Saisonfinale 2017 der Segelbundesliga - Wannsee
Vorbereitung auf das Finale in Berlin:
Nach dem vorletzten
Spieltag in Glücksburg belegte der KaR den 9. Platz der Gesamt-Tabelle der
1.Segelbundesliga. Auf den ersten Blick sah das nach einem sicheren Abstand zu
den Abstiegsplätzen aus. Schaute man aber auf die geringen Punktedifferenzen,
wurde schnell klar, dass ein sehr spannender und nervenaufreibender letzter Spieltag
am Wannsee drohte.
Bei drei
verbleibenden Abstiegsplätzen (Schwerin war schon hoffnungslos verloren) und
mit dem Wissen um die Stärken unserer Tabellennachbarn, setzte uns unsere
Worst-Case-Berechnung in Alarmbereitschaft.
Wir
nominierten unsere Crew für das Finale sehr frühzeitig um maximale
Vorbereitungszeit zu gewährleisten. Alle Teammitglieder beteiligten sich, um
die Rahmenbedingungen für Malte, Sebastian, Thilo und Simon so optimal wie
möglich zu gestalten. Die 70KaRat wurde für einige Wochen in den PYC verlegt.
Viele Trainingseinheiten mit den Wannsee-Clubs, J70-Klassenregatten und sogar
Yardstick-Regatten wurden zur Vorbereitung genutzt.
Der
Klassenerhalt war unser oberstes und wichtigstes Ziel!
Am letzten
Oktober-Wochenende, das wegen Brücken- und Reformationstag auf 4 Tage erweitert
wurde, begann unser Countdown zum Finale. Während das Tageslicht mit
Revierkunde, Taktik, Technik und vielen Segelstunden bei wechselnden
Bedingungen genutzt wurde, standen an den Abenden Team-Building-Aktivitäten auf
dem Programm. Beim Abschlusstraining im Wannsee war, wie fast immer in dieser Saison,
das komplette KaR-Bundesligateam beteiligt. Gute Stimmung im Team mit einem einmaligen
"Wir-Gefühl" ließen uns dem Beginn des letzten Spieltages
optimistisch entgegen fiebern.
Wir waren gleich
im ersten Start des Tages dran und als sich um 11 Uhr die gelbe J70 mit
KaR-Stander am Heck bei sehr leichtem Wind über die Startlinie schob, war
nahezu das ganze KaR-BuLi-Team und die ersten KaR-Fans im VSaW versammelt.
Und es fing
gut an. Mit solidem Speed und guter Kurswahl wurden wir Zweiter hinter Lindau. Allerdings
wurde der schwache Wind aus westlichen Richtungen im weiteren Tagesverlauf
immer löchriger und das Segelrevier zeigte allen Teilnehmern seine Tücken.
Nachdem wir mit unserem zweiten Rennen als 4. im Ziel einigermaßen zufrieden
waren, kam es in den verbleibenden Wettfahrten für den KaR ziemlich dicke. Im
dritten und vierten Rennen lagen wir vor dem letzten Downwind-Kurs jeweils
komfortabel in Führung, landeten dann aber nur als 6. bzw. 3. im Ziel. Ein
schlechter Start in der letzten Tageswettfahrt bescherte uns weitere
zusätzliche 6 Punkte und wir beendeten den ersten Tag auf dem 14. Platz.
Der
Wetterbericht des zweiten Final-Tages klang nicht sehr verheißungsvoll. Die
schwache westliche Windströmung, die über dem Düppeler Forst und seinen
Erhebungen unberechenbar abgelenkt und verwirbelt wird, sollte uns erhalten bleiben und die
besten Segelteams Deutschlands vor große Herausforderungen stellen.
Wir
starteten mit der Platzierung in den Tag, mit der der Erste geendet hatte. Eine
kleine Unkonzentriertheit am Start und die Wettfahrt war gelaufen. Etwas besser
klappte es in der nächsten Wettfahrt. Trotz eines Penaltys vor der ersten
Luvtonnenrundung, erreichten wir als Dritte das Ziel – nur wenige Zentimeter
hinter Münchner- und Berliner Yacht Club. Der Wind versagte nun völlig und die
folgenden letzten beiden Fleets des Tages wurden für alle Beteiligten zur
Nervenprobe. Am Ende standen für uns zwei weitere 6. Plätze, obwohl wir während
der Wettfahrten wieder vorne mit dabei waren.
Hilft
Nichts… Fakt war, dass wir in der Finalwertung auf den 16. Platz abgerutscht
sind, dass sich unsere ärgsten Konkurrenten HSC, LYC und PYC mit sehr guten
Leistungen im besseren Mittelfeld tummelten und wir somit am letzten Finaltag
mit aller Kraft um den Klassenerhalt kämpfen mussten.
Das wahre Finale:
Am Tag der
Entscheidung war das VSaW-Gelände, die Steganlagen und viele Begleitboote im
Wannsee mit Rupenhörnern und –hörnchen bevölkert. Überall blitzte der
KaR-Stander von Jacken, Shirts, Mützen, Booten und sogar Hunden. Die KaR Crew
war angespannt aber hoch motiviert – und die Marschroute war auch klar – es
galt den Abstand zum HSC und LYC zu verkleinern, möglichst nur wenige Punkte zu
sammeln und in direkten Duellen möglichst vor diesen Konkurrenten durchs Ziel
zu segeln.
Der Wind hatte auf Süd
gedreht und konnte somit stetiger und etwas stärker in den Wannsee einströmen.
Unter diesen Bedingungen konnten wir erarbeitete Positionen besser verteidigen.
Und dass wir gut starten und schnell segeln können, haben wir in dieser Saison oft
genug gezeigt.
Neben drei
mittleren Platzierungen konnte unsere Crew unter großem Jubel der KaR-Fans drei
souveräne Tagessiege einfahren. Gleichzeitig konnten unsere ärgsten
Konkurrenten nicht an ihre Leistungen der ersten beiden Tage anknüpfen.
Der Gewinn
der letzten Wettfahrt sicherte den 15.Platz des Spieltages in Berlin und hievte
den KaR in der Gesamtwertung der 1.Segelbundesliga wieder vor HSC und LYC auf
den rettenden 14.Platz.
Der Klassenerhalt
war geschafft und nachdem wir dem Team des NRV zur verdienten Deutschen Meisterschaft
gratuliert hatten, ging es ab in den KaR zur rauschenden Pasta-Party mit
unseren Mitgliedern und Fans, für die unser Wirt Manuel und seine Crew sehr
ordentlich aufgetischt hatten. Zur Feier des Tages spendierte Stefan seinen
edelsten Tropfen aus der klubeigenen Kirsch-Pflaume, bevor im weiteren Verlauf
des Abends der rechtzeitig fertig gewordene Film der Bundesligasaison 2017 von
Guido präsentiert wurde.
Wir bedanken uns für Eure großartige
Unterstützung und Eure Begeisterung!
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