Der Mittsommertag begann für uns mit strahlendem
Sonnenschein und einem zünftigen bayrischen Frühstück in Hansis Wohnküche.
Gemeinsam mit ihm und seiner Crew nahmen wir das restliche Wegstück in Angriff
und landeten nach einer kurzen unfreiwilligen Erkundungstour samt Hänger am
Ufer des Achensees im Yachtklub Achenkirch. Entspannt wurde die Streamline
gekrant und auch das Maststellen bewältigten wir trotz unverhältnismäßiger
Wellen der Achenseefähre problemlos.
Pünktlich zum Start um 13 Uhr setzte die
Thermik mit 3 Bft aus Nord ein. Das Alpenpanorama und die türkise Farbe des
Sees beeindruckten – Augen für die Gegner hatten wir trotzdem und wurden mit
einem Start-Ziel-Sieg in der ersten Wettfahrt belohnt. Die Wettfahrtleitung
ließ nichts anbrennen und startete direkt nach dem Zieldurchgang der letzten
Streamline das nächste Rennen. Etwas übermütig produzierten wir einen
Frühstart, der von der Wettfahrtleitung erst nach kurzer Flaggensuchpause
angezeigt wurde, tauchten wieder in die Linie ein und mussten uns während der
folgenden drei Runden Platz um Platz nach vorne kämpfen. Als Vierte überquerten
wir die Ziellinie und waren durch die Erfahrung aus der letzten Pause auf das
zackige Startverhalten der Wettfahrtleitung vorbereitet – zu gut anscheinend,
denn der nächste Frühstart folgte… Etwas empört, da sich andere Frühstarter aus
Sicht des Wettfahrtleiters prompt bereinigt hatten und wir einen größeren
Schlenker zurücksegeln mussten, ging es ins nächste Rennen. Mit dem Versuch,
die Dreher und Böenfelder des Bergsees bestmöglich mitzunehmen, segelten wir
uns auf einen dritten Platz im dritten Rennen. Trotz körperlicher
Belastungserscheinungen gelang es uns, in der vierten Wettfahrt noch mal die
Kräfte zu bündeln und nach einem konzentrierten Start einen Start-Ziel-Sieg
einzufahren.
Quelle: http://streamline-kv.de/wp-content/uploads/2014/06/Streamline-Achensee-YKA-2014_-5.jpg |
Begeistert von diesem tollen Segeltag mit phantastischen
Bedingungen und einer beeindruckenden Bergkulisse ließen wir uns das Stegbier
schmecken. Was für ein Tag – gefühlter Urlaub und ein Tagessieg!
Nach einem Segleressen im Yachtklub Achenkirch schlenderten
wir entlang des Seeufers ins Dörfchen, um uns das Deutschland-Ghana-Spiel im
Café SeeEck zu Gemüte zu führen. Im Stockfinsteren wartete nach der
Nachtwanderung mit Glühwürmchen und Sternenhimmel noch ein schneller Zeltaufbau
auf uns, bevor wir in den Tiefschlaf fielen.
Nach einer weiteren eher kurzen Nacht folgte wieder ein
feudales Frühstück vor dem Wohnmobil einer weiteren Chiemseer Streamline-Crew,
die uns am Abend zuvor spontan zu Latte Macchiato und anderen luxuriösen
Leckereien eingeladen hatten. Ein echtes Postkarten-Frühstück mitten in den
Alpen!
Der erhoffte Wind setzte passend zur Planung des
Wettfahrtleiters um zehn Uhr ein, so dass wieder zügig gestartet wurde. Um den
ersten Platz in der Gesamtwertung zu verteidigen, war klar: Die 2073 muss
hinter uns bleiben. Wir versuchten viel, aber insgesamt 90 kg mehr auf der
Kante und im Trapez zahlen sich bei 3-4 Bft dann doch aus. Axel und Crew
überquerten als Erste die Ziellinie und sicherten sich damit den Gesamtsieg. Allerdings
gelang es uns mit unserem Trimm immerhin an der 2047 dranzubleiben – durchaus
ein Erfolg!
Schnell war das Boot reisefertig für den Gardasee verpackt
und für den nächsten Monat auf dem Vereinsgelände geparkt, so dass wir nach der
Siegerehrung auf Platz 2 des Treppchens noch ein Stündchen das Urlaubsgefühl am Seeufer genossen und uns
dann mit Zwischenstopp am Tegernsee hängerlos gen Berlin aufmachten.
Wenn auch nicht pünktlich zum Tatort, aber immerhin zu einer
alltagstauglichen Zeit erreichten wir Berlin gegen elf Uhr und waren uns einig:
Dieses Wochenende war jeden einzelnen Kilometer wert!
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