss, werden die geplanten Rumpfarbeiten in Eigenregie erledigt statt in einer Werft. Apropos Werft, nee das ist eine andere Geschichte, aber auch nicht schlecht.
Soweit vom Anbaden im Südhafen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen