Vom
16.06 bis zum 19.06. nahmen wir dieses Jahr mit Oli bzw. Frauke auf dem
Vorschiff, Henrike an der Mastposition, Feli am Spi, Basti an der Genua (bzw.
größtenteils an der Fock) und Johanna am Steuer an der Kieler Woche teil.
In
einem Gespann aus Wohnmobil und J/24 (zusammen etwa 18 Meter Länge) reisten wir
am Freitagabend im Olympiahafen Schilksee an. Der Campingplatz war komplett
belegt, sodass wir das Wohnmobil auf der Straße nahe des Hafens aufbauten und
uns somit die Campingkosten sparen konnten! ;)
(Einfahrtsfrühsück)
Auf
der Kieler Woche (Olympiahafen) schwingt immer eine ganz besondere Stimmung mit, da
unendlich viele Boote und Segler unterwegs sind, die sich auf den Wettkampf
freuen und aus allen Teilen der Erde angereist kommen, um in Kiel ihr Können
unter Beweis zu stellen. Auch die J/24-Klasse war international aufgestellt,
so hatten Teams aus Deutschland, den USA, Großbritannien, Schweden und den
Niederlanden gemeldet. Wir waren von Anfang an auf den Seegang, die Wellen und
die konstantere Windrichtung gespannt, die wir von sonstigen Regatten und
Trainings auf Binnengewässern kaum gewohnt sind. Außerdem sahen wir die KiWo,
die jedes Jahr aufs Neue sehr intensiv und fordernd ist, als optimale
Vorbereitung auf die anstehende EM auf der Flensburger Förde und die WM auf dem
Gardasee.
Am
Samstagmorgen wurde unsere J/24 gekrant, geriggt und um 11:30 aus dem Hafen
ausgelaufen.
Mit den Bootsklassen Albino Express und Folkebooten segelten wir
auf der Bahn Foxtrott, wobei die Entfernung vom Hafen zur Regattastrecke 8 Km
beträgt, sodass wir stets eine Stunde Auslaufzeit einkalkulierten. Der geplante
erster Start war für 13 Uhr angesetzt. Für alle Rennen wurde der Kurs Outerloop
mit drei Luv-Fass-Rundungen festgelegt. Dabei stellten sich jeweils die beiden
spitzen Halbwind-Kurse nach der ersten
Rundung des Luv-Fass` und der Kurs ins Ziel als besonders herausfordernd
dar, da die Kurse aufgrund des großen Drucks im Spi an der Grenze zu
Sonnenschüssen kratzten.
Am
ersten Race-Tag kam allerdings kein Zieleinlauf zustande. Das erste Rennen
wurde auf der zweiten Kreuz aufgrund gedrehten und abnehmenden Windes
abgebrochen. Teilweise ankerten wir (die Ostsee ist auf der Bahn Foxtrott nur
circa 10 Meter tief) und bargen die Segel, da die Hohen Wellen ohne Wind das
Boot und die Segel sehr unruhig machten.
Schließlich wurde Startverschiebung bis zum nächsten Tag gezogen aufgrund einer Unwetterwarnung, sodass wir schon am frühen Nachmittag
wieder in den Hafen einliefen.
Abends
fand ein Grillen der Klassenvereinigung statt, außerdem feierte ein Team die
Taufe einer neuen J/24 und ließ ordentlich Aperol Spritz laufen. Danach ging es
weiter auf die Kieler Woche in der Altstadt auf das Kontra K Konzert.
Am
zweiten Race-Tag hatte sich der Wind nun konstant aufgebaut, bei
durchschnittlich 17 Knoten (in Windböen 21 Knoten) ersegelten wir in vier
Rennen die Plätze 20, 10, 15 und 11. Da der Winddruck für uns, mit deutlich zu
wenig Gewicht auf der Kante, konstant zu großer Schräglage führte, setzten wir
im zweiten Rennen die Fock, was auch gleich zu einem deutlich besserem Ergebnis
führte. Wir arbeiteten viel mit dem Backstag und dem “Druck rausnehmen”, indem
der Kicker bei starker Böe geöffnet wurde. Das Großsegel wie die Fock trimmten
wir maximal flach. Auf die Vermessung der Fock bei der EM sind wir gespannt, da
sie bei maximaler Ansetzung die Innenwante streift und damit etwas zu groß
erscheint.
Abends
fand die jährliche Sitzung der Klassenvereinigung J/24 statt, auf der ein
Jahresrückblick aufgezeigt und die anstehende EM sowie die Deutsche
Meisterschaft im kommenden Jahr besprochen wurde. Des Weiteren wurde
wohlwollend auf die stattgefundene Deutsche Meisterschaft im KaR zurückgeblickt
und aufgrund der aufstrebenden Berliner J/24-Flotte ein konkreter Ansprechpartner
für Berlin vorgeschlagen. Zum Abendessen gab es Pizza und Pasta beim Italiener
des Olympiahafens.
Auch
am dritten Race-Tag wehte der Wind konstant stark mit durschnittlich 21 Knoten
und mit einer Spitze von 29 Knoten in Böen. Frauke löste Oli auf dem Vorschiff
ab und wir erzielten in vier Rennen die Plätze 9, 19, 13 und 14. Wir segelten
den ganzen Tag mit Fock und maximalem Riggtrimm. Den halben Abend verbrachte
Basti im Jury-Office, um einen Protest gegen das schwedische Team wegen
Vorfahrt an der Luv-Tonne durchzusetzen. Weiterhin wurden ein neues
Vorsegel-Fall bei Bauhaus gekauft, da sich das neue “alte” innerhalb von zwei
Tagen schon ordentlich abgenutzt hatte.
Für
den vierten Race-Tag waren drei Rennen angesetzt, sodass insgesamt die elf geplanten
Rennen an drei Tagen erreicht wurden. Der Wind war weiterhin konstant stark mit
durchschnittlich 21 Knoten, in Windböen 23 Knoten. Wieder segelten wir
ausschließlich die Fock (wie die meisten anderen Teams auch) und einem
maximalen Riggtrimm. Die Wellen hatten sich auf eine Höhe von gut einem Meter
aufgebaut und machten insbesondere das Vorschiff zu einem Schaukelpferd. Mit
den körperlichen Kräften kurz vor dem Ende konnten wir in den letzten Rennen
noch die Plätze 18, 10 und 19 ersegeln.
Zusammenfassend
lässt sich festhalten, dass wir auf dieser Kieler Woche das Boot J/24 aufgrund
der stärkeren Windverhältnisse sehr viel besser kennengelernt haben. Oft stimmte unser
Bootsspeed im Vergleich zu den anderen Teams, doch wir hatten Probleme mit der
Höhe und der Schräglage. Fast alle Manöver haben gut geklappt, weiterhin müssen
wir an den Starts und dem Spisetz-Manöver nach dem Luv-Fass arbeiten.
Auf
der Kieler Woche ersegelten wir 2018 insgesamt den 15. Platz von 27 gestarteten
Teams.
Unsere
Glückwünsche gehen an die Treppchen-Sieger:
- Platz (wie letztes Jahr): die Crew um Mike Ingham aus den USA
- Platz: die Crew um Stefan Karsunke aus dem BSC
- Platz: die Crew um Daniel Frost aus dem JSC
Alle
Ergebnisse sind unter folgendem Link nachzusehen: http://www.manage2sail.com/de-DE/Home/DownloadReport/event/fc346848-c7b7-4567-a15c-b171222a5c85/report/354348e1-c4cf-4a73-bbca-39e04b1f05d8
Unser
Boot steht weiterhin in Kiel (also nicht wundern, falls es im KaR vermisst
wird). Es stehen einige Reparaturarbeiten sowie der Transport nach Flensburg
zur Europameisterschaft im Juli an, bei der wir unseren
Junioren-Europameistertitel verteidigen wollen!
Vielen
Dank an alle Zusprüche in unserer Whatsapp-Newsticker-Gruppe! Vielen Dank an
unseren Sponsor: Mit der neuen Fock konnten wir stets guten Bootsspeed fahren.
Vielen Dank an die Eltern von Felicia, die uns das coole Wohnmobil gesponsert
haben. Vielen Dank an alle Spender, die den Ankauf des Kipptrailers für den
Transport ermöglicht haben. Vielen Dank an alle weiteren Unterstützer aus dem
KaR und unsere Familien.
Viele
liebe Grüße,
Team
Fast Forward - Accurat
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen