Freitag um 19 Uhr fahren wir
(Franzi, Katha, Malte und Thilo) aus dem KaR ab – mit dem Ziel: Utting am Ammersee und dem
Streamline Alpenpokal am 15./16. September. Die Streamline ist schon vor Ort,
da wir sie auf dem Rückweg vom Gardasee im Augsburger Segel Club abgestellt
haben. In den Zimmern und Kammern im Bootshaus des ASC fallen wir um 2 Uhr in
einen recht kurzen Schlaf. 8 Uhr – der Wecker klingelt, ab in den Ort und beim
Metzger Leberkässemmeln frühstücken und dann wieder zurück und Boot aufbauen
und kranen. Parallel muss die Anreise des vergessenen Wanderpokals zu Ende
organisiert werden. Wir haben Glück und finden über die Mitfahrzentrale auf
Anhieb Alexander, der den Pokal mit nach München bringt. Darüber hinaus sind
aber noch eine Vielzahl von anderen Personen in die Logistik des Transportes
eingebunden. Euch allen herzlichen Dank dafür! Der Pott ist auf dem Weg, das
Boot schwimmt. Super!
Kurz nach 11 Uhr, nach der
Steuermannsbesprechung, geht es aufs Wasser. 2 Bft aus West, bewölktes Wetter
und 11 weitere Streamlines erwarten uns. Für die ersten zwei Wettfahrten an
diesem Tag braucht man starke Nerven: der Wind dreht bis zu 40 Grad. Nach einem
Start zur ersten Wettfahrt mit Hindernissen, wir werden von einer mit Schwung
von hinten ankommenden Streamline kräftig gegen das Stahlstartschiff gedrückt,
kommen wir doch noch erstaunlich gut weg. Den 2. Platz am Luvfass können wir
zwei Runden bis ins Ziel verteidigen. Kay (2047) wird erster, Axel (2079) hinter
uns dritter. Mit diesen Teams werden wir uns wohl noch weiter beschäfftigen
müssen. In der zweiten Wettfahrt können wir auf der ersten Runde einen großen Vorsprung
heraussegeln. Bei normalen, konstanten Bedingungen wäre dies jetzt eine sichere
Sache – nicht aber hier und heute. Klassisches Verteidigen ist nicht möglich.
Ein kleiner Fehler auf der zweiten Kreuz lässt die beiden oben genannten Boote
dann auch durchrutschen. Wir werden in diesem Rennen Dritte.
Nun schläft der Wind komplett
ein, die Sonne kommt raus und wir denken schon über einen Paddelausflug nach Herrschingen
mit einem Besuch beim Kloster Andechs nach. Wir sind durstig. Aber eine kleine
Front bringt frischem Wind aus Nord. Der Start zum dritten Lauf gelingt gut am
Pinend. Wir segeln kurz nach links raus, erwischen einen Linksdreher als erste
und legen vor dem gesamten Feld um. Diesmal lassen wir uns nicht mehr überholen
und sichern uns unseren ersten Tagessieg. Auf der Startkreuz der vierten
Wettfahrt läuft es dann aber schlecht und wir kommen nur als sechstes Boot an
der Tonne 1 an. Auf dem folgenden Vorwindkurs können wir mit gutem Bootsspeed
und den Halsen an der richtigen Stelle auf 2 hinter der mit Vorsprung führenden
2079 vorfahren. Kay und Crew folgen uns dicht. Auf der zweiten Kreuz ändert
sich kaum etwas. Erst auf dem zweiten Downwind lösen wir uns von unseren
Verfolgern und holen nach vorne deutlich auf. In Schlagdistanz entscheiden wir
uns zum Angriff. Axel, Carsten und Adrian verteidigen hart. Halse folgt auf
Halse und es wird unter Spi bis auf Amwind hochgeluvt. Die 2047 kommt dadurch natürlich
wieder sehr nahe, sie kommen aber vor dem Leefass nicht vorbei. In einer
letzten Halse sichern wir uns dann doch kurz vor dem 3-Längen-Kreis die
Führung, haben aber eine große Baustelle. Spi noch nicht ganz unten, schon
wieder auf dem Amwind-Kurs und von der Fock ist noch nichts zu sehen. Auf der
kurzen Zielkreuz können wir zwar Axel (2079) hinter uns lassen, aber GER-2047
profitiert dann doch letzendlich von unserer Matchraceeinlage und wird Erster.
Damit liegen wir nach dem ersten Tag mit einem Punkt Rückstand auf die 2047 auf
dem zweiten Platz; zwei Punkte hinter uns liegt die 2079.
Am Sonntag ist erst einmal
Startverschiebung – zu wenig Wind. Dann setzt sich doch noch etwas Wind aus
Nord durch und die Wettfahrtleitung schießt das letzte fünfte Rennen um halb 2
an. Konstanter Wind ist Mangelware, wir erwischen den Wind aber recht gut und
können als zweites Boot um die Tonne 1
gehen. Die Konkurrenz um die Gesamtwertung liegt weit hinten. Auf dem
Vorwindkurs schieben wir uns dann noch am führenden Boot vorbei. Der auf der
zweiten Kreuz rausgesegelte Vorsprung schmilzt dann beim zweiten Mal Runden der
Luvtonne schnell, da wir ein Parkticket im Flautenloch ziehen. Auf einem sich
ewig hinziehenden Downwind bleiben wir knapp vorne, die 2047 und 2079 haben
sich aber wieder an uns rangeschoben. Es reicht. Wir werden Erste, die 2047 Zweite.
Somit gewinnen wir den Alpenpokal punktgleich vor Kay, Michael und Max. Der
Ausflug in den Süden hat sich gelohnt.
hooooray
AntwortenLöschen