Donnerstag, 21. Mai 2015

Riva Cup - Gardasee



Da die Briten zwischen WM und Euro keine Zeit mehr für den Gardasee gefunden haben sind wir nur vier deutsche Teams. Am Montag um 5:30 machen wir uns auf den Weg und sind nach 13 Stunden ohne Zwischenfall in Riva. Am Dienstag ist erstmal Basteln angesagt, die neue Mastnut bekommt von mir an den Enden jeweils noch ein Kohlepatch und das muss sauber aufgetrennt werden. Um 18 Uhr machen wir uns schon mal mit der komplizierten Slip-Situation vertraut und segeln im abflauenden Wind eine Proberunde.

Die kleine i14 Flotte an der Rampe

Die Rampe ins Wasser ist sehr kurz und zu Flach um das Ruder runterzuklappen. Da der Wind immer genau auf die Rampe steht muss das Boot vorwärts geslipt werden, dabei sollte man nicht, wie ein 505er Team es vorgemacht hat, seinen Slipwagen in den Abgrund hinter der Rampe sinken lassen.
Wenn dann neben der Rampe Schwert und Ruder eingesteckt sind verhindert ein langer Balken unter Wasser das Losfahren. Der Steuermann muss balancieren, der Vorschoter sich zum Ende des Balkens vortasten und dann aufspringen, eine dritte Person wird benötigt um das T-Foil von Balken und Rampe abzuhalten und dem Boot genug Schwung für die erste Wende mitzugeben.
Das Anlegen ist nicht weniger spannend. Mit dem Großsegel unten hat man nur einen Versuch: 15m vor der Rampe muss der Vorschoter die Fock ausklinken, an den Bugspriet springen und im Wasser möglichst stark bremsen. Dann schnell auf die Rampe stellen und das Boot so anhalten, dass das Schwert nicht gegen die Kante fährt. Durch viele hilfsbereite Hände an der Rampe ist bei niemandem was kaputt gegangen. Selbst die 505er hatten teils große Probleme, einmal musste ich mit Straßenklamotten ins Wasser springen und ein halb gekenters Boot, dass die Rampe verfehlt hatte, von den Felsen schieben.

Downwind Action

Mittwoch stand die traditionelle Bastardo Langstrecken-Ragatta an. Mit drei Teams und Pfadfinder-Start ging es los, Wendemarke sollte eine 15km entfernte Insel vor Malcesine sein. Obwohl die Surfer am Horizont ordentlich Wind hatten ging bei uns erst mal gar nichts. Dann scheidet leider auch noch ein Team mit abgebrochenem Kardangelenk am T-Foil Getriebe aus. Nur noch zu zweit fahren wir in die Mitte des Sees und unsere Gegner versuchen es direkt an der Felswand. Wir haben Glück und erreichen als erste den starken Südwind. Trotz einer Kenterung können wir einen gigantischen Vorsprung herausfahren. Auf etwa halbem Wege lässt der Wind langsam nach, nach kanpp drei Stunden Kreuz sind wir schon an der markanten Burg, jedoch noch nicht an der Insel. Das andere Team, welches uns mittlerweile eingeholt hat, schlägt einen Neustart vor und Vorwind geht es wieder zurück. Obwohl wir solche Bedingungen noch nie hatten klappen die Halsen während das andere Team dreimal umkippt. Kurz vor dem Ziel dreht der Wind heftig, das Boot wendet plötzlich unter Gennaker und es wird noch mal spannend. Wir bekommen aber alles unter Kontrolle und überqueren nach 4 Stunden als Sieger die Ziellinie.

Starker Nordwind am Freitag
Im eigentlichen Riva Cup am Donnerstag läuft es dann nicht so gut. Der Südwind ist noch stärker und bei einer Kenterung auf der ersten Startkreuz wickelt sich die Fock ums Vorstag. Ewig liegen wir im Wasser, als wir das Boot schließlich aufrichten können ist im Bug alles verdreht und der Gennaker nicht mehr einsatzbereit. Am Freitag dann heftiger Nordwind: maximal depowered können wir das Boot an der Kreuz kaum halten. In einer Wende bleiben wir wieder stehen, treiben rückwärts und kentern ziemlich nah an der Felswand. Als die Wellen über unser Rig rollen springt der Kicker vom Mast und nach vielen Versuchen ihn wieder anzubauen lassen wir uns schließlich ohne Segel abschleppen. Bei der Übergabe unseres Großsegels von einem Motorboot zum anderen fällt es leider ins Wasser und wird überfahren, ein Loch im Top ist die Folge.

Am Samstag versuchen wir es nicht mehr, der Wind hat dann aber doch deutlich abgenommen und wäre gut segelbar gewesen. Ein ziemlicher Tiefschlag, aber immerhin ist noch alles heil und gelernt haben wir trotzdem eine Menge. Dafür segeln Phillip und Malte in der Dyas auf den dritten Platz!
Das Programm an Land ist überragend, nur ein Tag schlechtes Wetter, jeden Tag gut essen und danach mit den anderen Seglern in die legendäre Oca Bar.

KaR Teamfoto

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