Kieler Woche 2012 vom 16. bis zum 20. Juni 2012
Ursprünglich hatten wir, also
Malte, Thilo und Simon zur Kieler Woche 2012 geplant die Streamline GER 2065
über die Kieler Förde zu jagen. Leider haben sich nur drei weitere Teams für
dieses Event begeistern können, so dass die Organisation der Kieler Woche uns
für dieses Jahr aus dem Programm gestrichen hat. Ein Ersatzplan musste her und
wir konnten Olaf begeistern mit ihm und seinem Boot, der J80 Anakin die Bahn
Foxtrott unsicher zu machen.
Der erste Tag fing mit einem Sieg in der ersten Wettfahrt sehr gut an.
An diesen Erfolg konnten wie leider in den nächsten beiden Tageswettfahrten nicht mehr anknüpfen.
Platzierungen: 1., 2. & 5.
Der zweite Tag ist nun vorbei. Heute war ganz ordentlich Wind, so rund
18-20 Knoten, die Hände spüren es noch. Der Segeltag fing mit großem Spaß an
als wir mit guten 16 Knoten unter Vollzeug an den Albin Express vorbeiflogen.
Die erste Halse endet in einem „fast-Sonnenschuss“ und bringt uns zurück in die
Realität. Mit ein wenig Manöverjustage konnten wir dieses Problem aber dauerhaft
beheben. Auch auf dem ersten Amwindkurs war an aufrechtes Segeln nicht zu
denken, obwohl der Wanten angezogen waren bis das Blut aus dem Rumpf spritzte.
Die Wettfahrten waren erfolgreich.
Die Kreuzen waren immer noch etwas hakelig. Häufig hat der Speed oder / und die
Höhe nicht so 100%ig gestimmt. Die Spikurse allerdings gingen richtig gut.
Topspeed in den Wettfahrten war nach GPS Logge in der Größenordnung von 14-15
Knoten. Bruch gab es glücklicherweise keinen, abgesehen von einem lange Zeit zu
kurzen Pinnenausleger, der das Wellenaussteuern durchaus problematisch gestaltete,
aber dank des „Race Repair Service“ konnte hier Abhilfe geschaffen werden.
Platzierungen: 2., 2., 3. &
3.!
(vielen Dank an Oline für das Foto!)
Nach diversen Gängen beim
Italiener und einem erfolgreichen Spiel der DFB Elf gegen die Dänen können wir
uns entspannt zurücklehnen und an den Leistungsschlaf denken.
Der dritte Tag war abwechslungsreich und speziell. Schon morgens wird
angekündigt, dass die Wahrscheinlichkeit für den direkten Einschlag eines Tiefdruckgebiets
bei 50% liegt. Pünktlich um 11 starten wir als erste Gruppe auf der Foxtrott. Am
Start sieht es mit der Linie sehr eng aus. Wir können aber nicht einfach so
wieder zurückfahren und neu starten, weil natürlich überall Boote parallelfahren
und keinen Raum für Manöver lassen, also volles Risiko! Zwei Teams kehren um
und tauchen nochmals ein, nur die Flagge X, für Einzelrückruf geht trotzdem
nicht runter. Wir kämpfen uns bei gutem Speed und moderaten 16 Knoten aus NE durch
den Parcours. Am Ende gehen wir sowohl mit Abstand zum 1. Als auch sehr großem
Abstand zum 3. über die Ziellinie. Beim Zieldurchgang fährt der Wettfahrtleiter
mit der ausgestreckten Hand über die Kehle und deutet abwechselnd auf den Hafen
und das flatternde A über AP. Also geht es unter Vollzeug zurück in den Hafen.
Die Kiste kommt auf spitzen Raumschotkursen, bei maximalem Gewicht im Heck,
schön ins Fliegen. Wir schaffen es gerade so zu den ersten Regentropfen aus den
herannahenden Gewitterwolken in den Hafen. Der Blick auf die Ergebnisliste
bestätigt unsere Befürchtungen: Frühstart. Immerhin sind noch zwei weitere
Schiffe im Kreis der elitären OCSler. Der Grund für das frühe Heimfahren liegt
im herannahenden Tiefdruckgebiet, indem Gewitterfronten mit Böen bis 45 Knoten
erwarten werden. Dieses Risiko will die Wettfahrtleitung nicht eingehen,
weswegen wir durchaus dankbar sind. Von den Gewitterfronten bleiben wir zwar
verschont, aber im Auge des Tiefdruckgebiets regiert trotzdem erst einmal
absolute Flaute. Trotzdem werden wir gegen 14.30 wieder auf die Bahn geschickt.
Wir schmeißen den 2,3 PS Quirl an und fahren langsam aber sicher durch die relativ
hohen Wellen, die noch von den Vormittagwinden zeugen in Richtung Startgebiet.
Kurz vorm Startschiff hat auch der Rest der Flotte, größtenteils im Schlepp von
diversen Begleitbooten, aufgeholt. Der Wind setzt wieder ein und nur eine 3
Minuten später knallen die ersten 20 Knoten Böen in die Segel. Kurz darauf ist
der Wind auf konstant über 20 Knoten gestiegen. Wir drehen die Wanten soweit
runter wie es geht und die Böen knacken die 30 Knoten Marke. Der
Wettfahrtleiter zeigt letztenendes Einsicht bricht die Wettfahrten des Tags wegen
zu viel Wind ab. Wir dürfen bei Mordshack zurück in den Hafen. Leider hat die
Windrichtung mit dem neuen Wind um 180° gedreht und wir müssen den Weg, den wir
her gekreuzt sind wieder zurück kreuzen. Unter Gennaker wäre das, obwohl auf
Messers Schneide ein großer Spaß, bei dem wir den Geschwindigkeitsrekord vom
Vortag mit Sicherheit pulverisiert hätten, aber gegen den Wind ist der Spaß ist
begrenzt, das Wasser läuft überall rein, es wird bitterlich kalt und das
Salzwasser brennt in den Augen. Auf dem letzten Stück dann kommt endlich die
Sonne ein wenig raus und produziert, zusammen mit dem Spritzwasser das über das
Großsegel nach Lee spritzt, schöne private Regenbogen.
Platzierungen: OCS (16 Punkte)
Der vierte Tag ist, was das Ergebnis angeht, vergleichbar mit seinem
Vorgänger, wenn auch deutlich weniger spektakulär. Zwei Hochdruckgebiete
dominieren das Wetter, gleichzeitig verhindert starke Bewölkung das Einsetzen
des Seewindes, so dass wir den ganzen Tag im Hafen verbringen und uns durch die
Fressstände arbeiten. Am späten Nachmittag wird dann endgültig abgebrochen und
wir werden von Veranstaltern bzw. Sponsoren zu Freibier und Chili eingeladen.
Der fünfte und letzte Tag
beginnt für uns wie immer morgens um 7 Uhr, es gilt noch
schnell alle Klamotten einzupacken und die Ferienwohnung zu räumen. Danach geht
es ab zum Frühstück und raus aufs Wasser. Die Kreuz zum Startgebiet bei 9-12
Knoten Wind dauert knapp anderthalb Stunden. Wir schaffen drei schöne
Wettfahrten bei konstanten Winden und wenig Sonne. Der erste Start geht in die
Binsen aber nach 2,5 Runden sind wir doch immerhin als 2. Im Ziel. Die anderen
beiden Starts gehen besser von der Hand und werden mit jeweils mit einem Sieg
vergolten. Danach geht es schön unter Gennaker in minimalem Glitsch zurück nach
Schilksee.
Platzierungen: 2., 1. & 1.
Quintessenz: Schön war es, erfolgreich war es, anstrengend ebenso und natürlich mit dem gesamt-zweiten Platz auch erfolreich.
Das Endergebnis gibt es hier!
(Vielen Dank an Inga für das Foto!)
Malte, Olaf, Thilo und Simon mit der J80 Anakin.
Cooler Törn!
AntwortenLöschenGlückwunsch zu dieser tollen Leistung!