Nach
einem ganzen Sommer ohne Streamline ging es nun endlich wieder los.
Vom 21. bis 22. 9 erwartete uns der Ammersee bei München. Katha und
Malte kamen mit dem Auto inkl. Boot im Schlepptau, ich mit der DB aus
Köln. Das stellte sich mal wieder als Fehler heraus: Der ICE wurde
in Frankfurt a.M. wegen Überfüllung teilgeräumt und vor München
gab es einen Zwischenstopp wegen einer suizidgefährdeten Person im
Gleisbett. Hatte daher anderthalb Stunden Verspätung. Konnte aber
mit Katha und Malte von München weiterfahren. Im ASC noch schnell
ein Willkommens-Bier und ab ins Bett.
Der
Samstag begann mit wenig Wind und Startverschiebung bis 13 Uhr.
Schnell noch das Boot gekrant, in Windeseile umgezogen und schon war
der erste Start im Gange. Der Wettfahrtleiter legte in dieser
Hinsicht ein mörderisches Tempo vor. Der Start misslang, da die
Startschiff-Crew es nicht auf die Reihe bekam, ordentliche Signale zu
geben. Wir fabrizierten eine Frühstart und bereinigten uns, aber
auch unsere direkte Konkurrenz Kay und Axel mussten Strafen
hinnehmen. Die erste Kreuz lief so-so la-la bei zwei bis drei Bft.
Und bei ordentlichen Winddrehern wurde sie zu einem reinen
Glücksspiel. Auf dem Downwind konnten wir näher an das
Führungs-Trio herankommen. Auf der zweiten Kreuz war die linke Seite
bevorteilt, das brachte uns zwar nicht wirklich voran, animierte
Malte aber auf dem folgenden Downwind, sich rechts zu halten. Ein
starker Dreher auf halben Weg und wir waren an allen drei vorbei,
noch kurz auf den Amwind-Kurs und als Erste ins Ziel.
Malte
beschwerte sich noch kurz beim Wettfahrtleiter persönlich über die
Unregelmäßigkeiten beim Start und schon begann das zweite
Startverfahren. Hier ließ man nichts anbrennen...
Der
zweite Start verlief wunderbar. Ab nach links, das war aber dieses
Mal völlig falsch. Eine unfreiwillige Wende, um einen Zusammenstoß
zu vermeiden - wir hatten Vorfahrt - brachte uns als einen der
Letzten an Tonne 1. Der Downwind brachte uns mit einwandfreien
Manövern etwas weiter nach vorne. Die zweite Kreuz versuchten wir
wieder über links. Richtige Seite, aber 40m zu früh gewendet. Der
Wind drehte weg, und nahm rapide ab. Kay fuhr die 40 m weiter, kam
noch mit Wind am Luvfass an und gewann das zweite Rennen mit fast dem
gesamten Schenkel Vorsprung. Auf dem Downwind konnten wir unsere
Position halten, aber leider nicht mehr verbessern. Vierter im Ziel.
Ach so: Malte beschwerte sich noch schnell am Startschiff über den
40°-Dreher auf der Startkreuz, der nicht zum Abbruch führte.
Die
Zeit war schon etwas voran geschritten, also wurden wir in den Hafen
geschickt, um uns fertig für das Löwenbräuhaus zu machen. Die
Joker und O-Jollen bei uns auf der Bahn mussten noch ein Rennen
durchstehen.
Kay
hatte für alle Karten im urigen Löwenbräuhaus besorgt, und es
sollte ein netter feucht-fröhlicher Abend werden.
Leider
verloren wir Katha kurz vor dem Aufbruch, um den letzten Zug zu
bekommen. Malte und ich suchten sie, wobei Malte den Zug verpasste.
Und wo war Katha? Natürlich, ohne Geld und Handy (hatten beides wir)
war sie im Zug. Zum Glück ich auch :-) Malte hätte bei Seglern in
München pennen können, wollte aber lieber im schönen ASC
nächtigen. Er fuhr also mit dem letzten Geld nach Herrsching
(Ostseite Ammersee) und von dort mit dem Taxi nach Utting (Westseite
Ammersee), wo ich ihn beim Fahrer auslösen musste. Um halb drei
waren wir dann endlich im Bett.
Nächster
Morgen: 9:30 Startbereitschaft und leider durch die Thermik Wind,
Kopfschmerzen, übermüdet und Kathas letztes Bier schien schlecht
gewesen zu sein. Also kurz frühstücken (Malte und ich) und ab aufs
Wasser (Malte, Katha und ich). Start bei max. 2 Bft. gegen Norden.
Freier Wind und weit und breit kein Gegner bei uns am Start. Lief
alles nicht richtig schlecht, aber auch nicht richtig gut. Als
Dritter oben das Fass zu runden ließ uns hoffen. Der abnehmende Wind
auf dem Downwind ließ uns allerdings nur immer weiter zurückfallen.
Zum Schluss mussten wir Halbwind hin und her zuckeln, um wenigstens
etwas Druck im Spi zu haben. Anstatt unten zu verkürzen, schickte
uns die Wettfahrtleitung wieder auf die Kreuz. Wir links-mittig über
den See, der Rest rechts unter Land. Bei uns schien mehr Wind zu
sein, aber es dümpelten eh alle über den See. Nahe des Ziels sah es
aber schon wieder anders aus, es wurde nur knapp zwischen uns (an
dritter Position) und dem Vierten, den wir mit drei schönen Wenden
auf den Platz hinter uns verwiesen.
Auf
dem Weg treibend in den Hafen schon mal alles bis auf den Mast
abgebaut, schnell das Boot gekrant, Boot verpackt und nach der
Siegerehrung Richtung Heimat. Malte und Katha mitsamt Boot nach
Berlin und ich per Zug wieder nach Köln. Diesmal für uns alle ohne
Komplikationen.
War
da nicht noch was? Achso, ja, Malte beschwerte sich noch am
Zielschiff, wie sie es verantworten konnten, uns noch die zweite
Kreuz treiben zu lassen und nicht schon am Leefass abzukürzen.
Dritter
Platz
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