Nach unserem intensiven Trainingslager am Gardasee, fühlten wir uns
sehr gut vorbereitet für einen erfolgreichen Start in die neue Saison.
Wir haben alles dafür getan um die letzten Feinabstimmungen zu
optimieren und haben viel Wert darauf gelegt, die Crewzusammensetzungen
konstant zu halten.
Eine Woche vor dem Chiemsee-Event gab es plötzlich riesige
Personalprobleme auf der Steuermannposition. Wir konnten noch soviel planen und
absprechen - manchmal gibt es eben wichtige berufliche oder persönliche
Ereignisse, die die Teilnahme an einem Segelevent während eines normalen
Werkstages verhindern...
Uns allen war klar, dass
damit schon am ersten Spieltag unsere Saisonziele in Gefahr geraten und unsere
vielen Trainingsstunden ihre Wirkung auf dem Chiemsee nicht voll entfalten würden.
Daher suchten wir fieberhaft nach einer Lösung, führten viele
Gespräche und analysierten unsere Optionen. Zu allem Überfluss kam noch dazu,
dass uns in der letzten Vorbereitungswoche kein Trainingsboot zur Verfügung
stand. Eine neue Crewzusammensetzung hatte also nur 20min Einsegelzeit vor der
ersten Wettfahrt...
An dieser Stelle
möchte ich allen Anhängern des KaR-Bundesliga-Teams und unseren Klubmitglieden
versichern, dass kein Mitglied des Teams die Saisonziele fahrlässig und ohne
wichtige Gründe gefährden würde. Dafür hat jeder Einzelne viel zuviel Zeit und
Engagement für dieses Projekt in die Waagschale geworfen.
Wir entschieden uns, die ersten Wettfahrten mit Simon, Thilo,
Florian und Felix als Steuermann zu absolvieren. Felix erhielt von Malte, Paul
und Saskia ein mehrstündiges Briefing, in dem alle möglichen Situationen und
Erfahrungen besprochen wurden.
Gleichzeitig kontaktierten wir die Liga-Leitung um die Möglichkeiten
eines Steuermannwechsels ab dem zweiten Tag zu erfragen.
Die
Verantwortlichen der Liga zeigten sich sehr kooperativ und genehmigten uns,
Malte nach dem ersten Wettfahrtag als Steuermann "einzuwechseln".
Mit unserem vollstem Vertrauen im Gepäck, machten sich Felix,
Florian und Thilo am Donnerstagabend auf den Weg nach Prien. Gegen 23.00 Uhr
sammelten sie noch Simon am Münchner Flughafen ein, um dann gegen kurz nach
Mitternacht die gebuchte Schlafstätte am Chiemsee zu erreichen.
Am nächsten Morgen
herrschte im Südosten Bayerns dichtes Schneetreiben bei Temperaturen um den Gefrierpunkt. Der fehlende Wind ermöglichte
weitere intensive Absprachen des neuformierten Teams. Als gegen Mittag die Startverschiebungsflagge
niedergeholt wurde, waren sie bereit und motiviert alles zu geben um möglichst
wenig Punkte zu kassieren.
Die
Sicht war bescheiden, die versprochene Aussicht auf die Berglandschaft nicht
mal zu erahnen und es war nach wie vor verdammt kalt. Dazu kam, dass unser Team
ca. 40min auf dem Wechsel-Motorboot ausharren musste, da alle Teams vor ihrer
ersten Wettfahrt eine Einsegelzeit von 20min hatten und das jeweils folgende
Team schon auf dem Motorboot zu sitzen hatte.
Nach dem "Schockfrosten" wurden die ersten Wettfahrten bei
leichtem Westwind gestartet. Im Tagesverlauf steigerte sich der Wind von 4-5kn
auf 7-11kn um gegen 16 Uhr wieder einzuschlafen.
Nebel
und Schneegestöber machten ein Zuschauen den ganzen Tag über nur sehr
eingeschränkt möglich. Unser Team ersegelte in dieser Zeit die Plätze 6,6,5,5,6
und 5. Zwischen den Wettfahrten wärmten sich die Segler in den beheizten Zelten
bei Suppe und Tee auf oder wurden mit warmen Worten von Familie Wehder und
Manne motiviert.
Das
Ergebnis des ersten Tages, Platz 18, sieht schlecht aus und entspricht auch
nicht unserem Anspruch. Bei näherer Analyse wird aber auch klar, dass wir in
den Wettfahrten nie deutlichen Rückstand hatten - dass es wirklich nur um ein
paar fehlende Meter ging, die unter den gegebenen Umständen leider zu erwarten
waren.
Fazit des Freitages:
Es
hätte noch schlimmer kommen können, die Moral und Stimmung im Team war gut aber
zum Feiern gab es nichts !
Die
Organisation des CYC war herausragend und das Durchhaltevermögen der Mobo-
Crews bewundernswert !
Der Schnee ging langsam in Regen über und beim Essen im Bayerischen
Hof erwarteten wir die sichere Ankunft von Malte, Katha und Judith.
Der Samstag stand im Zeichen des Wetterumschwunges. Die Sonne weckte
uns und wir konnten erkennen in welcher schönen Landschaft wir hier segeln
durften. Malte übernahm das Steuer und die schneebedekten Berge bildeten eine
wunderschöne Kulisse beim Auslaufen.
Nach
einem guten Start waren wir beim Kreuzen zweimal auf der falschen Seite und
unsere Hoffnungen erhielten einen erneuten Dämpfer. Drehender Wind aus südwest
mit 3-7kn machte allen Teams zu schaffen - die Seitenwahl wurde zur Lotterie.
Im 23.Rennen war es endlich soweit. Unser Team startete durchwachsen auf der
grauen J70, konnte aber mit gutem Speed auf der rechten Seite punkten und fuhr den
ersten Tagessieg ein. Das Rupenhorn ertönte, die Stimmung stieg, wir fieberten
dem nächsten Rennen mit KaR- Beteiligung entgegen.
Der
Wind hatte in kürzester Zeit um fast
180 Grad gedreht, kam aus Osten undhatte nur noch 5-6kn drauf - Tendenz fallen. Wir bekamen an diesem Tag nur noch eine Chance, die wir mehr oder weniger mit einem 3.Platz nutzten. Nach langer Wartezeit war dann gegen 16:30 Uhr Feierabend.
180 Grad gedreht, kam aus Osten undhatte nur noch 5-6kn drauf - Tendenz fallen. Wir bekamen an diesem Tag nur noch eine Chance, die wir mehr oder weniger mit einem 3.Platz nutzten. Nach langer Wartezeit war dann gegen 16:30 Uhr Feierabend.
Beim
Bayerischen Abend wurden die Erfahrungen des Tages ausgewertet und die
Hoffnungen auf den Sonntag vertagt, der viel Sonne und vor allem Wind
versprach.
Fazit des Samstages:
Da geht noch was
- auf Platz 17 verbessert und die nächsten Gegner in Reichweite.
Für
Sonntag war ab 8:30 Uhr Startbereitschaft angesetzt. Der Wettfahrtleiter war
entschlossen soviel Wettfahrten wie möglich über die Bühne zu bekommen. Die
Sonne war rechtzeitig da, der Wind ließ noch etwas auf sich warten. Erst gegen
10:00 Uhr nahm er die Arbeit mit 4-7kn auf. Nach
überzeugenden Rennen konnten wir stolz auf einen 2. und einen 1. zurückblicken.
Damit sprangen wir kurzfristig auf Platz 15 in der Gesamtwertung.
Zur
Mittagszeit drehte der Wind von Ost auf Nordost und nahm im weiteren Verlauf
bis auf 14kn zu. Der Kurs wurde entsprechend verlegt und die Wettfahrtleitung
gab jetzt richtig Gas. Ein Rennen nach dem anderen wurde gestartet. Für uns
lief es in dieser Phase durchwachsen. Mit einer 6, 3, 6, 3 Serie und einiger
starker Auftritte unserer unmittelbaren Tabellennachbarn, wurden wir wieder auf
Tabellenplatz 17 versenkt.
Fazit des Events:
Wir
durften an einem nahezu perfekt organisierten Segelbundesliga-Event teilnehmen.
Wir haben in beiden Crew-Konstellationen ansprechende seglerische Leistungen
gebracht, die aber für das hohe Niveau der 1.Segelbundesliga nicht immer
ausreichend waren.
Das
Team ist noch enger zusammengerückt und die Motivation für den kommenden
Spieltag in Lindau am Bodensee ist sehr hoch !
Vielen Dank an alle Unterstützer
und Daumendrücker !
Der Bericht wurde von Dirk verfasst.
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